Verlagstext:
Die Finanzkrise geht in die nächste Runde und ruiniert jene, die bisher als Retter der Banken und der Konjunktur aufgetreten sind: Souveräne Staaten und Währungen werden Gefangene der Finanzmärkte.Eigentlich sollte die Krise längst vorbei sein, nach einem tiefen Einbruch 2008/2009 setzte die Weltwirtschaft zu einem stürmischen Aufschwung an. Treiber sind nicht mehr die kapitalistischen Metropolen, sondern dynamische Regionen der früheren Peripherie: China, Indien, Brasilien und mit Abstrichen Russland. Aus deutscher Sicht: Die Exportkonjunktur boomt, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit bleibt erste Ökonomen-Pflicht.
Doch Krisen lösen sich nicht einfach in Nichts auf, wenn die ihnen zugrunde liegenden Widersprüche ungelöst bleiben. In den USA fallen die Immobilienpreise auch noch im fünften Jahr nach dem Platzen der Spekulationsblase und die Arbeitslosigkeit bleibt auf hohem Niveau. Und in Europa hängen immer mehr Staaten am Schlepptau der Finanzmärkte: Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien. Ihre Zinslast steigt und damit der Druck, Einsparungen bei Sozialleistungen, Gehältern, Investitionen vorzunehmen. Ein Teufelskreis, der Austeritätspolitik genannt wird.
Wie wirkt sich die "Dominanz der Finanzmärkte" auf die Realwirtschaft aus? Welche Rolle spielen die Banken, die Institutionellen Anleger? Wie funktionieren Hedgefonds, Private Equity Fonds und Rating-Agenturen? Welche Konsequenzen hat die Transnationalität des Finanzkapitals für Profitziele und Unternehmensstrategien? Welche alternativen Entwicklungspfade aus der Krise heraus gibt es?
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einleitung:
Herrschaft der Finanzmärkte über die Realökonomie
Kapitel 1
Zur Politischen Ökonomie der Großen Krise
Verkettung von Krisen 20
Kritik der politischen Ökonomie 26
Was heißt Akkumulation? 28
Kredit und Krise 32
Investitionsgetriebene Akkumulation 36
Politische Ökonomie der Vermögenspreise oder des fi
ktiven Kapitals ..40
Hypotheken und umfassende Kreditblase 42
Theorie der vermögensgetriebenen Ökonomie 44
Zweifache Transformation 47
Übergang zu einer neuen gesellschaftlichen Betriebsweise
oder chronische Überakkumulation? 52
Überakkumulation seit dem Ende der 1990er Jahre 53
Vom Lohnsteuerstaat zum staatlichen Schuldenüberhang 64
Strukturen des Neoliberalismus 65
Scheitern des Neoliberalismus: weder Dynamisierung
der Kapitalakkumulation noch Abbau sozialer Ungerechtigkeit 70
Umschlag in die Große Krise, die Systemkrise wird 73
Kapitel 2
Vom sozial regulierten Kapitalismus zur finanzdominierten Akkumulation
Finanzgetriebene Akkumulation 82
Gesellschaftskapital als sich selbst aufhebender Widerspruch 86
Kapitel 3
Hegemonie des Finanzmarktkapitalismus
Kapitel 4
Das neue Gesicht des Kapitalismus
Das griechische Paradoxon und die Eurozone 106
Beginn einer neuen Krisenphase? 110
Überwindung des Finanzmarktkapitalismus .. 113
..oder Ansteckung durch den griechischen Schuldenvirus? 116
Die Schuldenkrise unterminiert die hegemoniale Rolle der USA 123
Die kapitalistische Alternative heißt Schuldenökonomie 133
Soziale Folgen der Schuldenökonomie 138
Kapitel 5
Von der geplatzten Finanzblase zum Staatsbankrott?
Strategie zur Sanierung der öffentlichen Finanzen? 144
Auswirkungen der Niedrigzinspolitik 147
Hohe Liquidität bei sinkender Kreditwürdigkeit 151
Systemkrise und kein Ausweg 154
Schuldenkrise in Europa 164
Wie groß ist die Gefahr eines Staatsbankrotts? 166
Kapitel 6
Turbulenzen im Währungssystem
Kapitel 7
Ende der Kapitalknappheit - neues Verhältnis zwischen
notwendiger und SurplusarbeitWie eine Solidarische Ökonomie
im 21Jahrhundert aussehen kann
Eine entwickeltere Ökonomie ist möglich 191
Umbau der Ökonomie mit Hilfe des Kreditsystems 198
Demokratisierung des fi
nanzmarktgetriebenen Kapitalismus? 208
Kontrolle der Finanzwirtschaft 210
Die kapitalistische Unternehmung als demokratisierter Raum 211
Wirtschaftssteuerung 213
Verteilung oder soziales Eigentum 214
Alternativen zur Sozialisierung der Verluste 218
Literatur 222 /