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Die Stadt im marxistischen Denken

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lefebvre, Henri
Verfasser*innenangabe: Henri Lefèbvre. [Übers.: Christel Leclère]
Jahr: 1975
Verlag: Ravensburg, Maier
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Henri Lefebvre (* 16. Juni 1901 in Hagetmau, Landes; † 29. Juni 1991 in Navarrenx, Pyrénées-Atlantiques) war ein französischer marxistischer Soziologe, Intellektueller und Philosoph. Er galt als einer der „Väter“ der Pariser Studentenunruhen im Mai 1968. In einem Großteil seiner Schriften ging es Lefebvre darum, die Bedeutung des Raumes für das, war er die Reproduktion sozialer Produktionsbeziehungen nannte, zu verstehen. Dieser Gedanke bildet das zentrale Argument in seinem Buch "La survie du capitalisme" (das Überleben des Kapitalismus) von 1973, das eine Art Vorarbeit zum ein Jahr später erschienenen "La production de l'espace" (die Produktion des Raumes) darstellt. Seine Ideen haben eine großen Einfluss auf Stadtentwicklungstheoretiker gehabt, unter anderem David Harvey und Edward Soja, und auf die gegenwärtige Debatte um "spacial justice" (räumliche Gerechtigkeit). In "La production de l'espace" unterscheidet Lefebvre verschiedene Ebenen des Raumes, von einem sehr groben, natürlichen Raum – den er "absoluten Raum" nennt – bis zu komplexeren Räumen, deren Bedeutung in der Gesellschaft entsteht. Raum ist für ihn immer "ein soziales Produkt", eine komplexe soziale Situation, die räumliche Praxis und Wahrnehmungen beeinflusst. Zugleich ist dieser Raum "auch ein Mittel der Kontrolle und damit von Herrschaft, von Macht". Jede Gesellschaft hat zu allen Zeiten immer ihren eigenen Raum produziert, sagt Lefebvre. Man könne deshalb zum Beispiel die Städte der Antike nicht verstehen, wenn man sie nur als schlichte Agglomerationen von Menschen und Dingen betrachte. Daraus folgt für ihn: Wer die Gesellschaft verändern will, muss auch einen neuen, entsprechenden Raum erschaffen. Die Stadtplaner der Sowjetunion kritisierte Lefebvre, weil sie genau das nicht gemacht hätten: einen sozialistischen Raum zu produzieren. Stattdesssen hätten sie nur das Stadtkonzept der (kapitalistischen) Moderne reproduziert. Lefebvre schrieb: "Ändert das Leben! Ändert die Gesellschaft! Diese Ideen werden völlig bedeutungslos, wenn kein Raum produziert wird [der dem neuen angemessen ist]. Eine Lektion, die wir von den sowjetischen Konstruktivisten der 20er und 30er und ihrem Versagen lernen können, ist, dass neue soziale Beziehungen einen neuen Raum verlangen, und umgekehrt." In den späten 1960ern beschäftigte sich Lefebvre vor allem mit der Industrialisierung und ihrem Verhältnis zum Phänomen Stadt – so in den Büchern "La pensée marxiste et la ville" (marxistisches Denken und die Stadt), "Le droit à la ville" (das Recht auf Stadt) und "La revolution urbaine" (dt. Titel: "Die Revolution der Städte"). Er stellte darin die These auf, dass sich die Stadt zum "Urbanen" entwickelt, das schließlich allgegenwärtig sein würde – also die historische Entwicklung auf eine komplette Verstädterung der Gesellschaft hinauslaufe.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Lefebvre, Henri
Verfasser*innenangabe: Henri Lefèbvre. [Übers.: Christel Leclère]
Jahr: 1975
Verlag: Ravensburg, Maier
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.BS
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ISBN: 3-473-61409-2
2. ISBN: 978-3-473-61409-7
Beschreibung: 117 S.
Schlagwörter: Gesellschaft, Marxismus, Stadt, Theorie, Marxistische Theorie, Stadtgebiet <Stadt>, Städte, Theorien
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Originaltitel: La pensée marxiste et la ville
Fußnote: Aus dem Französ. übers.
Mediengruppe: Buch