Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft sind gleichzeitig ein Beitrag zur Theorie des Inszests, eine Untersuchung über die Bedeutung der Reziprozität für alle institutionalisierten Formen von Heirat, eine Analyse der strukturellen Implikationen der verschiedenen Formen von Kreuzkusinenheirat sowie eine allgemeine Theorie sozialer Evolution. (Edmund Leach)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort zur ersten Ausgabe | 15
Vorwort zur zweiten Ausgabe | 21
EINFÜHRUNG
Kapitel INatur und Kultur | 45
Naturzustand und GesellschaftszustandDas Problem des Übergangs vom einen
zum anderenDie "wilden Kinder"Die höheren Formen des tierischen Lebens.
Das Kriterium der UniversalitätDas Inzestverbot als universale Regel.
Kapitel IIDas Problem des Inzests | 57
Rationalistische Theorien: Maine, Morgan; Schlussfolgerungen der Genetik.
Psychologische Theorien: Westermarck, Havelock EllisSoziologische Theorien
I: McLennan, Spencer, LubbockSoziologische Theorien II: Durkheim
Die Antinomien des Inzestproblems.
ERSTER TEIL
DER EINGESCHRÄNKTE TAUSCH
IDie Grundlagen des Tauschs
Kapitel IIIDas Universum der Regeln | 77
Konsanguinität und AllianzDas Inzestverbot, die "Regel als Regel"Die
Ordnung der Knappheit: Regeln der NahrungsverteilungÜbergang zu den
Heiratsregeln: Ehe und Zölibat.
Kapitel IV- Endogamie und Exogamie | 94
Die Polygamie, Sonderform der GegenseitigkeitWahre Endogamie und
funktionale EndogamieDie Grenzen der sozialen Gruppe: Der Fall der
ApinayéExogamie und Inzestverbot.
Kapitel VDas Prinzip der Gegenseitigkeit | 107
"Die Gabe"Der Tausch in primitiven Gesellschaften und in der zeitgenössischen
GesellschaftAusdehnung auf die HeiratsregelnDer Begriff des Archaismus
und seine ImplikationenVom Gütertausch zum Frauentausch
Kapitel VIDie duale Organisation | 128
Allgemeine Merkmale der dualen OrganisationVerteilungNatur: Clans und
KlassenDie duale Organisation als Institution und als PrinzipErörterung
dreier Beispiele: Neuguinea; Assam; KalifornienSchlussfolgerung: die duale
Organisation, eine Methode zur Lösung bestimmter Probleme des sozialen
Lebens.
Kapitel VIIDie archaische Illusion | 148
Ursprung des Begriffs der GegenseitigkeitDaten der KinderpsychologieIhre
InterpretationDas Kind und der Primitive bei Freud und PiagetKritik von
Susan IsaacsDas Denken des Kindes stellt eine allgemeinere Erfahrung dar als
das des ErwachsenenDas Prinzip der Gegenseitigkeit im kindlichen Denken
Die Erweiterung der psychologischen und sozialen Erfahrung
Kapitel VIIIAllianz und Deszendenz | 166
Rückkehr zur dualen OrganisationBeziehungen zwischen der dualen Organisation
und der KreuzkusinenheiratDie philosophischen Postulate der klassischen
Interpretationen: der Begriff des VerhältnissesKlassensysteme und
RelationensystemeÜbergang zur Deszendenz: das Problem der bilateralen
DeszendenzDie Shanti und die TodaDer Begriff der Dichotomie und seine
genetischen Analogien: das Problem der alternierenden-GenerationenDer
Eingeborene und der TheoretikerAnwendung auf bestimmte afrikanische und
australische SystemePatrilineare Deszendenz und matrilineare Deszendenz
Das Primat des patrilinearen Prinzips.
Kapitel IXDie Heirat zwischen Vettern und Kusinen | 194
Kreuzkusinenheirat und klassifikatorisches SystemDie Präferenzehe und der
Begriff der StrukturBiologische Nähe und soziale NäheTheoretischer Wert
der KreuzkusinenheiratIhr Ursprung: Thesen von Swanton, Gifford, Lowie
Diskussion: das Verwandtschaftssystem muss als globale Struktur verstanden
werdenDie Kreuzkusinenheirat als elementare Struktur des Tauschs.
Kapitel XDer matrimoniale Tausch | 212
Darlegung der Konzeption von Frazer und ihrer Grenzen: Kreuzvettern und
-kusinen sowie Parallelvettern und -kusinen; Tausch und Markt; Rolle der
dualen OrganisationUnterschiede zur vorgeschlagenen Konzeption.
IIAustralien
Kapitel XIDie klassischen Systeme | 228
Bedeutung der australischen Fakten: das Problem des Schwesterntauschs.
Klassifizierung der australischen Systeme; ihre SchwierigkeitenPatrilineare
Dichotomie und matrilineare DichotomieThesen von Radcliffe-Brown, Lawrence
und KroeberDas Beispiel der Murinbata oder die Genese eines Systems.
Beschreibung des Kariera-SystemsBeschreibung des Aranda-SystemsDiese
beiden Systeme sind eine unzulängliche Basis für eine allgemeine Klassifizierung
Kapitel XIIDas Murngin-System | 255
BeschreibungAnormale Merkmale des SystemsUnmöglichkeit, es auf ein
Aranda-System zu reduzierenKlassen und GradeHypothese über die Natur
des Murngin-SystemsTheoretische KonsequenzenDefinition des eingeschränkten
TauschsDefinition des verallgemeinerten TauschsAnwendung auf
die Murngin-Nomenklatur; Diskussion der psychologischen Interpretation von
Lloyd Warner: Die Struktur des Murngin-Systems; Bestätigung durch das
Wikmunkan-System.
Kapitel XIIIHarmonische Ordnungen und disharmonische Ordnungen | 290
Die sogenannten abweichenden Systeme: Karadjeri, Tiwi, Mara, Arabana,
Aluridja, Southern Cross, Dieri, WikmunkanVergleich dieser Systeme mit dem,
Mandschu-SystemDefinition der harmonischen Ordnungen und der disharmonischen
OrdnungenIhre Beziehungen zu den beiden Grundformen des
TauschsIntegration der abweichenden Systeme in eine allgemeine Klassifizierung.
Der eingeschränkte Tausch, ein Sonderfall des verallgemeinerten
Tauschs.
Kapitel XIVAnhang zum ersten Teil | 321
1Über die algebraische Untersuchung bestimmter Typen von Heiratsgesetzen
(Murngin-System), von Andre Weil, Professor an der Universität von Chicago.
2Kommentar; Interpretation der offenkundigen Lücken des Murngin-Systems.
Endogamie und verallgemeinerter Tausch.
ZWEITER TEIL
DER VERALLGEMEINERTE TAUSCH
IEinfache Formel des verallgemeinerten Tauschs
Kapitel XVDie Frauengeber | 333
Von der theoretischen Notwendigkeit des verallgemeinerten Tauschs zu seiner
experimentellen UntersuchungDie Entdeckung von HodsonDas Kachin-
SystemVerwandtschaftsnomenklaturHeiratsregelMayu-ni und dama-niDer
TauschzyklusHypothese von GranetDiskussion: die mythologischen
Ursprünge der Kachin-GesellschaftClans, Lineages, Häuser.
Kapitel XVITausch und Kauf | 360
Scheinbare Einfachheit des Kachin-Systems; ihr illusorischer CharakterDie
Kasuistik des KaufsVäterliche und mütterliche VerwandteDas Problem der
AnredeformenInterpretation dieser Schwierigkeiten: Spekulation und Feudalismus
Kapitel XVIIÄußere Grenzen des verallgemeinerten Tauschs | 378
Andere Systeme des verallgemeinerten Tauschs: Kuki, Aimol, Chiru, Chawte,
TarauUntersuchung der durch die Methode des-verkleinerten Modells
veränderten Formen: Mikir, Garo, LakherMischformen von eingeschränktem
Tausch und verallgemeinertem Tausch in Assam: System der Konyak, Rengma-
Naga, Lhota-Naga, Sema-Naga, Ao-Naga, Angami-NagaBeziehung zwischen
den dualen Organisationen und den dreigeteilten Organisationen in Assam.
Kapitel XVIIIInnere Grenzen des verallgemeinerten Tauschs | 407
Das Giljaken-System: Nomenklatur, soziale Organisation, HeiratsregelDie
Interpretation von 'Sternberg; DiskussionVergleich mit dem Kachin-System;
die Rolle des KaufsDas Golden-SystemRolle des Onkels mütterlicherseits in
den einfachen Systemen verallgemeinerten TauschsDie matrilaterale Ausrichtung
und die patrilaterale ReaktionDer den Systemen verallgemeinerten
Tauschs innewohnende WiderspruchGibt es eine birmanisch-sibirische
Achse?
II Das chinesische System
Kapitel XIXDie Theorie von Granet | 431
Allgemeine Merkmale der Interpretation von Granet; Anwendung auf das
chinesische SystemDie Kreuzkusinenheirat im alten ChinaÜbergang von der
bilateralen Heirat zur unilateralen HeiratKonstruktion eines archaischen
AchtklassensystemsIhre Unmöglichkeit.
Kapitel XXDie chao mu-Ordnung | 449
Analyse der chinesischen NomenklaturVerwandtschaftsgrade und Trauergrade.
Interpretation von FengDie Probleme, die sie stelltDie Frage der chao
mu-Ordnung; These von Granet; Kritik von HsuAllgemeine Diskussion: chao
mu-Ordnung und alternierende Generationen
Kapitel XXIDie matrilaterale Heirat | 474
Terminologische Hinweise auf die matrilaterale HeiratIhre Interpretation
durch die Teknonymie; DiskussionDie Heirat mit der Tochter des Mutterbruders
im modernen ChinaIhre theoretischen ImplikationenKonsequenzen im
Hinblick auf die Geschichte des chinesischen SystemsDie schiefe Heirat; ihr
hohes Alter; Kritik von Granet und FengIhre modernen Überbleibsel.
Kapitel XXIIDie schiefe Heirat | 491
Theorie der schiefen Heirat im Miwok-SystemDie Verwandtschaftsnomenklatur.
Interpretation von GiffordLineages und HälftenDie schiefe Heirat als
Strukturphänomen; Nachweis durch die Methode der verkleinerten Modelle
Chinesisches System und Miwok-System
Kapitel XXIIIDie peripheren Systeme | 506
Das tibetische System; Verwandte "des Knochens" und Verwandte "des
Fleischs"; Bedeutung dieser KlassifizierungDas Lolo-SystemDas Tungusen-
System; Vergleich mit dem Kachin- und dem Naga-SystemDas Mandschu-System;
allgemeine Merkmale; soziale Organisation; Terminologie; Interpretation;
Vergleich mit den sibirischen SystemenAllgemeines Bild der fernöstlichen
Systeme; theoretische Probleme.
IIIIndien
Kapitel XXIVKnochen und Fleisch | 533
Erweiterung der Unterscheidung zwischen "Verwandten des Knochens" und
"Verwandten des Fleischs"; ihr theoretischer WertDer verallgemeinerte Tausch
in Indien: Gond-SystemStellung des Kastenbegriffs in einem System verallgemeinerten
TauschsDie HypergamieDie sogenannte "Gaben"-HeiratDie
Exogamie der sapinda; Vergleich mit der chao mx-OrdnungDie matrilaterale
Heirat in IndienInterpretation von Held
Kapitel XXVClans und Kasten | 550
Theorie von Held; Darstellung und DiskussionDer Hindu-Bilateralismus
Theoretische Voraussetzung für die Existenz eines Systems mit Heiratsklassen
Kaste und gotra; der gotra als ehemaliger ClanWirkliche Natur der gotra-
Exogamie; die beiden Typen von gotraHypothesen über die archaische
Sozialstruktur Indiens.
Kapitel XXVIDie asymmetrischen Strukturen | 570
Theoretische Betrachtungen über die Beziehung zwischen eingeschränktem
Tausch und verallgemeinertem Tausch; privilegierter Charakter Indiens für die
Definition der Beziehungen zwischen den verschiedenen Typen der Kreuzkusinenheirat
Die bilaterale Heirat; ihre SeltenheitDas Munda-SystemDa
Problem des Onkels mütterlicherseits; seine Rolle in den Systemen mit
matrilateraler HeiratDas avunkulare Privileg.
Kapitel XXVIIDie Zyklen der Gegenseitigkeit | 590
Theoretische Probleme der Kreuzkusinenheirat; vorgeschlagene Lösungen;
DiskussionMatrilaterale Heirat und patrilaterale Heirat; kurze Zyklen und
lange ZyklenEndgültige Interpretation des verallgemeinerten Tauschs.
SCHLUSSFOLGERUNG
Kapitel XXVIIIÜbergang zu den komplexen Strukturen | 615
Das Areal der elementaren StrukturenDie birmanisch-sibirische Achse;
Grenzen des verallgemeinerten Tauschs; Verbreitung und Grenzen des eingeschränkten
TauschsEndgültige Beziehungen zwischen eingeschränktem
Tausch und verallgemeinertem TauschKurze Betrachtungen über das ozeanisch-
amerikanische Areal; warum es für die Untersuchung der komplexen
Strukturen relevant istKurze Betrachtungen über Afrika; die Kaufheirat als
komplexe Form des verallgemeinerten TauschsKurze Betrachtungen über die
indogermanische Welt; von den einfachen Formen des verallgemeinerten
Tauschs zu den komplexen Formen; die moderne Heirat.
Kapitel XXIXDie Prinzipien der Verwandtschaft | 639
Der Tausch, universale Grundlage der HeiratsverboteNatur der ExogamieDie
Welt der VerwandtschaftBruderschaft und GevatternschaftDie Theorie von
Malinowski und ihre Widerlegung; Inzest und HeiratHistorische Synthese und
strukturale Analyse; das Beispiel der Psychoanalyse und das der LinguistikDas
Universum der Kommunikation.
Verzeichnis der Abbildungen | 664
Bibliographie | 666
Sachregister | 689
Namenregister | 712