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Die SS nach 1945

Entschuldungsnarrative, populäre Mythen, europäische Erinnerungsdiskurse
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung
Verfasser*innenangabe: Jan Erik Schulte, Michael Wildt (Hg.)
Jahr: 2018
Verlag: Göttingen, V&R unipress
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

1945 wurde die SS von den Alliierten verboten und aufgelöst. Damit endete aber nicht die Geschichte dieser verbrecherischen Organisation, die allein in der Waffen-SS bei Kriegsende 600.000 Mann in ihren Reihen zählte. Vielmehr war bereits zu diesem Zeitpunkt die Auseinandersetzung über die Bedeutung, Verantwortung und Wirkung der SS und ihrer Mitglieder in vollem Gange ¿ eine Auseinandersetzung, die bis heute andauert. Kollektivschuldvorwürfe standen gegen die Versuche von SS-Gliederungen, sich im Nachhinein von der Gesamtorganisation zu distanzieren. Personelle Kontinuitäten überschatteten die Neugründung staatlicher Behörden wie zum Beispiel die Polizei. In Illustrierten und Spielfilmen lebte das Narrativ vom teuflischen SS-Offizier auf und verwandelte die SS medial in eine exklusive Geheimorganisation, die mit dem Gros der Bevölkerung angeblich nichts zu tun hatte. Die Beiträge dieses Bandes analysieren die Strafverfolgung der SS nach 1945, die personellen Seilschaften und politischen Kontinuitäten sowie die Versuche, die SS zu mythifizieren, aber ebenso die vielfältige Dimension einer nach wie vor virulenten Erinnerungskultur an die SS in Europa. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Jan Erik Schulte / Michael Wildt
Die zweite Geschichte der SS - Einleitung .................................................. 9
I. Entschuldungsnarrative
Jan Erik Schulte
Wiege apologetischer Narrative.
Die Organisationsverfahren gegen SS, Gestapo und SD vor dem
Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg 1945/46 ........................... 29
Andrew H. Beattie
Verdiente Strafe des harten Kerns oder
ungerechte Besatzungsmaßnahme?
Die SS und die alliierte Internierung im besetzten Deutschland ............. 57
Karsten Wilke
Veteranen der Waffen-SS in der frühen Bundesrepublik.
Aufbau, gesellschaftliche Einbindung und Netzwerke der
»Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit« .................................................... 75
Martin Clemens Winter
Die SS als Negativfolie in Narrativen der Todesmärsche ........................... 99
II. Juristische Aufarbeitungsversuche
Kim Christian Priemei
Im Sande verlaufen? Das Ludwigsburger Ermittlungsverfahren
gegen das Einsatzkommando 3 und
die justizielle Täterforschung nach 1945 ...................................................... 119
Mike Schmeitzner
Besondere Härte?
Die sowjetischen Verfahren im SS- und Polizei-Komplex ......................... 145
III. Personelle Kontinuitäten
Bodo V. Hechelhammer
Der lange Schatten der Vergangenheit.
Über den Umgang mit SS-Personal in der »Organisation Gehlen«
und im Bundesnachrichtendienst ............................................................... 163
Gerhard Sälter
Ein »vorzüglicher Beamter«:
Willy Litzenbergs Weg von der Gestapo-Sonderkommission
20. Juli zum BND .......................................................................................... 183
Herbert Reinke
»Angleichungsdienstrang der leitenden Beamten des
kriminalpolizeilichen Vollzugsdienstes beim Bundeskriminalamt«.
(Wieder-)Aufstieg und (weicher) Fall einer Funktionselite nach 1945 ___ 209
Swen Steinberg
»Birding im KZ«.
Biografie, Netzwerke und Deutungen des Ornithologen
und SS-Obersturmführers Günther Niethammer ...................................... 229
IV. Populäre Mythen
Jens Westemeier
»Soldaten wie andere auch!«
Der Einfluss von SS-Veteranen auf die öffentliche
Wahrnehmung der Waffen-SS
Andreas Eichmüller
»Auf das Typische kommt es an.«
Bilder und Narrative der SS in Film und Fernsehen
in den 1970er-Jahren ..................................................................................... 289
Carl-Eric Linsler/ Michael Kohlstruck
Die SS in der kulturellen Praxis des
deutschen Rechtsextremismus (1990-2012) .............................................. 311
Dana Schlegelmilch
Ein produktiver SS-Mythos: Die Deutung der Wewelsburg in
der extremen Rechten nach 1945 ................................................................. 327
V. Europäische Erinnerungsdiskurse
Christiane Kohser-Spohn
Die elsässischen Zwangsrekrutierten (Malgre-Nous) nach 1945.
Die schwierige Integration ihrer Geschichte in das kollektive
Gedächtnis im Nachkriegsfrankreich .......................................................... 343
Sabina Ferhadbegovic
Die verschwiegene Division -
die Kontroverse um die 13. WafFen-SS-Division (Flandschar)
in Bosnien-Herzegowina............................................................................... 361
Thomas Klipphahn
Namensänderung als Vermeidungsstrategie.
(Re-)Integration von SS-Angehörigen in das Zivilleben
Rumäniens in den ersten Nachkriegsjahren................................................ 381
Steffen Werther
»SS marschiert im Feindesland?«
»Germanische« Waffen-SS-Veteranen und ihre Gedenkorte im Osten ___ 395
Jennifer Zimmermann
Überschriebene Erinnerung:
Über die SS und die Scham im literarischen Werk
von Günter Grass .......................................................................................... 419
VI. Anhang
Abkürzungsverzeichnis ................................................................................. 439
Personenverzeichnis....................................................................................... 441
Autorinnen und Autoren ............................................................................. 447

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung
Verfasser*innenangabe: Jan Erik Schulte, Michael Wildt (Hg.)
Jahr: 2018
Verlag: Göttingen, V&R unipress
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.SN
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ISBN: 978-3-8471-0820-7
2. ISBN: 3-8471-0820-4
Beschreibung: 451 Seiten : Illustrationen
Schlagwörter: Europa, Geschichte 1945-2012, Geschichtsschreibung, Kollektives Gedächtnis, SS, Strafverfolgung, Vergangenheitsbewältigung, Abendland, Erinnerungskultur, Gedächtniskultur, Historiografie, Historiographie, Historisierung, Kollektive Erinnerung, Kulturelles Gedächtnis, Okzident, Unbewältigte Vergangenheit
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Schulte, Jan Erik; Wildt, Michael
Sprache: Deutsch
Fußnote: Enthält Literaturangaben. - "Die hier zusammengefassten Beiträge entstammen einem Workshop. der vom 6. bis 8. Dezember 2013 im Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschun e.V. an der Technischen Universität Dresden stattfand." (S. 25, Einleitung)
Mediengruppe: Buch