(I-24/05-C3) (GM ZWs / FP)
Lese-Rechtschreibschwierigkeiten zählen zu den permanenten Herausforderungen für Lehrkräfte und für die schulpsychologische Beratung. Ein grundlegendes Verständnis von Ursachen und Begleiterscheinungen dieser Schwierigkeiten sowie eine fundierte Kenntnis diagnostischer Vorgehensweisen und Fördermöglichkeiten sind Voraussetzungen für wirksame Beratungsangebote und Hilfestellungen. In diesem Band wird der aktuelle internationale Stand der Forschung zu Lese-Rechtschreibschwierigkeiten dargestellt. Das Erscheinungsbild von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten wird im Kontext der internationalen Störungsklassifikationssysteme und deren Umsetzung im deutschsprachigen Raum beschrieben. Konkurrierende Auffassungen zu verschiedenen Ausprägungen und Formen der Schwierigkeiten (Lese-Rechtschreibstörung vs. Lese-Rechtschreibschwäche, kombinierte Lese-Rechtschreibstörung vs. isolierte Lesestörung) werden diskutiert. Ursachen und Vorläuferbedingungen sowie sozial-emotionale Begleiterscheinungen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten werden skizziert. Das diagnostische Vorgehen wird praxisnah erläutert und Interventionsmöglichkeiten werden beschrieben. Die Erläuterungen zur Diagnostik und zur Intervention orientieren sich an den Verhältnissen im deutschsprachigen Raum und beziehen sich bevorzugt auf Verfahren und Vorgehensweisen, die leicht zugänglich sind. Das Buch zeichnet sich durch hohe Verständlichkeit und Anschaulichkeit aus.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ..................................................................................................... 11
2 Lese-und Rechtschreibschwierigkeiten.................................................. 14
2.1 Verarbeitung von Schriftsprache - Asymmetrien zwischen
Lesen und Rechtschreiben ..................................................................... 14
2.2 Merkmale von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten ......................... 15
2.3 Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nach den
internationalen Klassifikationssystemen.................................. 17
2.3.1 Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nach der ICD-10 ...................... 17
2.3.2 Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nach den
Diagnostischen Kriterienkatalogen der ICD-10......................... 19
2.3.3 Lese-und Rechtschreibschwierigkeiten nach der ICD-11 ...................... 24
2.3.4 Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten nach dem DSM-5 .................... 25
2.4 Lese-Rechtschreibschwierigkeiten nach der S3-Leitlinie....................... 29
2.5 Prävalenzen von Lese-und Rechtschreibschwierigkeiten...................... 31
2.5.1 Einflussfaktoren auf Prävalenzschätzungen.......................................... 31
2.5.2 Empirische Befunde zu Prävalenzen von Lese-
und Rechtschreibschwierigkeiten.............................................. 34
2.6 Persistenzen von Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten...................... 37
2.7 Kontroversen zu den Konstrukten der Lese-
und Rechtschreibschwierigkeiten.............................................. 40
2.7.1 Unterschiedliche Richtlinien zum Umgang mit Lese-
und Rechtschreibschwierigkeiten in den Bundesländern.......... 40
2.7.2 Lese-Rechtschreibstörung und allgemeine Leseschwäche.................... 41
2.7.3 Kategoriale versus dimensionale Diagnostik.......................................... 42
3 Ätiologie von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten .................................. 44
3.1 Genetische Grundlagen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten ........... 44
3.2 Neurofunktionale Grundlagen von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten .. 48
3.3 Phonologische Informationsverarbeitung............................................... 51
3.3.1 Befunde zur phonologischen Bewusstheit.............................................. 55
3.3.2 Befunde zum phonologischen Arbeitsgedächtnis................................... 57
3.3.3 Befunde zur Benenngeschwindigkeit....................................................... 60
3.4 Alphabetische Kenntnisse........................................................................ 62
3.4.1 Befunde zu alphabetischen Kenntnissen................................................ 62
3.5 Merkmale der Familie............................................................................... 64
3.5.1 Befunde zu famíliáién Faktoren............................................................... 66
4 Psychische Auffälligkeiten, schulische Risiken
und langfristiger Bildungserfolg .............................................................. 68
4.1 Das Erleben und Verhalten psychodiagnostisch erfassen ...................... 68
4.1.1 Kategoriale und dimensionale Diagnostik................................................ 69
4.1.2 Diagnostische Methoden und Ablauf...................................................... 70
4.1.3 Urteilsübereinstimmung bei Selbst-und Fremdbeurteilungen............... 72
4.2 Psychische Auffälligkeiten und Komorbiditäten..................................... 78
4.2.1 Externalisierende Auffälligkeiten:
ADHS und Sozialverhaltensstörungen................................................... 79
4.2.2 Internalisierende Auffälligkeiten: Angst und Depression ...................... 81
4.2.3 Weitere Lern- und Entwicklungsstörungen: Kombinierte Störungen
schulischer Fertigkeiten und Sprachentwicklungsstörungen.. 82
4.3 Psychosoziale schulische Risiken............................................................ 86
4.3.1 Schuleinstellung und soziale Integration ............................................... 86
4.3.2 Selbstkonzept und Lernmotivation.......................................................... 89
4.4 Mittel-und langfristige Folgen für den Bildungserfolg........................... 91
4.4.1 Schulerfolg................................................................................................ 91
4.4.2 Berufserfotg.............................................................................................. 93
5 Diagnostik...................................................................................................... 95
5.1 Notwendige Schritte bei der testpsychologischen Diagnostik................. 95
5.1.1 Schritt 1: Bestehen Lernschwierigkeiten im Lesen
und/oder im Rechtschreiben?.................................................... 96
5.1.2 Schritt2: Sind die Lernschwierigkeiten erwartungswidrig
gemessen an der allgemeinen Lernfähigkeit des Kindes? ....... 98
5.1.3 SchrittS: Ausschlussdiagnostik und Diagnostik
von (primären) Komorbiditäten ................................................ 102
5.1.4 Schritt 4: Diagnostik psychosozialer Auffälligkeiten................................ 105
5.1.5 Schritt 5: Möglichkeiten und Grenzen einer kognitiven
Funktionsdiagnostik................................................................. 106
5.2 Leistungsmonitoring über die Zeit........................................................... 106
5.3 Diagnostik der Lesekompetenz ............................................................... 108
5.3.1 Aufgabenformate standardisierter Lesetests ........................................ 109
5.3.2 Ein Überblick über standardisierte Lesetests......................................... 112
5.4 Diagnostik der Rechtschreibkompetenz................................................. 121
5.4.1 Aufgabenformate standardisierter Rechtschreibtests.......................... 121
5 4.2 Ein Überblick über standardisierte Rechtschreibtests........................... 124
55 Diagnostik der Intelligenz ........................................................................ 130
g Fördermaßnahmen....................................................................................... 131
6.1 Präventionsmöglichkeiten........................................................................ 132
6.2 Wie gut helfen kognitive Funktionstrainings?.......................................... 136
6.3 Lesetrainings............................................................................................ 137
6.4 Rechtschreibtrainings ............................................................................. 142
6.5 Kombinierte Lese-Rechtschreibförderung.............................................. 145
6.6 Wie finde ich geeignete Fördermöglichkeiten im Individualak?............. 148
7 „LRS-Erlasse“ in den Bundesländern........................................................ 154
7.1 Weiche Kinder erhalten eine schulische Förderung?.............................. 154
7.2 Wie werden besondere Schriftsprachschwierigkeiten festgestellt?........ 157
7.3 Welche Maßnahmen können Schulen ergreifen?..................................... 159
7.3.1 Individualisierte Förderung im Unterricht und
klassenübergreifende Intensivkurse....................................................... 161
7.3.2 Nachteilsausgleich und Abweichungen von den allgemeinen
Grundsätzen der Leistungsbewertung („Notenschutz“) ........................ 163
Literatur 166