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Ahasver, der Ewige Jude, ist eine wirkungsmächtige Denkfigur. Seit seiner Erfindung (1602) wurden ihm verschiedenste Ideologeme unterlegt. Weniger bekannt sind die Dichtungen, die seine Zuschreibungen mittels poetischer Verfahren aufzulösen versuchen.

Anhand ausgewählter Werke der europäischen Literatur entwickelt Mona Körte eine Alternative zur Motivgeschichte, indem sie die Figur von ihren literarischen Gattungen her bestimmt. (Verlagstext)

 

AUS DEM INHALT:

 

Vorbemerkung 9

 

Ahasvers Schatten - Einführung und Leitfaden 11

Abgrenzungen (S. 11) - Nietzsches Nexus - literaturwissenschaftliche Versuchsanordnung (S. 16)-Gliederung nach Epitheta (S. 18)

 

I. ÜBEREINKÜNFTE

 

1. Ahasver, der Jude 27

Anfänge (S. 27) - Säkularisierung des Jenseits (S. 33) - Propädeutik zu einer Sprache der Judenfeindschaft (S. 38) - Vervielfältigung seiner Spuren (S. 44) - Ahasvers Semantik in der Sprache der Judenfeindschaft (S. 49) - Jüdische Interpretationen (S. 52) - Segen und Fluch der Wanderung (S. 57) - Der Ewige Jude als Kontrastfigur (S. 64) - Ahasver: die Allegorie des Möglichen (S. 66)

 

2. Ahasvers Gattungen 69

Einführung (S. 69) - Legende (S. 71) - Oper/roman feuilleton/Burleske (S. 74) - Lyrische Formen und Fragmente (S. 78) - Drama (S. 85) - Epos (S. 90) - Erzählung/Novelle (S. 95) - Erzählerische Fragmente (S. 102) - Der Roman und seine Untergattungen (S. 104) - Chronik/ "Geschichtsroman"/Zeitroman (S. 106) - Geheimbundroman (S. 113) - Gothic Novel (S. 120) - Phantastischer Roman (S. 126)

 

II. DIE SPRACHEN DES EWIGEN JUDEN

 

1. Vergehende Welt der Poesie: Johann Wolfgang v. Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre 133

Der Harfner und Mignon - in die Prosa ausgewanderte Poesie (S. 133) - Der Harfner - Ahasvers metonymische Spur (S. 134) - Mignon - Poesie im Status naturalis (S. 140) Der Ort der >Gegensprache< im Roman (S. 144) - Der Sturz in die Zeit und die Entwicklung zum Tod (S. 150) - Tod der Unverständlichkeit (S. 156)

 

2. Im Dickicht der Erzählungen: Jean Potockis Manuscrit trouvé à Saragosse 163

Das Abenteuer des Wissens (S. 163) - Erzähllabyrinthe: Der Weg ist das Ziel (S. 168) - Das Vehikel Ahasver (S. 174) - Das Rezept des Phantastischen (S. 181)

 

3. Die chimärische Genealogie: E.T.A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels 186

Der Regisseur des Unverständlichen (S. 186) - Die Genealogie - ein Vehikel (S. 191) - Der Maler als bildermächtige Figur: Die Sprache der Bilder und die Bilder der Sprache (S. 196) - Zwei Arten ahasverischer Memoria: Bildergalerie und Pergamentblatt (S. 201) - Die Auflösung der Negation (S. 208)

 

4. Lachen als zerbrochene Artikulation: Charles Maturins Melmoth the Wanderer 212

Ahasverische Sprache der Erinnerung (S. 212) - Wanderer im Reich der Reflexion (S. 217) - Immalees Rhetorik des Lächelns (S. 223) - Melmoths Stellverteter (S. 227) - Die Deutungen des Lachens: Lachen als zerbrochene Artikulation (S. 232) - Des Erzählers Theorie des Lachens (S. 234) - The Laugh of Architecture (S. 237)

 

5. Unendliche Permutationen: Gustav Meyrinks Das grüne Gesicht 239

Ahasver in den Städten (S. 239) - Permutationen des Ewigen Juden (S. 248) - Bürger zweier Welten (S. 254) - Okkultismus und Erzählkunst (S. 257)

 

6. Die Metamorphose des erzählenden Ich: Leo Perutz' Der Marques de Bolibar 266

Die Unordnung der Geschichte und die Fatalität des Erinnerns (S. 266) - Die Trias Ahasver-Krieg-Gerücht (S. 270) - Der Ghostwriter der Geschichte (S. 278)

 

7. Die Choreographie der Apokalypse: Emil Szittyas Klaps oder Wie sich Ahasver als Saint Germain entpuppt 284

Die Sanatorien der literarischen Phantastik (S. 284) - Die Metaphorik von Gang und gehen (S. 295) - Die Sätze des Ewigen Juden (S. 304)

 

III. AHASVER OHNE ENDE

 

Die Uneinholbarkeit des Verfolgten 313

Ahasvers Traum (S. 313) - Emissär des Jenseitigen (S. 316) - Die Schwundstufe des Wunderbaren (S. 318) - Ahasver ist die Überlieferung (S. 320) - Kritischer Kommentar zu Entwicklung (S. 321) - Unendliche Texte und ihr Widerstand gegen Ideologiebildung (S. 323) - Erzählt Ahasver sich selbst? (S. 325)

 

Literatur 327