Oper als musikalische Form, als Bühnenerlebnis und Medium findet aktuell neue Faszination. Diese Begeisterung schürt Norbert Abels, seit 1997 Chefdramaturg an der Oper Frankfurt, entlang besonderer Stationen aus 400 Jahren Operngeschichte.Mit welchem Ziel setzten Komponisten und Librettisten immer wieder Bucklige und Behinderte in ihren Werken ein? Wie hebt sich die große Geste der Operette vom Kitsch eines Musicals ab ¿ oder ist es umgekehrt? Was hat die Oper zwischen Liebesglück und Ehedrama erkunden können, was im Spannungsverhältnis von Leidenschaft und Gewalt ausgelotet, was unserem Repertoire an Seelenzuständen hinzugefügt? Welche Funktion haben Brief und Bote auf der Bühne, welche Formen des Boten brauchen wir, um die Kunde des Musiktheaters überhaupt empfangen zu können? ¿ Norbert Abels bezieht aus einem Fundus von über 70 Opern überraschende Aspekte und destilliert aus ihnen die Szenen seiner Operngeschichte. 1953 in Schmallenberg geboren, absolvierte Abels ein Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie, Musikwissenschaft und Judaistik. Diverse Lehrtätigkeiten folgten, an der J.W. Goethe-Universität, der Hochschule für Musik und Darstellende Künste und den Schulen des Deutschen Buchhandels in Frankfurt. Seit 2005 Professor für Musiktheaterdramaturgie an der Folkwang-Hochschule Essen; Studio- und Konzertmusiker (Tasteninstrumente). Feuilletons für Berliner Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau und FAZ, war im weiteren dramaturgisch in Hamburg, Bremen, Mannheim, Wien, London, Paris, Lyon, Brüssel, Graz, New York, Philadelphia und Tel Aviv tätig; Zusammenarbeit mit dem Kabuki Theater Tokio. Zahlreiche schöne Buchpublikationen, zuletzt die rororo-Monographie Benjamin Britten (zuvor schon zu Franz Werfel). Er arbeitete mit Regisseuren wie Ruth Berghaus, Christof Nel, Thomas Langhoff, Christoph Marthaler, Herbert Wernicke, Robert Wilson, Peter Sellars, Adolf Dresen, David Mouchtar-Samorai, Nicolas Brieger, Calixto Bieito, Rosamund Gilmore, Keith Warner, Richard Jones und Dietrich Hilsdorf; bei den Bayreuther Festspielen als Produktionsdramaturg ¿ konzeptionelle Zusammenarbeit mit Tankred Dorst, Andrea Breth, Elke Lang und Hans Hollmann sowie mit Komponisten wie Cage, Henze, Reimann, Adams, Glass, W. Zimmermann, Grünauer, Pintscher, Glanert, Joneleit. ¿ Vor diesem Hintergrund entfaltet Norbert Abels¿ sein Ohrentheater von Monteverdi bis zu Zeitgenossen wie Joneleit oder Pintscher. ¿ Sie werden neugierig auf Oper (wenn nicht gar süchtig) werden!
Verfasser*innenangabe:
Norbert Abels
Jahr:
2017
Verlag:
Frankfurt am Main, Dielmann
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Systematik:
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KM.MN40
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ISBN:
978-3-86638-212-1
2. ISBN:
3-86638-212-X
Beschreibung:
847 S.
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Fußnote:
Oper
Sprache und Musik
Vom Musiktheater heute
Zukunft der Oper - Oper der Zukunft
Die Krönung der Poppea. Eine Arena für die Götter, ein Versuchlaboratorium für das Publikum, eingerichtet con Monteverdi
Enttäuschte Augenblicke. Henry Purcell, John Dryden und King Arthur
Drei musikalische Offenbarungen im Zeitalter der aufklärerischen Vernunft: Pergolesi, Scarlatti und Händel
La finta giardiniera "Eine im Gewächshaus getriebene Pflanze", gezogen von Wolfgang Amadeus Mozart
Dramaturgie der Verwirrungen. Frauen und Männer auf Mozarts Bühne
La clemenza di Tito. Aspekte eines Spätwerks
Die Farbe der Unschuld. Zu Mozarts Zauberflöte
Die Musik setzt sich über manches hinweg. Zu Domenico Cimarosa Il matrimonio segreto
Welche Lust, in freier Luft. Marginalie zu Beethovens Fidelio
Sembra una statua. Zu Rossinis Il barbiere di Siviglia
Vom Oratorium zur Grand Opera. Zu Rossinis Moses-Werk
Il viaggio a Reims. Ein tönender Baedeker
Erhabenheit und Leidenschaft. Wilhelm Tell als Schauspiel und Oper bei Schiller und Rossini. Betrachtung zur Begegnung zweier Spätwerke
Glücksversprechen und Leidensbild. Zu Giuseppe Verdis früher Oper Nabucco
"Ich bin nicht, derich bin", Zum Zusammenhang von Ethik und Ästhetik bei Victor Hugo und Giuseppe Verdi
Ein Buckliger, der singt? Motivgeschichtliche Aspekte zu einem Topos der Abweichung
Die Sünde vor dem Leben. Über die Kameliendame
Macbeth: Von Verdi zu Bloch. Die Entdeckung des Häßlichen bei Giuseppe Verdi und Das Drama des Gewissens bei Ernest Bloch
"Die Wahrheit erfinden". Über Franz Werfels Verdi. Roman der Oper
Die Musik ist dämonisches Gebiet. Zu Arrigo Boitos Mefistofele
Kunstmythos. Aspekte von Wagners Der Ring des Nibelungen
Vom Süden in der Musik. Nietzsche und der Fall Bizet
Dorftrauerspiele. Notiz zu Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana und Ruggiero Leoncavallos I Pagliacchi
Der kleine Tod. Zu Puccinis La Bohème
Eine politische Oper. Modest Mussorgskijs Chowantschina
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Mediengruppe:
Buch