Politische Ideen können politisches Handeln prägen oder bis hin zum 'Etikettenschwindel' rechtfertigen. Sie sind wesentliche Erkenntnisobjekte der Politikwissenschaft. Das Buch stellt das antike und frühneuzeitliche politische Denken sowie die Theorien vom 'Gesellschaftsvertrag' vor. Es erläutert die modernen Politikverständnisse in ihrer emanzipatorischen und gegenemanzipatorischen Ausgestaltung. Dann wird nach der Bedeutung politischer Ideen im Populismus, im Extremismus und im Terrorismus gefragt. Mit der Totalitarismuskonzeption und dem Systemansatz werden zwei wichtige politische Theorien in ihrem ideengeprägten Kontext vorgestellt. Schließlich gibt das Buch nützliche Anleitungen und Hinweise für das Arbeiten in der politischen Theorie und Ideengeschichte.
/ AUS DEM INHALT: / / / 1 Einleitung 11
2 Antike Politikverständnisse und ihre Rezeption 19
2.1 Piaton (427-347 vChr.): Politik als "Idealstaat" 21
2.1.1 "Idealstaat" und Ständeordnung 22
2.1.2 Der Kreislauf der politischen Ordnungen 25
2.1.3 Zur Aktualität der Einsichten von Piaton 27
2.2 Aristoteles (384-322 vChr.): Politik als "guter Staat" 28
2.3 Thomas von Aquin (1225 ?-i274) und die mittelalterliche
Aristotelesrezeption 34
2.4 Der Spätaristotelismus am Beispiel von Friedrich
Christoph Dahlmann (1785-1860) 36
2.5 Der Kriegsbegriff in der Antike und seine Rezeption ..38
2.5.1 Der agonale Krieg 39
2.5.2 Der gerechte Krieg 40
2.5.3 Der heilige Krieg 42
3 Neuzeitliche Politikverständnisse 45
3.1 Niccolö Machiavelli (1469-1527): Politik als Macht über
schlechte Menschen 45
3.1.1 Machiavellis "Principe" (entstanden 1 513) 46
3.1.2 Weitere Schriften Machiavellis 51
3.1.3 Machiavellis Handlungstheorie 52
3.2 Giovanni Botero (1544-1617): Staatsräson im Dienste
der Moral 55
3.3 Ludovico Antonio Muratori (1672-1750):
Das sittlich richtige Handeln des Fürsten im Ubergang zur
Frühaufklärung 57
3.4 Giambattista Vico (1668-1744): Eine historische
Zyklentheorie im Horizont des Waltens der göttlichen
Vorsehung 58
6 Inhalt
3.5 Die frühneuzeitlichen Utopien 6 0
3.5.1 Thomas Morus (1478-1535) 61
3.5.2 Francis Bacon (1561-1626) 63
3.5.3 Tommaso Campanella (1568-1639) 65
4 Politik und Verfassung 70
4.1 Merkmale und Legitimität der Verfassung 70
4.2 Die Staatsform: Republik oder Monarchie 74
4.3 Stationen der Entwicklung des modernen
Verfassungsstaates 75
4.3.1 Das Ringen von geistlicher und weltlicher Macht um die
politische Vorherrschaft im Mittelalter 76
4.3.2 Der englische Bürgerkrieg (1642-1649) als Katalysator der
Vertragstheorien 79
4.3.3 Thomas Hobbes (158 8-1679): Sicherheit durch
Gesellschaftsvertrag 80
4.3.4 John Locke (1632-1704): Sicherheit und Recht und
Freiheit durch Gesellschaftsvertrag 83
4.3.5 Charles Louis de Secondat, Baron de la Brede et de
Montesquieu (1689-1755): Freiheitssicherung durch den
weiteren Ausbau der Gewaltenteilung 85
4.3.6 Jean-Jacques Rousseau (1712-1778): Sicherung des
Gemeinwohls durch Gesellschaftsvertrag und Erziehung 87
4.4 Die Umsetzung der im 17und 18Jahrhundert
entwickelten Positionen zum Gesellschaftsvertrag 90
4.5 Das gleiche Recht auf politische Partizipation 92
4.5.1 Die Grundsätze des demokratischen Wahlrechts 93
4.5.1.1 Das allgemeine Wahlrecht 93
4.5.1.2 Das unmittelbare (direkte) Wahlrecht 94
4.5.1.3 Das freie und geheime Wahlrecht 95
4.5.1.4 Das gleiche Wahlrecht 96
4.5.2 Mehrheits-und Verhältniswahlsystem 97
4.5.2.1 Das Mehrheitswahlsystem 97
4.5.2.2 Das Verhältniswahlsystem 99
Inhalt 7
4.5.3 Ein historisches und ein nach wie vor aktuelles Beispiel
zum Wahlrecht 101
4.5.3.1 Das Kurien- und Zensuswahlrecht in der
Habsburgermonarchie 101
4.5.3.2 Die Präsidentschaftswahlen in den USA 102
4.6 Kurzer Abriss der Verfassungsentwicklung am Beispiel
von Italien, Deutschland und Österreich 105
4.6.1 Die Verfassungsentwicklung in Italien 106
4.6.2 Die Verfassungsentwicklung in Deutschland 109
4.6.3 Die Verfassungsentwicklung in Österreich 112
5 Moderne Politikverständnisse 115
5.1 Emanzipatorische Politikverständnisse 1 1 6
5.1.1 Karl Marx (1818-1883): Politik als Klassenkampf zur
Befreiung der Menschheit 116
5.1.2 Antonio Gramsci (1891-1937): Politik zur Erringung der
kulturellen Hegemonie in der "Zivilgesellschaft" 120
5.1.3 John Stuart Mill (1806-1873): Politik zur Befreiung der
Frauen 124
5.1.4 Judith Butler (geb1956): Politik zur Aufhebung der
letzten Differenz 125
5.2 Gegenemanzipatorische Politikverständnisse 127
5.2.1 Friedrich Nietzsche (1844-1900): Politik als ewige
Wiederholung 127
5.2.2 Oswald Spengler (1880-1936): Politik als Kampf und
Untergang 133
5.2.3 Carl Schmitt (1888-1985): Politik als Feindschaft 137
5.2.4 Armin Möhler (1920-2003): Politik als "Konservative
Revolution" oder Bewahrung durch Umbruch 142
5.3 Metamorphosen zwischen "links" und "rechts": Benito
Mussolini (1883-1945) 148
5.4 Das Politikverständnis der angelsächsischen
Politikwissenschaft 156
5.4.1 "Polity", "Politics" und "Policy" 156
8 Inhalt
5.4.2 Die Cambridge School der politischen Ideengeschichte 1 57
5.4.3 Kennzeichen des Politischen 158
6 Oer Populismus, der Rechts- und Linksextremismus
und der Terrorismus 1 6 1
6.1 Die Rechts-links-Unterscheidung in der Politik 161
6.2 Die Landschaft politischer Organisationen 163
6.3 Der Populismus 167
6.4 Der Rechts-und der Linksextremismus 170
6.5 Der Terrorismus 175
1.5.1 Probleme der begrifflichen Abgrenzung des Terrorismus 175
6.5.2 Die Varianten des Terrorismus 178
6.5.3 Die Eigendynamik terroristischer Organisationen und die
Rolle der Medien 181
1.5.4 Die Entwicklungslogik der "klassischen" Terrorgruppen 184
6.5.5 Der "klassische" und der "neue" Terrorismus 188
7 DieTotalitarismustheorie in der vergleichenden Lehre
politischer Systeme 195
7.1 Demokratie und Diktatur in der Typologie politischer
Systeme 195
7.2 Die moderne und stabilisierte Demokratie 197
7.3 Von der Diktatur zur Demokratie: die
Systemtransformation 201
7.4 Die Diktatur 203
7.4.1 Das antike Erbe und die Differenzierung des
Diktaturbegriffs 203
7.4.2 Die Entstehung des TotalitarismusbegrifFs in Italien und
seine internationale Rezeption 205
2.4.3 Totalitäre Systeme 206
7.4.4 "Politische Religionen" 212
7.4.5 Autoritäre Systeme 215
7.4.5.1 Kommunistisch-autoritäre Parteiregime 216
7.4.5.2 Faschistisch-autoritäre Regime 217
Inhalt 9
7.4.5.3 Militärdiktaturen 218
7.4.5.4 Korporatistisch-autoritäre Regime 218
7.4.5.5 Rassistisch-autoritäre Regime 219
7.4.5.6 Autoritäre Modernisierungsdiktaturen 219
7.4.5.7 Hieokratisch-autoritäre Regime 219
7.4.5.8 Dynastisch-autoritäre Regime 219
7.4.5.9 Sultanistisch-autoritäre Regime 220
7.4.5.10 Exkurs: Der Nepotismus 220
7.4.6 Karl Loewenstein (1891-1973): Die Verfassung im
demokratischen, autoritären und totalitären System ..221
7.4.7 Die Totalitarismustheorie als Politikum 223
8 Der politikwissenschaftliche Systemansatz 226
8.1 Die Medientheorie von Talcott Parsons (1902-1979) 227
8.2 Der politikwissenschaftliche Systemansatz von
David Easton (19x7-2014) 229
8.2.1 Das Modell in der Theorie 229
8.2.2 Anwendungsbeispiele 238
8.2.2.1 Kraftwerksbau in Österreich und China 238
8.2.2.2 Die Krise des politischen Systems der DDR 239
8.2.3 Puralistisches Parteiensystem, freie Medien oder
Geheimpolizei - wie kommen die Forderungen in das
politische System ? 242
9 Anleitungen und Hinweise für das
politikwissenschaftliche Arbeiten 245
9.1 Zielgerichtetes Lesen und die Entwicklung einer
Fragestellung 245
9.2 Die grundlegenden Verfahrensweisen zur
politikwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung 246
9.2.1 Begriffsbildung 246
9.2.2 Beschreibung verbunden mit Beobachtung 248
9.2.3 Verstehen und Erklären 248
9.2.4 Vergleich 249
10 Inhalt
9.2.5 Regelbildung 249
9.2.6 Typenbildung und Klassifikation 251
9.3 Ein Arbeitsplan für die Ideengeschichte 251
9.4 Wissenschaftliche Aussagen: Tatsachen und Thesen 252
9.5 Politikwissenschaftliche Prognose und
u n w i s s e n s c h a f t l i c h e P r o p h e z e i u n g 2 5 5
9.6 "Gendergerechtes" Formulieren in der Politikwissenschaft 256
9.7 Theoriebildung und ihr Bezug zur Praxis 259
4.8 Die wissenschaftliche Ubersetzung und ihre Grundregeln 260
9.8.1 Beispiel für eine wissenschaftliche Ubersetzung:
Mussolinis Rede "zur Kriegserklärung an die Vereinigten
Staaten von Amerika" 261
9.8.2 Übersetzung des Textbeispiels 262
9.8.3 Überlegungen zur zeitgemäßen Ausdrucksform 264
9.9 Wissenschaftstheorie 265
9.9.1 Karl RPopper (1902-1994): Wissenschaft als
Falsifikationismus 265
9.9.2 Thomas SKuhn (1922-1966): Wissenschaft als
Paradigmenwechsel 267
10 Anhang 270
5.1 Abbildungsverzeichnis 270
5.2 Literaturverzeichnis 271
5.2.1 Druckwerke 271
5.2.2 Zitierte Internetseiten 283
11 Personenregister 285