Aktion	Zweigstelle	Standorte	Status	Frist	Vorbestellungen
Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: GS.BMM Bewe / College 3a - Gesellschaft, Politik / Regal 3a-8	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

"Mit dem Begriff 'bewegte Identitäten' soll die Komplexität des Zusammenspiels von Kultur, Identität und Massenmedien umrissen werden. Hier kommen sowohl Bewegungen hin zu neuen räumlichen Ordnungen zum Tragen als auch Bewegung im Sinne von Migration und Mobilität und schließlich Formen des Bewegt-Seins als Element der Konstituierung von Identität(en). Das Ausloten von medialen Räumen erlaubt Einsicht in Prozesse der Konfiguration und der Rekonfiguration von kulturellen und politischen Räumen, die Rahmenbedingungen für Identifikationen und damit für die Ausformung von Identitäten vorgeben. Lange Zeit dominierte das nationale Paradigma die Medienordnung in einzelnen Staaten und damit verbunden die Vorstellung, Medien wären sowohl eine zentrale Instanz, durch die sich nationale Gemeinschaft konstituiert, als auch eine Bühne, auf welcher nationale Zugehörigkeit reinszeniert wird. Durch Prozesse der Globalisierung wird das Konzept der homogenen nationalen Öffentlichkeit in Frage gestellt. Medienunternehmen sind mittlerweile transnationale Korporationen, die nach Prinzipien marktwirtschaftlicher Logik operieren. Wir haben es jetzt mit einer Situation zu tun, in der globale, nationale, regionale und lokale Angebote gleichzeitig zur Verfügung stehen und auf komplexe Art und Weise miteinander interagieren. Die Ausstrahlung von Radio- und Fernsehprogrammen via Satellit beispielsweise ist nicht von nationalstaatlichen Grenzen bestimmt, sondern durch den Ausstrahlungsradius, wodurch größere Räume geschaffen werden, deren gemeinsamer Nenner das Verstehen einer bestimmten Sprache sein kann, aber auch die Vertrautheit mit spezifischen Genres und Medienformaten. Die kulturellen und politischen Konsequenzen dieser Entwicklungen sind schwer abzuschätzen: Bedeuten sie eine Fortführung des nationalen Projekts, indem z. B. in bestimmten Krisenmomenten eine engere Bindung der Diaspora an die Herkunftsländer angestrebt wird? Oder stellen sie gerade durch die Ausweitung des Angebotes neue und zusätzliche Identifikationsmöglichkeiten zur Verfügung, die einen weiteren Handlungsraum eröffnen?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Charles Husband: Über den Kampf gegen Rassismus hinaus: Entwurf einer polyethnischen Medienlandschaft (9-20); David Morley: Nicht 'zu Hause' in der Mediennation (21-46); Brigitte Hipfl: Medien-Identitäten: Identifikationen, Imaginationen, Phantasien (47-70); Kevin Robins, Asu Aksoy: 'Abschied von Phantomen': Transnationalismus am Beispiel des türkischen Fernsehens (71-110); Ulrike Hanna Meinhof: Auf der Suche nach EuroNews-Land: Satellitenfernsehen und die Konstruktion kultureller Identitäten (111-127); Alec G. Hargreaves: Kein monokulturelles Menü: Medienrezeption in Frankreich und Deutschland (128-144); Brigitta Busch: Grenzvermessungen: Sprachen und Medien in Zentral-, Südost- und Osteuropa (145-172); Tarik Jusic: Bosnien-Herzegowina: Die Segregation der Kommunikationsräume überwinden (173-201); Dubravka Valic Nedeljkovic: Diversität versus Unitarismus: Medien in der multilingualen Vojvodina (202-224); Monika Metykova: Zappen zwischen Sprachwelten: Kinder und Medien in der Südslowakei (225-237).