Familien stehen heute vor vielen Herausforderungen, die es täglich zu bewältigen gilt. Die Anforderungen, die durch Kindertageseinrichtungen, Schule, Beruf und im Alltag bestehen, können sich belastend auf einzelne Familienmitglieder und somit auch auf das familiäre Miteinander auswirken. Pädagogische oder therapeutische Unterstützungsangebote zur Entlastung von Familien sind häufig auf einzelne Familienmitglieder ausgerichtet und sprechen entweder die Eltern oder die Kinder an. Psychomotorische Angebote, die den Fokus auf Entwicklungsbegleitung durch Bewegung und Spiel legen, richten sich überwiegend an Kinder und nur vereinzelt werden ganze Familien in bewegungsorientierte Stunden einbezogen. Die Autorinnen dieses Buches möchten anhand vielfältiger familienorientierter Praxisideen Psychomotoriker*innen sowie Fachkräfte aus Kita und Schule dazu einladen, erlebnisorientierte Gelegenheiten für die ganze Familie zu schaffen - in denen sie sich mit ihren Ressourcen erfahren und Zeit miteinander verbringen können, wobei Gutes, Hinderliches, Schweres, Positives, Leichtes, Widerständiges, Weiches und vieles mehr in Bewegung und Spiel Platz haben. Einleitend wird in diesem Buch ausgeführt, wie bisher psychomotorische Angebote für Familien gestaltet sowie im Fachdiskurs diskutiert wurden und welche Gründe für eine erlebnis- und bewegungsorientierte Einbindung der ganzen Familie sprechen. Anschließend werden theoriegeleitete Vorschläge für eine systematische Planung und Vorbereitung von Familiensettings und -stunden dargestellt. Der Hauptteil des Buches umfasst Praxisideen, die vielfältige Impulse bieten, um mit Familien (Kinder von ca. 3 bis 10 Jahren) bewegungsorientiert zusammenzuarbeiten. Die Ideen sind in Form von Praxiskarten aufbereitet und strukturell gleich aufgebaut. Sie beinhalten Themengebiete (z.B. in Kontakt kommen, Ressourcen sehen, Übergänge gestalten), Spielvarianten, methodische Überlegungen und Anregungen, in welchen Settings (z.B. Spielfest, Elternabend, Familienangebote) die Ideen umgesetzt werden können.
Inhalt
1. Vorwort .........................................................................................................................7
2. Einleitung ................................................................................................................8
3. Psychomotorik in der Zusammenarbeit mit Familien ..................................... 9
3.1 Psychomotorische Entwicklungsbegleitung.........................................9
3.1.1 Erklär doch mal kurz, was Psychomotorik ist! .............................10
3.1.2 Definition und Ziel ................................................................................................10
3.1.3 Theoretische Fundierung der Psychomotorik .............................................11
3.1.4 Psychomotorische Prinzipien in Zusammenarbeit mit Familien .................... 12
3.2 Die Historie - Psychomotorik und Familie ................................................15
3.3 Zusammenarbeit mit Eltern und Geschwistern ............................................ 16
3.4 Systemische Zugänge in der Psychomotorik ...................................................... 18
4. Die Bedeutung von Entwicklungs- und Lebensthemen .........................................21
4.1 Verstehendes Arbeiten in der Psychomotorik ................................................. 23
4.2 Symbolisches Echo ................................................................................................... 25
4.3 Ein Blick auf die Themen der Praxiskarten ...................................................... 27
5. Familienangebote strukturieren, gestalten und reflektieren ......................31
5.1 Familiensetting auswählen .........................................................................................31
5.2 Familienstunden planen .............................................................................................32
5.2.1 Rahmen und Struktur ............................................................................................ 35
5.2.2 Inhaltliche Planung ..................................................................................36
5.2.3 Spiralförmige Planung .................................................................................... 38
5.3 Familienstunden reflektieren ...................................................................................... 38
6. Praxiskarten ...........................................................................................................43
6.1 Praxiskarten zum Ankommen - sich finden ..................................................47
6.2 Praxiskarten zum Sehen-gesehen werden .........................................................77
6.3 Praxiskarten zum Verbinden - loslassen ............................................................ 103
Literatur ...............................................................................................................135