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Rassenmutter und Rebellin

Hexenbilder in Romantik, völkischer Bewegung, Neuheidentum und Feminismus
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wiedemann, Felix
Verfasser*innenangabe: Felix Wiedemann
Jahr: 2007
Verlag: Würzburg, Königshausen & Neumann
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Die Behauptung, bei den Opfern der Hexenprozesse habe es sich um weise Frauen gehandelt, deren Wissen auf das Erbe unserer germanischen Vorfahren zurückgehe, kann zweifellos als nachhaltigster Topos populärer Hexenvorstellungen gelten. Dabei ist längst bekannt, dass es sich hier lediglich um eine romantische Erfindung handelt. Was aber macht den Mythos der weisen Frau dennoch so attraktiv, dass er bis heute immer wieder reproduziert wird? Die Studie rekonstruiert anhand eines umfangreichen Textkorpus aus dem 19. und 20. Jahrhundert Entstehung, Geschichte und Funktion dieses Topos. Nachhaltige Bedeutung kommt dabei den neureligiösen und esoterischen Strömungen der Moderne zu. Im Zentrum der Untersuchung stehen völ kische Bewegung, Neuheidentum und spiritueller Feminismus: Die in diesen scheinbar so differenten Kontexten verbreiteten Hexenrekurse weisen analoge Deutungs muster auf, die auf tradierte Interpretationen des 19. Jahrhunderts zurückgehen. So entpuppt sich die verfolgte germanische weise Frau als literarische Fiktion der Romantik. Anhand wiederkehrender symbolischer Verknüpfungen zeigt sich schließlich die Funktion dieses Mythos als Projektionsfläche romantischer Naturauffassungen, polarer Geschlechtermodelle und moderner Entwürfe einer scheinbar authentischen religiösen Tradition. Von konstitutiver Bedeutung ist in diesen Kontexten aber vor allem die radikale Ablehnung des Christentums. Nicht nur in völkischen und neuheidnischen, sondern auch in feministischen Hexendarstellungen haben sich in diesem Zusammenhang wiederholt antisemitische Denkfiguren bemerkbar gemacht, die als antichristlicher Antisemitismus charakterisiert und analysiert werden könne. "... das Buch [ist] ein kaum zu überschätzender Meilenstein in der Aufarbeitung des Fortbestehens völkischer und antisemitischer Mythologiebildung am Hexenthema in der postnazistischen Gesellschaft."

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Wiedemann, Felix
Verfasser*innenangabe: Felix Wiedemann
Jahr: 2007
Verlag: Würzburg, Königshausen & Neumann
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GK.F
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ISBN: 978-3-8260-3679-8
2. ISBN: 3-8260-3679-4
Beschreibung: 465 S.
Schlagwörter: Deutschland, Geschichte 1800-2000, Hexe, Kultur, Ideologie, Völkische Religion, Hexenglaube, Neuheidentum, Wiccakult, Feminismus, Frauenbild, BRD <1990->, Deutsche Länder, Deutsches Reich, Deutschland <Bundesrepublik, 1990->, Deutschland <Gebiet unter Alliierter Besatzung>, Heiliges römisches Reich deutscher Nation, Römisch-Deutsches Reich, Sacrum Romanum Imperium, Deutschland / Völkische Religion, Ideologien, Politische Ideologie, Wicca-Kult, Feministische Theorie, Frauenforschung
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Sprache: Deutsch
Fußnote: Zugl.: Berlin, Freie Univ., Diss., 2006. Literaturverz. S. 389 - 460
Mediengruppe: Buch