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Die vorliegende Arbeit ist als Spezialstudie der "objektiven" Wohnverhältnisse der Unterschichten, respektive deren subjektiver Perzeption des Wohnerlebnisses anzusehen. Die Bestimmungsfaktoren für die "objektive" Situation des Wohnens waren Miete und Einkommen, Umzugsfähigkeit und Leerstehungen (=städtische Mobilität), Sozialstatus (Beruf) und Wohnung, Wohndichte, Wohungsqualität (-ausstattung). Zu diesen statistisch relativ gut erfaßbaren Indikatoren trat der Bestimmungsfaktor Wohnerfahrung für die subjektive Wahrnehmung des Wohnerlebnisses. Quellengrundlage bildete die Bearbeitung von autobiographischen Schriften, Zeitungsartikeln, Untersuchungen und Beschreibungen von Wohungsreformern, Philanthropen, Wohungsinspektoren und die Befragung älterer Unterschichtenangehöriger. Der Autor vertrat die Ansicht, daß die unzureichenden Wohnverhältnisse in der franzisko-josephinischen Epoche bedingt wurden durch die allgemeine Wirtschaftsordnung, durch die rein marktwirtschaftliche Orientierung der Wohnungswirtschaft im besonderen sowie durch die Abstimmung der Wohnungspolitik mit diesen beiden Gegebenheiten von Seiten der Verantwortlichen. Dem Wohnen der Unterschichten von 1848-1916, verstanden als Produkt der angeführten Determinanten, wurde Modellcharakter zugeschrieben: als Beispiel für die Folgen eines privatkapitalistischen System von Wohnungsproduktion und Wohnungsvermarktung.