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[Ich-Psychologie]

Blanck, Gertrude; Blanck, Rubin
Gertrude und Rubin Blanck ; aus dem Amerikan. übers. von Hilde Weller
Stuttgart, Klett Cotta
Mediengruppe: Buch
Bände

Inhalt

Ziel des Buches ist es, die Auswirkungen der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie auf die klassische analytische Behandlungstechnik zu beschreiben und zu begründen: So erfährt die Freudsche Triebtheorie eine Modifikation, und die Konzepte von Übertragung und Widerstand erscheinen im Hinblick auf die schwach strukturierte Persönlichkeit in einem neuen Licht. Sigmund Freud maß dem Ich nach der Einführung des drei-Instanzen-Modells zwei Funktionskomplexe zu: Einmal die Auseinandersetzung mit der Umwelt, und dann die Auseinandersetzung mit den intrapsychischen Instanzen des Über-Ichs und des Es. Das Ich hat die Möglichkeit Triebimpulse zu unterdrücken und sie in der Phantasie zu befriedigen oder sie abzuwehren. Im Gegensatz zu der von ihrem Vater bevorzugten Es-Analyse, betonte Anna Freud die Analyse des Widerstands, und der Abwehrmechanismen, welche im Ich verankert sind. Anna Freud aber hielt es für wichtig die Aufmerksamkeit gleichmäßig auf alle Instanzen der Psyche zu richten. Wichtige Aspekte der Ich-Psychologie wurden von Heinz Hartmann eingeführt. Dieser ergänzte das Drei-Instanzen-Modell von Freud und führte den Terminus „Selbst“ in die Psychoanalyse ein, welches er als einen Teil des Ichs auffasst. Damit konnten, als Ergänzung des Ichs, auch Aspekte des Selbsterlebens beschrieben werden. Des Weiteren beschrieb er die gesunden Ich-Funktionen durch angeborene Potentiale des Ichs, die sich in einer „konfliktfreien Ich-Sphäre“ entwickeln können. Damit schuf Hartmann eine wichtige Neuerung. Vor der Einführung der konfliktfreien Ich-Sphäre, konnte die Entwicklung der Persönlichkeit und die Entstehung einer Neurose lediglich aufgrund von Konflikten erklärt werden, die während des Ödipuskonfliktes entstehen, sowie Fixierungen von Libido, die auf der Triebtheorie beruhen und sich in den verschiedenen psychosexuellen Entwicklungsphasen manifestieren Dabei wurde von Hartmann die Triebpsychologie von Sigmund Freud nicht angezweifelt. Hartmann betonte lediglich die Bedeutung des Ichs in der Psyche. Eine Einschränkung erhielt die Triebpsychologie erst durch einige Überlegungen der Objektbeziehungstheorie, die ebenfalls einen Einfluss auf die Ich-Psychologie ausübte. Durch die Einführung einer spezifischeren Theorie der Entwicklung des Ichs, welche frei von jeglichen Konflikten von statten geht, konnte die Aufmerksamkeit der Psychoanalyse weg von der reinen Triebpsychologie hin zu einer Psychologie der Entwicklungsstörungen gelenkt werden. Hartmanns Theorien schufen die Voraussetzungen, die zur Entwicklung der Objektbeziehungstheorie und der Selbstpsychologie notwendig waren. Die These, dass angeborene Ich-Funktionen existieren, die schon im Säuglingsalter vorhanden sind, schuf die Voraussetzung für die Kleinkindbeobachtung von René A. Spitz oder Margaret Mahler. Die Behandlungstechnik der Psychoanalyse wurde hauptsächlich dahingehend beeinflusst, dass die Autonomieentwicklung des Patienten im Vordergrund der Behandlung steht. Weitere Entwicklungen konnten vorgenommen werden, die sich auf die Behandlung von schwer gestörten Patienten, also Patienten, bei denen die Ich-Entwicklung behindert wurde, geschaffen werden. Hier sind vor allem Gertrude Blanck und Rubin Blanck zu nennen, welche eine „entwicklungspsychologisch orientierte Psychotherapie“ entwickelten, die in Verbindung mit objektbeziehungstheoretischen Überlegungen die Förderung der Reorganisation des Ichs zum Ziel hat."This book is more than a textbook. It is a rare combination of a theoretical position on developmental psychology presented in unambiguous terms, plus its application in diagnosis and the therapeutic process. The authors highlight the historical perspective. Yet their position can be modified when new knowledge or further clarification indicates a validly different approach. Such is the essence of scientific understanding and its professional use." Joan Fleming, M.D.

Details

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Verfasser*innenangabe: Gertrude und Rubin Blanck ; aus dem Amerikan. übers. von Hilde Weller
Verlag: Stuttgart, Klett Cotta
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Mediengruppe: Buch