Der anhaltenden Diversifizierung des Superheld*innen-Genres in Film und TV geht eine Umbruchsphase voraus, in deren Fokus eine kritische Neuverhandlung von Männlichkeit(en) steht. Peter Vignold nähert sich diesem Umbruch aus einer gender- und medienkulturwissenschaftlichen Perspektive, die filmische Männlichkeit als Resultat medienästhetischer Prozesse begreift. Er interpretiert Marvels »Infinity Saga« als Geschichte von Vätern und Söhnen, die im symbolischen Tod des Patriarchats aufgeht. Im Fokus der Betrachtung steht der Film Iron Man und dessen Konstruktion als filmhistorisches Museum der Männlichkeiten, das sich aus der Geschichte Hollywoods speist. (Verlagstext)
Inhalt
Einleitung: Was war der Superheldenfilm?
TEIL I: Die maskuline Ästhetik des Marvel Cinematic Universe
»Is this a man?«: Iron MAN (2008)
Apocalypse Now, Birth of a Nation und die Ästhetik des Auteurs
Militainment
»Back in Black«
Der symbolische Tod und die Wiedergeburt des Tony Stark
»Genius, Billionaire, Playboy, Philanthropist«
Der Apogee-Film
Citizen Stark
Tony Stark, Bachelor-Playboy
»Is this a man?« - Iron Man als Filmmuseum historischer Männlichkeiten
»Randian Hero< im neuen kalten Krieg: Iron Man 2 (2010)
Der neue kalte Krieg
Der »Randian Hero< und die Ästhetisierung libertärer Ideologie
Mr. Stark goes to Washington
Abwesende Väter und vergiftete Söhne
TEIL II: Der Tod des Patriarchats
Der Tod des Patriarchen: Captain America: Civil War (2016)
Rogers Shrugged
Citizen Stark Revisited
Das Spektakel der digitalen Verjüngung
Das Ödipale Drama des Tony Stark
Symbolische Stiefbrüder
Vom Scheitern toxischer Männlichkeit: AVENGERS: INFINITY WAR (2018)
Der grausame Vater: Thanos
Tony Stark in der »Man Box<
Evolution eines werdenden Vaters
Der Tod des Patriarchats: Avengers: Endgame (2019)
De-Feminized Fanedit
»The son becomes the father«
Thanos als patriarchale Exekutive
Der mediatisierte Patriarch
14 Millionen Wege zu sterben, oder: Die post-patriarchale Utopie
TEIL III: Die post-patriarchale Utopie des Marvel Cinematic Universe
Rock is dead: Spider-Man: Far From Home (2019)
Der Superheld im postfaktischen Zeitalter
Die John Hughes-Ästhetik<
Die scheiternde Ästhetik des Schulfernsehens
Hard Rock als kommodifizierte Ästhetik
Neue Männer braucht das Land: Black Widow (2021)
MTV, Grunge und die infiltrierte Montage
Grausame Väter, nutzlose Väter
»Smile!« - Taskmaster und sexualisierte Gewalt
Black Widow als feminist Bond
Narrative Abkürzungen: The Handmaid's Tale
Die ökonomische Realität der post-patriarchalen Utopie
Ausblick: Was ist der Superheld:innenfilm?
1 Dezentralisierung des >klassischen Superhelden<
2 Die Grenzen der Zielgruppenexpansion
3 Performative Gender-/Sexualitätspolitiken
4 Hypermaskulinität / toxische Männlichkeit
5 Genrehybrid vs. Polymorphes Genre
6 Hegemoniale Männlichkeit und post-patriarchale Utopie
7 Der unvermeidliche Backlash
Versuch eines Schlussworts
Quellenverzeichnis
Abbildungsnachweis
Danksagung