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Die Zerbrechlichkeit moderner Gesellschaften

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Stehr, Nico
Verfasser*innenangabe: Nico Stehr
Jahr: 2000
Verlag: Weilerswist, Velbrück Wiss.
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

"Der Stellenwert des Wissens in unseren Gesellschaften hat sich in jüngster Zeit entscheidend verändert. Es löst zunehmend die Faktoren ab, die bisher Grundlage und Richtschnur gesellschaftlichen Handelns waren - Arbeit und Eigentum. Wissen ist zum zentralen Organisations- und Integrationsprinzip, aber auch zu einer wichtigen Problemquelle der Gesellschaft geworden. Eine so geprägte Lebensform ist nicht mehr angemessen als Industriegesellschaft zu beschreiben; an deren Stelle ist die Wissensgesellschaft getreten. Der höhere Stellenwert des Wissens, so lautet Nico Stehrs zentrale These, geht mit einer erhöhten Zerbrechlichkeit der Gesellschaft einher. Gemeint damit ist nicht die Anfälligkeit moderner Gesellschaften für 'exogene' Störungen (wie Terroranschläge oder Naturkatastrophen). Gemeint ist vielmehr einerseits die zunehmende Unfähigkeit staatlicher und gesellschaftlicher Großorganisationen, ihre erklärten politischen Ziele durchzusetzen, und andererseits die wachsende Fähigkeit des einzelnen oder kleinerer Gruppen, dem Druck der Institutionen und der großen Kollektive zu widerstehen und Einfluß auf die Gestaltung öffentlichen Handelns zu gewinnen. Der Bau einer Landebahn, wenn er denn überhaupt noch politisch durchsetzbar ist, erfordert einen gewaltigen Aufwand an Mediationsverfahren und Kompromißstrategien zur Berücksichtigung der Interessen von Betroffenen. Und an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit scheitern Regierungen selbst dann, wenn ihnen darin eigentlich niemand widerspricht. Diese 'Stagnation der Macht' - und die komplementäre Einsicht in die Beeinflußbarkeit sozialer Zusammenhänge im Bewußtsein vieler Akteure - führt Stehr auf die umfassendere Verfügbarkeit reflexiven Wissens zurück. Er definiert Wissen als die Fähigkeit zu sozialem Handeln, als die Fähigkeit, 'etwas in Gang zu setzen'. Der Zuwachs an Wissen in Wissensgesellschaften bedeutet eine permanente Steigerung zusätzlicher und erweiterter Handlungsmöglichkeiten. Stehr widerspricht damit allen gesellschaftstheoretischen Positionen, die in Wissenschaft und Technik vorwiegend Kräfte sehen, die die individuelle Freiheit durch erhöhte Kontroll- und Repressionsmöglichkeiten einschränken und bestehende Machtverhältnisse zementieren. Er kehrt die zentrale These der Dialektik der Aufklärung gewissermaßen um: Wissenschaft und Technik multiplizieren und intensivieren Widerstandsmöglichkeiten gegen die von ihnen selbst ausgelösten Entwicklungen. 'Ich möchte deshalb auf ein weitgehend unterschätztes 'Risiko' der wissenschaftlich-techischen Entwicklung verweisen - daß nämlich Wissen ein emanzipatorisches Potential hat.'" (Autorenreferat)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Stehr, Nico
Verfasser*innenangabe: Nico Stehr
Jahr: 2000
Verlag: Weilerswist, Velbrück Wiss.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.AT
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ISBN: 3-934730-18-3
Beschreibung: 1. Aufl., 368 S.
Schlagwörter: Informationsgesellschaft, Risikogesellschaft, Kommunikationsgesellschaft, Mediengesellschaft, Wissensgesellschaft
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Mediengruppe: Buch