Verlagstext:
Kurz nach Ausbruch der Immobilienkrise in den USA, die sich mittlerweile zur schwersten weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise seit den 1920er Jahren ausgeweitet hat, gründeten sieben lateinamerikanische Länder die Banco del Sur (Bank des Südens). Damit verbindet sich die Hoffnung, dass aus ihr eine Alternative zur vom Norden geprägten Finanzarchitektur erwachsen könnte - vor allem zu den mächtigen Finanzorganisationen Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank, die beide in Washington angesiedelt und von der neoliberalen Ideologie der hemmungslosen Marktöffnungen durchdrungen sind. Eric Toussaint schildert die verschiedenen Etappen im Gründungsprozess der Bank des Südens und die zahlreichen Interventionen von sozialen Bewegungen. Er fragt angesichts stark schwankender Rohstoffpreise nach den Chancen der Bank, eigene Entwicklungspfade der beteiligten Länder abzusichern und die wirtschaftliche Integration des Kontinents voranzutreiben. Da die Bank erheblich vom Engagement und den Möglichkeiten der Regierungen von Venezuela, Bolivien und Ecuador abhängig ist, die sich auf den "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" berufen, werden die sozialen und politischen Entwicklungen in diesen drei Ländern umfassend analysiert.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einleitung
Vom Widerstand zu den Alternativen 7
IDie Genese einer neuen internationalen Finanzarchitektur 22
1Warum eine Bank des Südens? 22
2Die Bank des Südens gegen den "Washingtoner Konsens" 39
3Welche Bank des Südens? 45
4Soziale Bewegungen fordern die Regierungen zum Handeln auf 55
5Krise bei der Weltbank und beim IWF 72
IIBolivien und Ecuador: Zwei leuchtende Erfahrungen 78
6Ecuador: Die Herausforderungen der Konstituante und der Schulden 78
Rede von Präsident Rafael Correa vor der UNO 86
7Bolivien: Errungenschaften in der Frage des Gemeineigentums und
der Verfassungsreform 91
Rede von Präsident Evo Morales zur Amtseinführung 98
IIIDie Weltwirtschaft in der Krise 112
8Die Explosion der Schulden- und Immobilienblase im Norden 112
9Wie die Welt sich dreht 123
IVDas Rad der Geschichte dreht sich in Venezuela, Ecuador
und Bolivien 139
10Fünf Elemente des allgemeinen Kontextes 139
11Die laufenden Veränderungen in Venezuela 149
12Bolivien auf dem Weg zu einem andin-amazonischen Kapitalismus? 169
13Die "Bürgcrrevolution" in Ecuador 180
14Das auf den Grundstoffindustrien beruhende Entwicklungsmodell
und der Verlust wertvoller Zeit bei der Integration 188
15Für eine regionale Integration, die teilweise mit dem kapitalistischen
Weltmarkt bricht 195
Glossar 200
Abkürzungen 207