Die Erschütterung der erzieherischen Autorität gilt als eine der entscheidenden Ursachen für den dramatischen Anstieg von Gewalt und Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen. Doch kann elterliche und pädagogische Autorität heutzutage nicht mehr auf Furcht, blinden Gehorsam und Machtausübung gründen. Es müssen die in unserer Gesellschaft vorherrschende Werte von freiem Willen, Individualität und kulturellem Pluralismus berücksichtigt werden. Die Psychologen Haim Omer und Arist von Schlippe führen den Begriff der »neuen Autorität« ein, der das Ergebnis eines langjährigen Denk- und Erfahrungsprozesses darstellt. Zu den zentralen Konzepten dieser neuen Autorität gehören Präsenz und gewaltloser Widerstand. Die Anwendung hat sich auch im Schulbereich bewährt, wo Eltern und Lehrer ein Bündnis gegenseitiger Hilfe und Unterstützung bilden, und bindet im darüber hinaus auch Gemeindemitglieder erfolgreich ein.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur deutschen Ausgabe (Christian Hawellek) . . . 9
Vorwort zur hebräischen Erstausgabe (Idan Amiel) 13
Zu diesem Buch (Arist von Schlippe) 19
Kapitel I
Ein neues Verständnis von Autorität 23
Autorität erleben - damals und heute 35
Der Versuch, die Autorität früherer Zeiten wiederherzustellen 36
Das Erleben einer neuen Autorität 43
Kapitel II
Wachsame Sorge in der Familie 69
Komponenten der elterlichen wachsamen Sorge 70
Wachsame Sorge und das Recht auf Privatsphäre 71
Eine Vertrauensfrage 77
Grade der wachsamen Sorge 79
Die Telefonrunde 97
Die Präsenz vor Ort 102
Wachsame Sorge im Haus 113
Kapitel III
Gewalt von Kindern zu Hause 134
Enthüllung und Schamgefühle 136
Das Unterstützernetz und die Befreiung
des Opfers aus dem Gefühl der Verlassenheit 140
Das Unterstützernetz und der Wandel der elterlichen Position 143
Die Verstärkung der wachsamen Sorge 146
Das Sit-in 148
Transparenz, Dokumentation und die öffentliche Meinung 155
Wiedergutmachungstaten 159
Emotionale Gewalt 164
Kapitel IV
Rekrutierung von Helfern in der Schule 172
Das Rekrutieren von Helfern und
der Aufbau von Bündnissen 176
Das Bündnis unter Lehrern 182
Das Bündnis zwischen Lehrern und Eltern 187
Der Schulleiter und die neue Autorität 196
Das Bündnis mit den Kindern 202
Kapitel V
Präsenz und Aufsicht in der Schule 204
Körperliche Präsenz 204
Emotional-moralische Präsenz 205
Handelnde Präsenz 207
Interpersonale Präsenz 208
Präsenz als Netzwerk 209
Präsenz im Klassenzimmer 220
Suspension und Präsenz 226
Die Präsenz der Eltern an der Schule 230
Präsenzmentor 237
Das Alarmsystem 242
Kapitel VI
Öffentlichkeit und Wiedergutmachung 252
Die Rolle der Gemeinschaft 252
Führung und Öffentlichkeit in einer bedrohlichen Lage . . . 255
Art und Aufgabe der Öffentlichkeit im Kampf gegen Gewalt 258
Wiedergutmachung 266
Wiedergutmachungshandlungen in Kindergärten 268
Dorotheas Kindergarten 276
Kapitel VII
Die Beteiligung der Schüler am Kampf gegen Gewalt. . . . 280
Das Rekrutieren der Schüler
zum gewaltfreien Kampf gegen Gewalt 284
Prinzipien des gewaltfreien Kampfes gegen Gewalt 286
Der Bann 290
Die Aneignung von Fähigkeiten zur Eskalationsvermeidung 294
Inhalt 7
Breite Front von Kindern und Erwachsenen für den Kampf 298
Führungseigenschaften im Kampf
gegen Gewalt unter Kindern fördern 299
Die zentrale Stellung des Schülers
bei der Umsetzung der neuen Autorität 302
Kapitel VIII
Die neue Autorität im Gemeinwesen 308
Elternpatrouille 308
Die Gemeindepolizei 324
Der Gemeindepolizist in der Schule 325
Autorität und Gemeindeleben 335
Der Kreis der neuen Autorität schließt sich 355
Literatur 357