Universalgelehrte sind oft vergessen, wurden verkannt, verniedlicht oder als Schwindler
verunglimpft. Peter Burke unternimmt eine Ehrenrettung dieser Ausnahmetalente und
folgt ihrer Geschichte über 500 Jahre in verschiedenen Ländern bis ins 21. Jahrhundert.
Er stellt in vielen Porträts die verbindenden Eigenschaften heraus: ein Übermaß
an Neugier, Gedächtnisleistung, Phantasie, Energie, Konzentrationsfähigkeit und nicht
selten Ehrgeiz bis hin zur ruhelosen Arbeitssucht. Für Schlaf, Pausen oder gar die Liebe
bleibt keine Zeit. Aber dafür ist das Einarbeiten in ein neues Thema in Carlo Ginzburgs
Worten wie Skifahren in frischem Schnee.
Wandelnde Enzyklopädisten gab es schon in der Antike. Ausnahmeerscheinungen
wie Pythagoras wurde nachgesagt, alle Fragen beantworten zu können. Doch erst im
17. Jahrhundert kamen Universalgelehrte in Mode ¿ allen voran der Autodidakt Leonardo
da Vinci: der Musiker, Maschinenbauer, Maler, Bildhauer, Militärexperte, Anatom,
Fossiliensammler, Erfinder, Botaniker, Zoologe, Geologe und Kartograph wurde nicht
zufällig Namensgeber des »Leonardo- Syndroms«, das für die Unfähigkeit zur Auswahl
und Beendigung von Projekten steht.
Heute, im Zeitalter der Hyper- Spezialisierung und der grassierenden Oberflächlichkeit,
brauchen wir die Universalgelehrten dringender denn je. In diesem ebenso lehrreichen
wie amüsanten Buch kann man ihnen nachspüren. Ein Meisterstück Burke¿scher
Geschichtsschreibung. (Verlagstext)
Verfasser*innenangabe:
Peter Burke ; aus dem Englischen von Matthias Wolf unter Mitarbeit von Ursula Wulfekamp
Jahr:
2021
Verlag:
Berlin, Verlag Klaus Wagenbach
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-8031-3702-9
2. ISBN:
3-8031-3702-0
Beschreibung:
316 Seiten : Illustrationen
Sprache:
Deutsch
Originaltitel:
The Polymath
Fußnote:
Literaturverzeichnis: Seite 305-[306]
Mediengruppe:
Buch