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Die Atombombe und die Zukunft des Menschen

politisches Bewusstsein in unserer Zeit
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jaspers, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Jaspers
Jahr: 1983
Verlag: München, Piper
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Karl Jaspers hielt 1956 im Schweizer Rundfunk einen Vortrag, der eine derartige Resonanz auslöste, daß er sich bemüßigt sah, zwei Jahre später ein Buch gleichen Titels herauszubringen. Der Existenzialphilosoph entfaltet darin drei Grundgedanken:1. Die Atombombe hat die Welt ein für allemal und radikal verändert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist es ihr nun mit Hilfe der eigenen Technologie möglich, sich selbst als Lebensform global auszuradieren. Die Situation, so Jaspers, sei nicht umkehrbar, das Wissen kann nicht zurückgenommen werden.2. Die Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit einer umfassenden Selbstvernichtung läßt genau eine einzige Option zu: "Nur der Weltfriede schließt die Atombombe aus." Um ihn dauerhaft zu erhalten, sei ein Geist der Kooperation, der gegenseitiger Offenheit und der freilwilligen Unterordnung unter eine übergeordnete Kontrollinstanz erzwungen.3. Für sich allein aber reicht eine politische Verständigung nicht aus. Die neue Situation, so Jaspers, verlange einen allgemeinen radikalen Bewußtseinswandel, eine Art "Gemeinsamkeitsbewußtsein" als Bedingung für den Fortbestand der Menschheit. Jaspers dramatischer Appell:"Wer weiter lebt wie bisher, hat nicht begriffen, was droht. Es nur intellektuell zu denken, bedeutet noch nicht, es in die Wirklichkeit des eigenen Lebens aufzunehmen. Ohne Umkehr ist das Leben der Menschen verloren, will der Mensch weiterleben, so muß er sich wandeln."Jaspers erstellte seine philosophische Diagnose in einer Zeit, in der sich die zwei Supermächte USA und UDSSR waffenstarrend und ideologisch hochgerüstet gegenüberstanden. Mit der *Perestroika* ging die Periode des Kalten Krieges endgültig zuende, die Kriegsgefahr schien gebannt. Doch die prinzipielle Möglichkeit eines nuklearen Holocausts ist keineswegs entschärft, sondern unter dem Eindruck einer Ost-West-Entspannung nur für einige Jahrzehnte aus dem allgemeinen Bewußtsein ausgeblendet worden. Im Zuge neu aufflammender Glaubenskonflikte erhält sie unerwarteten Zündstoff. Erst kürzlich wies Hans Barthe, der die Hiroshima-Bombe mitentwickelt hatte, in einem beunruhigenden Interview auf die Gefahr künftiger nuklearer Terroranschlägen hin; die Mini-Atombombe im Aktenkoffer sei nur eine Frage der Zeit. So erweist sich auch die zweite Jaspers-These aktuell als vollgültig. Und was aus dem geforderten allgemeinen Bewußtseinswandel wird (These 3), steht noch in den Sternen, die Zeichen scheinen im Moment nicht günstig.Ein Vortrag, der trotz weltpolitisch veränderter Lage nichts an Brisanz eingebüßt hat.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Jaspers, Karl
Verfasser*innenangabe: Karl Jaspers
Jahr: 1983
Verlag: München, Piper
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 3-492-00537-3
Beschreibung: 7. Aufl., 505 S.
Schlagwörter: Atomwaffe, Staat, Vernunft, Zeitfragen, Land <Staat>, Staaten, Staatswesen, Zeitfrage
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Mediengruppe: Buch