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Die Bandstadt

städtebauliche Vision oder reales Modell der Stadtentwicklung?
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kainrath, Wilhelm
Verfasser*innenangabe: Wilhelm Kainrath
Jahr: 1997
Verlag: Wien, Picus
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Bandstadt ist eine Stadtanlage längs eines Transportweges (Schiene, Straße, Wasserweg) mit großer Länge, aber geringer Breite. Entwickelt wurde die Idee der Bandstadt 1882 vom Spanier Arturo Soria y Mata als Reaktion auf die gravierenden Probleme, welche durch die rasante Stadtentwicklung während der Industrialisierung entstanden waren. Seine Ideen werden häufig als Gegenthese zur Gartenstadt diskutiert, welche annähernd zeitgleich in Großbritannien von Ebenezer Howard entwickelt wurde. Im Grundprinzip ging es ihm dabei um: „Die Verländlichung der Stadt und die Verstädterung des Landes“. Wohnsiedlungen, Arbeitsstätten und Zentren der Bandstadt sollten einander so zugeordnet sein, dass keine langen Pendlerwege entstehen, genügend freies Land und Erholungsraum vorhanden sind und überall genügend Dienstleistungen angeboten werden. Dies sollte erreicht werden, indem die einzelnen Stadtbereiche, Erholungsgebiete und Ackerflächen in Streifen parallel zu den Verkehrsadern angeordnet werden. Seine erste lineare Stadt sollte zunächst die Satellitenstädte um Madrid miteinander verknüpfen. Später, stellte er sich vor, seien alle Städte der Welt miteinander verbunden. Verwirklicht wurde jedoch nur ein 5,2 km langes Teilstück im Osten Madrids. Die weitere Realisierung scheiterte am Mangel finanzieller Mittel. Der russische Städteplaner Nikolai Alexandrowitsch Miljutin griff den Bandstadt-Gedanken nach Gründung der Sowjetunion wieder auf und verwirklichte ihn z. B. in Magnitogorsk (Teile der Planung gehen auf den Frankfurter Architekten Ernst May zurück) und Wolgograd. Außer den geplanten Bandstädten, die recht selten Realität wurden, gibt es die gewachsenen, durch natürliche orographische Gegebenheiten bedingten Bandstädte. Infolge der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gab es Planungen, Städte als Bandstädte in aufgelockerten Formen wiederaufzubauen. Derartige Planungen wurden noch unter nationalsozialistischer Herrschaft für Stettin (entlang des Unterlaufs der Oder) erstellt. Für das zerstörte Berlin plante Hans Scharoun unter Abriss der verbliebenen Reste den Wiederaufbau im Sinne einer aufgelockerten Stadtlandschaft, die sich als Siedlungsband im Tal der Spree entlangziehen sollte und damit die Gestalt einer Bandstadt angenommen hätte. Als Bandstadt (linear city oder strip city) wird auch die planerische Grundkonzeption städtischer Agglomerationen in den USA bezeichnet, mit der man das Zusammenwachsen mehrerer Städte (Städteband) steuern will.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Kainrath, Wilhelm
Verfasser*innenangabe: Wilhelm Kainrath
Jahr: 1997
Verlag: Wien, Picus
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.BS
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ISBN: 3-85452-126-X
Beschreibung: 135 S. : Ill., Kt.
Schlagwörter: Kainrath, Wilhelm, Stadtentwicklung, Stadt / Entwicklung
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Kotyza, Georg [Hrsg.]; Kotyza, Georg [Bearb.]
Mediengruppe: Buch