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Der Implex

sozialer Fortschritt: Geschichte und Idee
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dath, Dietmar; Kirchner, Barbara
Verfasser*innenangabe: Dietmar Dath ; Barbara Kirchner
Jahr: 2012
Verlag: Berlin, Suhrkamp
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Morgen wird alles besser: An dieser Parole erkennt man seit der Aufklärung die Anhänger des sozialen Fortschritts, während die der Finsternis bellen, daß früher alles besser gewesen sei. Die einen setzen auf Wissenschaft und Technik, damit Freiheit, Wohlstand, Bildung und Schönheit sich mehren, die anderen auf Tradition, Blut, Boden, Familie, Vaterland und sonstigen Urväterhausrat, damit alles nicht noch schlimmer werde, als es ohnehin schon ist. Dieses Buch behauptet, daß jede Zeit, jede Handlung, jeder Gedanke tatsächlich mehr Möglichkeiten der Selbstverbesserung enthält, als man auf den ersten Blick sieht. Den inneren Zusammenhang dieser verborgenen Freiheitsgrade nennt das Buch »Implex«. Das Wort bezeichnet ein Modell, mit dem man erklären kann, wie Fortschritt in den Mühen tatsächlicher Menschen verwirklicht wird. Es macht verständlich, warum nur Epochen, die sich bestimmte Irrtümer erlauben, auch bestimmte Wahrheiten finden können, und es zeigt, daß die Aufklärung der Gegenwart Werkzeuge der Emanzipation vererbt hat, von denen sie selbst gar nichts wußte. Es verdeutlicht schließlich, was an dieser Lehre und anderen praktischen und theoretischen Hinterlassenschaften der historischen Linken wertvoll bleibt – bis heute. Auf dem Weg zu diesen Resultaten unternimmt das Buch Reisen durch realistische Forschung und phantastische Kunst, stellt bekannte und unbekannte Revolutionen, Kriege, Formen des Unrechts und des Widerstands dar und öffnet die Sicht auf Zeitabschnitte, von denen gar nicht so leicht zu entscheiden ist, ob sie Zukunft sind, Vergangenheit oder Gegenwart.
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorab: Zu Aufbau, Methode, Sprache 15
EINS - DIE WAHRHEIT DER FREIHEIT 17
I. Globale Gefängnisgebete 17
II. Naturrecht: Freiheit von Natur 21
III. Naturbestimmung: Gibt es Nichtgemachtes? 25
IV. Wie die Bürger ihre Welt schufen 31
V. Kann die Aufklärung wahr sein? 37
VI. Verum, Factum, Implex 42
VII. Rückwärtsvorhersagen, theoretische und praktische Spekulation 45
ZWEI - FEINDSCHAFT BEI DER ARBEIT 50
I. Arbeit schlägt Raub (Raub schlägt zurück) 50
II. Aufklärung übers Soziale: in Deutschland unbekannt . . . 53
III. Was ist Klassentheorie, wann und wo greift sie, was leistet sie? 66
IV. Lohnarbeit: Hexis und Praxis 76
V. Hexis als friedliche Gewalt 82
VI. Klassenaufklärung: Vom Sinn der combinations 84
VII. Einige Widerreden (und Antworten darauf) 91
DREI - FEMINIMA MORALIA 98
I. Performative Neuroplastizität 98
II. Die NichtÖffentlichkeit ist eine Frau 103
III. Pulsare, Entgeltgefälle, Müllweiblein 107
IV. Die Gesinnungen der toten Geschlechter 117
V. Das Walgespür für Krill 126
VI. Genossin Luxemburg und die Unrechtsgründe 131
VII. Feminogironde, rechte Frauen und HeLa-Zellen 137
VIER - MASSA HUND UND DIE MENSCHENRASSEN 145
I. Die feine und die grobe Art 145
II. Subjektiver Haß und objektives Unrecht 148
III. Geschichte nennen wir etwas, das Hitler bestritten hätte . 155
IV. Linker Internationalismus: Eine Tragikomödie 158
V. Trübe Völker unterm Diktat der Handelserpressung 166
VI. Was die Aufklärung dafür kann (und was nicht) 174
VII. Edle Wilde zwischen Oroonoko und Avatar 179
VIII. Love Songfor Aphra Behn: Ein biographischer Exkurs . . . 183
IX. Sieg und Niederlage der Emanzipation: Solidarität als strategischer Implex 189
FÜNF - EFFECTING ALL THINGS POSSIBLE 192
I. Das Atombombenomelett in der Teflonpfanne 192
II. Soziales Lernen unter Warenproduktionsdruck 200
III. Des Rätsels Lösung: Natur ist zwecklos 206
IV. Wheelers choreographisches Gleichnis 216
V. Wahrheit, als Versprechen aufgefaßt 224
VI. Zweck schlägt Menschennatur(Menschennatur schlägt nicht zurück) 235
SECHS - OH L'AMOUR 245
I. Hippies im Mietrückstand 245
II. Ein Kommunistenzwist um Liebe 254
III. Was dran ist: Macht über Glück in Geschichte und Kulturindustrie 262
IV. Nenn Liebster mich, so bin ich neu getauft: Romyundjulio 266
V. Katechismus, Turlupiner, Hipparchia: Diskursküsse 270
VI. Der Philosoph und das Handtuch 277
VII. Schänderspiele: Objektwahl und Herrschaft 281
VIII. Menschen- und Engelszungen 288
SIEBEN - VOM FORUM UND SEINEN FORMEN 290
I. Immer ästhetischer, immer pragmatischer: Die Hölle . . . . 290
II. Was das Gemeinwesen meint 298
III. Wie man da rauskommt: Richterstühle 308
IV. Der Implex allgemeiner und spezifischer Urheberei 312
V. Soziale Objektivitäten: Meinungsfreiheit und Wissenschaft 320
VI. Wie man die Wahrheit lügt: Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit 325
VII. Das Geld, an alle: Ihr seid mein Markt 335
ACHT - CONTES FANTASTIQUES 339
I. Schneller (Erweiterungen und Eingrenzungen) 339
II. Die Beharrlichkeit verjagter Feen 344
III. Auf welche Weise der Implex innen größer ist als außen . 345
IV. Weltgeburtsweisen von (und in) Fantastika 354
V. Eskapismus 360
VI. Magicks und Klares Bewußtsein 362
VII. Das Novum 374
VIII. Adornos verfrühter Abschied 377
IX. The oldest game in the world 379
X. Tauto-Ontologien des Stimmigen 384
XI. More geometrico: Genres in Fantastika 387
XII. Davidsons Metaphernlehre 396
NEUN - VOM UMSTÜRZEN UND VOM UMFALLEN 399
I. Aufstandsnominalismus 399
II. Träge Hexis und Conceptual Breakthrough 406
III. Verstand und Affekt: Kleine Psychoökonomie des Umsturzes 414
IV. Eifer des Gefechts: Spontan prophetisches, paradox langfristiges Wissen 419
V. Stille Feldpost der Revolution: Permanenz und Unterbrechung 421
VI. Erweiterte Kaputtmachbarkeit 426
VII. Technomaterialistisches Scherzo 428
VIII. Wen braucht eine Revolution? 431
IX. Kein Dampfkessel 432
ZEHN - L'ETAT ET NOUS 439
I. Untaten in Unstaaten 439
II. Seelenadel, Polizeigeistlichkeit, Urzustände 442
III. Schmitt, Marx, Smith: Politische Geschicke der Arbeitsteilung 449
IV. Geteilte, tote, gespeicherte Arbeit und die Folgen 452
V. Herr Poulantzas und die Ideale 455
VI. Herr von Mises und die Wirklichkeit 458
VII. Emanzipation und andere Verschwörungen im staatlichen Kontext 460
VIII. Bonapartismus revisited 464
ELF - FREUNDSCHAFT BEI DER ARBEIT 475
I. Eine frappante Geschichtslücke 475
II. Sancta Johannas schiefes Schlagwort 477
III. Stolze Widerrede und eroberte Symmetrie 483
IV. Hilft nur Organisation, wo Organisation herrscht? 490
V. Werte, Tugenden, Taten 496
VI. Nach den Niederlagen 502
VII. Teamsters & Turtles & Treehuggers 510
ZWÖLF - VON DEN FELDZÜGEN 514
I. Homo homini lupus: Nicht alle - nicht immer - gegen nicht alle 514
II. Linke Kriegsgegnerschaft: Am Kalten Krieg gestorben? . . 516
III. Was ist, woher kommt und wohin will »linker
Bellizismus«? 526
IV. Militärische und antimilitärische Kompetenz 536
V. Die Erfindung des Soldatenbürgers 542
VI. Die Terminatorepoche des Kriegshandwerks: Afflicted Cyborgs 549
VII. Yet another moral calculus 554
DREIZEHN - NACH DEN SPIEGELN: STATT EINER KRITIK DER PHILOSOPHIE 556
I. Fortwährende Nochnichtabschaffung 556
II. Vom Probehandeln Einzelner (und vom Handeln aller).. 559
III. Conceptual Engineering 568
IV. Eine kleine politische Vernunftzeitgeschichte 575
V. Stimmiger Unfug 587
VI. Rorty als Reemtsma als Wieland als Aristipp: Eine Mehrfachverwechslung 594
VII. Lob des Zungenredens; Warnung vor der Geschichte . . . . 602
VIERZEHN - AM JONBAR-SCHARNIER RÜTTELN 606
I. Ja, mach nur einen Plan 606
II. Wer nicht alles weiß, weiß nichts: Eine negative ökonomische Theologie 611
III. Wer wird John Barr gewesen sein? 621
IV. Was für wen warum nicht geht 626
V. Intellektuellenoptionen: Marx, Wells, Schmitt et alii 630
VI. Freihandel im Weltall 634
VII. Ich und Ich als Netzeffekte; peer-to-peer als neues Gemeinschaftsmodell 641
FÜNFZEHN - WICHTIGE NICHTFAKTEN 655
I. Menschliche Verhältnisse als Gegenstände moralischer Überlegungen 655
II. Marxismus - Philosophie sans phrase? 669
III. Was Handeln will 685
IV. Love Songfor Henry Sidgwick: Ein theoriegeschichtlicher Exkurs 690
V. Lust, Schmerz, Macht, Kalkül 697
SECHZEHN - EINE WETTE AUF DAS WISSEN 702
I. Persönliche und vergesellschaftete Kenntnisse 702
II. Bürgerliche Wissenschaften: Kein Nachruf 707
III. Pyrrho, der skeptische Wiedergänger 715
IV. Was es alles (nicht) gibt 725
V. Was die Aufklärung versprochen hat 732
VI. Entzaubern, Widerlegen, Finden, Simulieren 739
SIEBZEHN - SINNLICHE UNWIRKLICHKEIT 748
I. Geschichten von Bedeutung 748
II. Maßgaben, Mottenlicht, Metaphysik 761
III. Love Songfor Stan Brakhage: Ein mediengeschichtlicher Exkurs 767
IV. Wie man Bedeutung behauptet 770
V. Kritische Kunstspießer und eine Fabrik namens Dickens 780
VI. Fernsehen als Erzählproblem 787
VII. Was macht das novum aus den Künsten? 791
ACHTZEHN - DER EXPLIZITE IMPLEX 796
I. Die Wirklichkeit der Möglichkeit 796
II. Selbstexplikation des Historischen: Fortschritt ohne Ideal 799
III. Informationsthermodynamik 803
IV. Gesichtskreise des Fortschritts 807
V. In Freiheit 818
VI. Alles Vergängliche (noch ein Gleichnis) 831
Dank 836
Anmerkungen 837
Literaturverzeichnis 847
Personenregister 857
Sachregister 869
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dath, Dietmar; Kirchner, Barbara
Verfasser*innenangabe: Dietmar Dath ; Barbara Kirchner
Jahr: 2012
Verlag: Berlin, Suhrkamp
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ISBN: 978-3-518-42264-9
2. ISBN: 3-518-42264-2
Beschreibung: 1. Aufl., 879 S.
Schlagwörter: Ideengeschichte, Sozialer Fortschritt
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Literaturverz. S. 847 - 856
Mediengruppe: Buch