Methusalem kommt zu später Ehre: Wir leben in einer Gesellschaft, in der zunehmend mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Das Ausmaß der damit verknüpften Herausforderungen beginnt erst langsam bewusst zu werden. Bildung bis ins höchste Alter ist angesagt. Welche Möglichkeiten gibt es, die Gestaltung eines sinnerfüllten, körperlich und geistig beweglichen Lebens in den vielfältigen Lebenslagen des Alters zu unterstützen? Dieses Buch gibt erstmals eine Übersicht über die junge Wissenschaftsdisziplin Geragogik. Sie setzt bei den spezifischen Voraussetzungen des Lernens in der Zweiten Lebenshälfte an, entwickelt didaktische Konzeptionen und bietet Anregungen zur Umsetzung durch Bildungsanreize und passende Bildungsarrangements.
AUS DEM INHALT
Einleitung 9
1 Geragogik - begriffliche Klärungen 11
1.1 Zum Begriff Geragogik 11
1.1.1 Geragogik - Wege zum Verständnis des Begriffs 11
1.1.2 Geragogik - wissenschaftliche Disziplin und Praxis 11
1.1.3 Gegenstandsbereich 11
1.1.4 Zugrundeliegende Wertorientierung 12
1.1.5 Geragogik - Verknüpfung von Forschung, Lehre und Praxis 12
1.1.6 Geragogische Denkprinzipien und Arbeitsweisen 13
1.2 Zu den Begriffen Lernen und Bildung 14
1.2.1 Geragogischer Diskurs zum Lernen: Lernen als Grundlage für Bildung . 14
1.2.2 Bildung im Alter - ein Verständnismodell 21
1.3 Zu den Begriffen Alter und Altern 27
1.3.1 Alter(n) hat viele Gesichter 28
1.3.2 Theoretische Zugänge zum Altern 28
1.3.3 Merkmale des Alterns und ihre Bedeutung für die Geragogik 29
1.4 Gegenstandsbereich der Geragogik 34
2 Historische Entwicklung der Geragogik 37
2.1 Geschichte der Geragogik in Deutschland 38
2.2 Geschichte international: Europa und USA 48
3 Verortung der Geragogik 55
3.1 Zum Selbstverständnis der Geragogik als Profession 55
3.2 Zur Verortung der Geragogik innerhalb der Wissenschaften 57
3.3 Zum Wissenschaftsverständnis der Geragogik 59
3.4 Zur Bestimmung des Theorie-Praxis-Verhältnisses 60
3.5 Merkmale der Geragogik als wissenschaftlicher Disziplin 62
4 Grundlagen der Geragogik 66
4.1 Das Menschenbild - geragogische Grundorientierungen 66
4.1.1 Der Mensch als biologisches Wesen 67
4.1.2 Der Mensch als einzigartiges psychisches und geistiges Wesen 69
4.1.4 Der Mensch als ökologisches Wesen 73
4.1.5 Menschliche Entwicklung im Kontinuum von Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft 74
4.2 Begründungszusammenhänge und theoretische Grundlagen 77
4.2.1 Der sozialgerontologische Ansatz: Bildung im Alter im Kontext
tertiärer Sozialisation 78
4.2.2 Der kompetenzorientierte Ansatz: Bildung für ein produktives
und sinnvolles Leben im Alter 79
4.2.3 Der biografische Ansatz: Die Biografie als Lerngegenstand 83
4.2.4 Der gesellschaftspolitische Ansatz: Altersbildung im Kontext
lebenslangen Lernens 85
5 Die Geragogik in der aktuellen Forschung: Forschungsfelder
und Forschungsmethoden 88
5.1 Forschungsfelder 88
5.2 Forschungsmethoden 92
5.2.1 Empirische Forschungsmethodik 92
5.2.2 Geisteswissenschaftliche Forschungsmethodik 95
5.2.3 Zum Zusammenwirken unterschiedlicher Forschungsansätze 96
6 Forschungsergebnisse zu Bildungs- und Lernprozessen
in der zweiten Lebenshälfte 97
6.1 Voraussetzungen und Bedingungen des Lernens im Alter -
Ergebnisse der psychogerontologischen Forschung 97
6.1.1 Die Entwicklung der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter 97
6.1.2 Veränderungskapazität im Alter -
Ergebnisse der Interventionsforschung 102
6.1.3 Lernmotivation und Lernwiderstände -
Ergebnisse der psychologischen Lernforschung 104
6.2 Bildungsbeteiligung in unterschiedlichen Kontexten 108
6.2.1 Berufliche Weiterbildung 110
6.2.2 Allgemeine Weiterbildung 112
6.2.3 Informelle Lernkontexte 114
6.3 Einflussfaktoren auf die Bildungsbeteiligung 116
6.3.1 Soziodemografische Faktoren und Faktoren des beruflichen
und privaten Lernumfelds 116
6.3.2 Motive für die Teilnahme und Teilnahmebarrieren 118
6.3.3 Institutionelle Rahmenbedingungen 119
6.4 Inklusion und Exklusion im Zusammenhang mit Bildung 122
6.4.1 Verständniszugänge 122
6.4.2 Von Exklusion bedroht: Migranten, Hochaltrige, Beeinträchtigte 124
6.5 Bildungseffekte - Ergebnisse, Forderungen und Empfehlungen 126
7 Aktuelle didaktische Prinzipien und Beispiele
für ihre methodische Umsetzung 128
7.1 Differenzialität als Merkmal einer Didaktik
in Bezug auf die zweite Lebenshälfte 129
7.2 Zum Konzept der Ermöglichungsdidaktik 132
7.3 Didaktische Prinzipien und methodische Zugänge 136
7.3.1 Verknüpfung von Reflexion und Handeln 137
7.3.2 Anregung zum Erfahrungsaustausch 139
7.3.3 Thematisierung der Lernbiografie 141
7.3.4 Förderung der Selbst- und Mitbestimmung 142
7.3.5 Ermöglichung von Kontakt und Zugehörigkeit 148
7.3.6 Auseinandersetzung mit Wertvorstellungen 150
7.3.7 Einbindung in Lebenszusammenhänge und Sozialraum 152
7.3.8 Schaffung von anregenden Lernumgebungen 155
7.4 Aufgaben, Haltungen und Kompetenzen des Geragogen in der Praxis 155
7.4.1 Aufgaben des Geragogen 156
7.4.2 Geragogisch-didaktische Kompetenzen 158
8 Lernfelder im Alter 161
8.1 Biografie und Identität 161
8.1.1 Begriffsklärungen im Zusammenhang mit Biografie und Identität 161
8.1.2 Biografiearbeit und Identitätsentwicklung im Alter 163
8.1.3 Formen und Konzepte der Biografiearbeit 164
8.2 Sinn und Spiritualität 166
8.2.1 Begriffsklärungen: Lebenssinn, Religiosität und Spiritualität 166
8.2.2 Lernfelder: Religiosität, Spiritualität und Sinn 168
8.3 Kreative Lebensgestaltung 172
8.3.1 Begriffsbestimmung: Kreativität 172
8.3.2 Lernfeld: Kreativität 173
8.3.3 Kulturelle Bildung 175
8.3.4 Kreative Lebensgestaltung und mitverantwortliche Lebensführung
im Alter 175
8.4 Gesundheit, Krankheit, Behinderung 177
8.4.1 Gesundheit, Krankheit und Behinderung: Begriffe und Konzepte 177
8.4.2 Gesundheitsförderung und Gesundheitsbildung 179
8.5 Generationendialog 183
8.5.1 Unterschiedliche Generationenbegriffe 183
8.5.2 Generationenbeziehungen im privaten und außerfamilialen Bereich . . . . 184
8.5.3 Aktuelle Entwicklungen in Bezug auf Generationenverhältnisse 186
8.5.4 Intergenerationelles Lernen 186
8.6 Medien und neue Kommunikationstechnologien im Alltag 190
8.6.1 Zur Bedeutung der neuen Medien für ältere Menschen 190
8.6.2 Medienbildung im Alter 192
8.6.3 Effekte der Medienbildung und -nutzung im Alter 193
8.7 Freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement Älterer 194
8.7.1 Begriffliche Klärungen 195
8.7.2 Engagementfelder und -formen im Alter 195
8.7.3 Effekte des Engagements Älterer 195
8.7.4 Ansätze der Engagementförderung 196
9 Geragogische Handlungsfelder 200
9.1 Traditionelle Bildungsorte und informelle Lernorte 201
9.1.1 Traditionelle Orte der Bildung im Alter 201
9.1.2 Informelle Lernorte 205
9.2 Altenhilfe und Pflege: Zielgruppen 207
9.2.1 Alte und hochbetagte Menschen in Privathaushalten 208
9.2.2 Bewohner von Pflegeheimen und betreuten Wohnanlagen 208
9.2.3 Pflegende Angehörige und Familien 209
9.2.4 Ehrenamtliche beziehungsweise freiwillig Engagierte 210
9.2.5 Professionelle in Altenhilfe und Pflege 211
9.3 Arbeitswelt und Betrieb 212
9.4 Gesundheitswesen 214
9.5 Neue Lernarrangements und Bildungssettings 215
10 Qualitätsentwicklung 217
10.1 Hintergrund, Begriff, Stand der Forschung und Bedeutung
von Qualitätsentwicklung 218
10.2 Qualitätsziele in der Seniorenarbeit und Altersbildung 221
11 Aus-, Fort- und Weiterbildungen für geragogisches Handeln 227
11.1 Studienmöglichkeiten der Geragogik an Universitäten und
Fachhochschulen . . . 227
11.2 Geragogische Fort- und Weiterbildungen 228
11.3 Geragogische Praxisbegleitung und Supervision 229
12 Ausblick: Geragogik als Wegbereiterin für eine lebensbegleitende
Bildung für alle 231
12.1 Geragogische Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
im Kontext lebensbegleitenden Lernens 232
12.2 Herausforderungen der Praxis: Struktur- und Kulturentwicklung 233
12.3 Durch Bildung Zukunft gestalten 233
Glossar 235
Literatur 245
Links 275
Stichwortverzeichnis 277