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Im deutschen Sprachraum ist Thomas Nagel bis dato so gut wie gar nicht als Schüler des «Neubegründers» der politischen Philosophie, John Rawls, wahrgenommen worden. Zu sehr standen seine Arbeiten über die Verfassung menschlicher «Subjektivität» im Vordergrund. Die deutsche Übersetzung seiner – dem Lehrer gewidmeten – Abhandlung über «Gleichheit und Parteilichkeit» macht nun mit dem Moral- und Politiktheoretiker Thomas Nagel bekannt. Auch dieser erschliesst und gliedert sein Themenfeld mit Hilfe der Theorie vom «Doppelaspekt», die er in der Schrift über den «Blick von nirgendwo» (vgl. NZZ Nr. 126/1994) entwickelt hat. Die Unterscheidung von Innen- und Aussenperspektive erhält ihr moralphilosophisches Pendant in derjenigen von Parteilichkeit und Unparteilichkeit (oder Gleichheit). Die damit berührte Problematik, die Nagel für die grundlegende der politischen Philosophie schlechthin hält, traktiert er interessanterweise nicht als Frage nach dem Verhältnis von Person und Gesellschaft, sondern «in bezug auf das Verhältnis eines jeden Individuums zu sich selbst». Das Nachwort des, man darf wohl sagen: leidenschaftlichen, Übersetzers, Michael Gebauer, sagt, in aufgeräumtestem Tone, unter anderem einiges «zur Lieblingsquästion unserer Rezensenten»: darüber, aus welchen Quellen Nagel schöpfe. Nicht minder nützlich sind die Anmerkungen, die der Übersetzer dem Text beigefügt hat – einem Text, der bereits im amerikanischen Original alle Voraussetzungen erfüllt, um auch denen zugänglich zu sein, die zwar philosophisch interessiert, aber nicht schon in allem informiert sind.