Im aktuellen Fachdiskurs gilt die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung als unabdingbares Recht und das positive Erleben von Partnerschaft und Sexualität wird in unmittelbarem Bezug zur Lebensqualität diskutiert. Gleichzeitig sind die konkreten Erfahrungsräume des Personenkreises von anhaltenden Reglementierungen und Tabuisierungen gekennzeichnet. Das Buch geht der Frage nach, wie sich dieses durchaus widersprüchliche Phänomen erklären lässt und welche Perspektiven sich daraus für das heilpädagogische Handeln ergeben. Neben einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit Partnerschaft, Sexualität und geistiger Behinderung werden ausgewählte Leitideen und Handlungsansätze behandelt, um sich praxisnah und verstehend einem fachlichen Umgang mit der Thematik anzunähern.
Inhalt
Vorwort.................................................................................................................5
1 Phänomen geistige Behinderung...........................................................9
1.1 Geistige Behinderung oder Lernschwierigkeiten?.............................9
1.2 Ein psychodynamisches Verständnis von geistiger
Behinderung ............................................................................11
2 Grundlegende Aspekte professionellen Handelns im Bereich
von Partnerschaft, Sexualität und geistiger Behinderung.............. 18
2.1 Einleitende Gedanken zum Bedarf eines
»behinderungsspezifischen« Blickwinkels.........................................18
2.2 Merkmale und Herausforderungen professionellen Handelns
und Verstehens in der Heilpädagogik............................................... 20
2.3 Ethische Dimensionen..........................................................................26
3 Partnerschaft und geistige Behinderung............................................ 32
3.1 Partnerschaftswünsche und -suche......................................................35
3.2 Gelingensbedingungen und Bedeutungen von
Partnerschaften.................................................................................... 38
3.3 Mögliche Konfliktfelder......................................................................42
4 Sexualität als Thema in der heilpädagogischen Praxis.............44
4.1 Entwicklung eines weitenVerständnisses von Sexualität.........45
4.2 Sexuelle Entwicklung im Kontext der geistigenBehinderung 46
4.2.1 Erstes Lebensjahr....................................................................48
4.2.2 Zweites und drittes Lebensjahr.............................................50
4.2.3 Viertes bis sechstes Lebensjahr ............................................ 51
4.2.4 Die Latenzphase......................................................................53
4.2.5 Adoleszente Entwicklung.......................................................54
4.3 Sexualität und geistige Behinderung - aktuelle
Entwicklungen....................................................................................57
4.4 Verstehende Annäherung an die Perspektive der Fachkräfte 60
5 Handlungsweisende Ansätze, Leitideen und Konzepte........... 66
5.1 Psychoanalytische Pädagogik und geistige Behinderung........67
5.1.1 Psychoanalytisch-pädagogisches Verstehen...........................67
5.1.2 Implikationen für die heilpädagogische Praxis............73
5.2 Selbstbestimmung versus Fürsorge oder die Frage nach der
Legitimation paternalistischer Interventionen ................................ 77
5.3 Empowerment ......................................................................................83
5.4 Professionelle Unterstützung im Kontext von Queerness
und geistige Behinderung.................................................................. 86
5.5 Zur Bedeutung des Konzepts der Leichten Sprache .......................90
5.6 Nähe und Distanz als Spannungsfeld professionellen
Handelns...............................................................................................93
6 Ausgewählte Praxisfelder...................................................................... 99
6.1 Sexuelle Bildung und geistige Behinderung .....................................99
6.2 Sexuelle Selbstbestimmung in Wohneinrichtungen.................105
6.3 Sexualisierte Gewalt........................................................................... 110
6.3.1 Gefährdungsdimensionen .................................................... 112
6.3.2 Präventions- und Interventionsansätze................................115
6.4 Sexualassistenz und Sexualbegleitung...............................................119
6.5 Eltern- und Angehörigenarbeit.........................................................123
6.6 Kinderwunsch und Elternschaft....................................................... 129
6.7 Mediennutzung und Medienbildung im Kontext von
Partnerschaft, Sexualität und geistiger Behinderung..............135
6.8 Ansätze der Unterstützung von Partnerschaft und
Partnerschaftssuche............................................................................140
7 Schlussbemerkung..................................................................................144
Literaturverzeichnis.........................................................................................145