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Falscher Traktat über die Ästhetik

ein Versuch über die Krise der Wirklichkeit
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Fondane, Benjamin
Verfasser*innenangabe: Benjamin Fondane
Jahr: 1991
Verlag: s.l., Ed. Plasma
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

Unter den rumänischen Intellektuellen, die im 20. Jahrhundert als Immigranten in Frankreich zu namhaften Autoren geworden sind, nimmt Benjamin Fondane (1898–1944) eine marginale Stellung ein. Zwar sind manche seiner Werke in verstreuten Neuausgaben wieder greifbar, doch ihre Bekanntheit bleibt gering, ist jedenfalls nicht vergleichbar mit dem Ruhm, den seine französisch schreibenden Landsleute Eugène Ionesco, Stéphane Lupasco, E. M. Cioran oder neuerdings Ghérasim Luca gewonnen haben.Von Felix Philipp IngoldFondane – rumänisch Fundoianu – wurde 1898 als Benjamin Wechsler im moldawischen Jassy geboren, begann schon als Schüler zu schreiben, publizierte Gedichte, Artikel, literarische Übertragungen aus dem Jiddischen und ein biblisches Drama in rumänischer Sprache («Petri Verleugnung», 1918). Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte er nach Bukarest, nahm das Studium der Jurisprudenz auf, wandte sich aber schon bald definitiv der Kunst zu, vorab der Dichtung und dem Theater. Bis zu seiner Emigration nach Frankreich, Ende 1923, war Fondane im Kreis der Bukarester Avantgarde (mit Marcel Janco, Ion Vinea u. a.) rastlos tätig, er gründete und leitete die Experimentierbühne Insula, schrieb Texte unterschiedlichster Art – Poesie, Dramen, literarische und publizistische Aufsätze – in den Sprachen Rumänisch, Französisch, Hebräisch. Als er sein Theater aus finanziellen Gründen und wegen antisemitischer Anfeindungen schliessen musste, reiste er kurzerhand nach Frankreich aus, um in Paris einen Neustart als frankofoner Autor zu wagen und von dort weiterhin für rumänische Buchverlage und Zeitschriften zu arbeiten.Produktive VerbindungenRasch etablierte sich Fondane im Umfeld des exilrussischen Philosophen Lew Schestow, machte sich einen Namen als radikaler Vernunftkritiker und Verächter aller Schulphilosophie, während er, anderseits, mit der literarischen Avantgarde in Tuchfühlung blieb, sich den Surrealisten um Tristan Tzara und Man Ray annäherte, aber auch mit Einzelgängern wie Arthur Adamov oder Antonin Artaud in produktiver Verbindung stand. Nach zahlreichen Publikationen in Zeitschriften und Sammelwerken legte Fondane 1928 seine ersten beiden Bücher in französischer Sprache vor. Es handelt sich dabei um einen Band mit drei Kinopoemen (cinépoèmes), die als Dokumente des neuen Geistes gelten sollten, und eine Sammlung chassidischer Geschichten («Beichte eines Kandelabers») in Fondanes Übersetzung aus dem Rumänischen.In den späten zwanziger Jahren entstanden auch die Erstfassungen des Versepos «Ulysse», des «Falschen Traktats über Ästhetik», des kritischen Versuchs «Rimbaud der Strolch» – dreier Hauptwerke, deren Ausarbeitung und Publikation sich um viele Jahre verzögerten, da Fondane sich zu jener Zeit zusätzlich, als Drehbuchautor und Regisseur, mit diversen Filmprojekten befasste. Im Sommer und Herbst 1929 weilte er auf Einladung von Victoria Ocampo in Buenos Aires, wo er Filme der europäischen Avantgarde vorstellte und an der Universität philosophische Vorlesungen hielt. Den Höhepunkt seiner Beschäftigung mit dem Kino bildete die 1933 in der Schweiz (zusammen mit Dimitri Kirsanoff) abgedrehte Verfilmung des Romans «Die Rassentrennung» von Charles Ferdinand Ramuz.Im darauffolgenden Jahrzehnt war Benjamin Fondane vorwiegend mit philosophischen Fragen und eigenen dichterischen Projekten beschäftigt. Während diese nur noch vereinzelt zum Abschluss kamen, fanden jene ihren Niederschlag in zahlreichen Veröffentlichungen (in «La Revue de philosophie», «Cahiers du Sud», «Sur», «Le Rouge et le Noir», «Schweizer Annalen», «La Revue juive de Genève» u. a. m.), die immer wieder zu polemischen Kontroversen führten, so etwa mit Jean Wahl in der Auseinandersetzung um «Kierkegaards Notwendigkeit», auf dessen existenzialistische Lektüre avant la lettre sich Fondane von Lew Schestow hatte einschwören lassen. Eine repräsentative Auswahl seiner philosophischen Schriften, «Das unglückliche Bewusstsein» («La conscience malheureuse», 1936), vereinigt unter anderm, nebst einem «Versuch über Kierkegaard und die Kategorie des Geheimnisses», Arbeiten über Nietzsche, Gide, Bergson, Freud, Husserl, Heidegger, Schestow und ist vorzüglich geeignet als Einführung in ein Denken, dessen Kompromisslosigkeit und Exzentrizität noch heute zu frappieren vermögen.

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Fondane, Benjamin
Verfasser*innenangabe: Benjamin Fondane
Jahr: 1991
Verlag: s.l., Ed. Plasma
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Systematik: Suche nach dieser Systematik PI.T
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ISBN: 3-926867-00-0
Beschreibung: 175 S.
Schlagwörter: Ästhetik, Kunstanschauung, Kunstauffassung, Kunstphilosophie, Kunsttheorie, Kunstästhetik, Künste / Theorie, Künste / Ästhetik, Philosophische Ästhetik
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Fußnote: Aus dem Franz. übers.
Mediengruppe: Buch