Cover von Bettina von Arnims Armenbuch wird in neuem Tab geöffnet

Bettina von Arnims Armenbuch

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Arnim, Bettina von
Verfasser*innenangabe: Bettina von Arnim
Jahr: 1981
Verlag: Frankfurt am Main, Insel-Verlag
Mediengruppe: Buch
verfügbar

Exemplare

AktionZweigstelleStandorteStatusFristVorbestellungen
Vorbestellen Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a Standorte: GS.OI Arn / College 3x - Magazin: bitte wenden Sie sich an die Infotheke / Bitte wenden Sie sich an die Infotheke College 3 Status: Verfügbar Frist: Vorbestellungen: 0

Inhalt

Bettina von Arnim gilt als Deutschlands erste Sozialkämpferin und Verfechterin der Frauenemanzipation. Sowohl künsterlisch produktiv als auch politisch engagiert, nahm sie unter den Frauen der Romantik eine Sonderstellung ein. Lange Zeit legte es ihr die männlich bestimmte Rezeptionsgeschichte der deutschen Literatur als Mangel aus, daß sie sich von den dichterischen Kunstformen der Männer lossagte. Während viele der Frühromantiker, u.a. ihr Bruder Clemens Brentano (1778-1842), zunehmend religiös-konservative Haltungen annahm, fand Bettina den Anschluß an die demokratische Bewegung des Vormärz. 1844 sammelte sie Stoff für ein Armenbuch, für das sie empirisches Material aus ganz Deutschland zusammentrug. Sie verzichtete auf die Veröffentlichung, als das preußische Militär den Hungeraufstand der schlesischen Weber niederschlug. , da sie ohnehin in Verdacht der Verschwörung mit den Aufständischen stand. Bettinas Freiraum, den ihr die Behörden als Exzentrikerin lange zubilligten, wurde in dem Augenblick beschränkt, in dem sie politisch wirksam wurde. Im Magistratsprozess 1847 wurde sie zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, was die höchste Strafe war, die eine Adelige erhalten konnte. Nur der Intervention eines verwandten Ministers verdankte sie den Straferlaß. Bettinas Salon blieb zur Zeit der härtesten Zensur eine politische Gegenöffentlichkeit. Nach der Revolution von 1848 publizierte sie im Selbstverlag die Flugschrift An die aufgelöste Preußische Nationalversammlung (1849) und setzte sich für die Freilassung des Revolutionärs Gottfried Kinkel (1815-1883) ein. 1852 wandte sich Bettina erneut an den König, diesmal mit dem Vorschlag, er solle die freiheitlich-demokratischen Tendenzen fördern und ein Volkskönig werden. Sicher glaubte sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an die Möglichkeit, den immer reaktionärer werdenden Herrscher durch ihre Gespräche mit Dämonen zu beeinflussen, aber sie wollte ihn zum Nachdenken zwingen und in der Öffentlichkeit ein Forum für tabuisierte und von der Zensur verfolgte Themen schaffen. (Quelle: Hermes Handlexikon - Geschichte der Frauenemanzipation in Deutschland und Österreich von Daniela Weiland (Hrsg.) 1983; Text: Mathilde Block 1998)

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Arnim, Bettina von
Verfasser*innenangabe: Bettina von Arnim
Jahr: 1981
Verlag: Frankfurt am Main, Insel-Verlag
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik GS.OI
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-458-32241-8
Beschreibung: 1. Aufl. d. erw. Ausg., 136 S. ; 18 cm
Schlagwörter: Armut, Arnim, Bettina von, Jahrhundert, 19. / Gesellschaft, Wirtschaft, Arme Leute, Armer, Verarmung
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Vordtriede, Werner
Abweichender Titel: Armenbuch
Mediengruppe: Buch