Der Autor, im Stammberuf selbst Exekutivbeamter, widmet sich detailliert dem rechtlichen und exekutiven Umgang mit verschiedenen Erscheinungsformen von Gewalt
vor allem im privaten Bereich, wobei den kulturellen und sozialen Ursachen sowie der spezifischen Problematik von lebenskulturell geprägter Gewaltanwendung in migrantischen Familien breiter Raum gewidmet wird. In einem dem theoretischen Teil folgenden empirischen Teil des Buches wird die sogenannte MARAC (Multi-Agency-Risk-Assessment-Conference), ein Instrument zur Einschätzung von Gefährdungssituationen, in Betrachtungen ihrer bisherigen Praxis und Interviews mit Professionisten vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.
INHALT
1 Einleitung 7
1.1 Problemstellung 7
1.2 Gliederung der Arbeit 10
Theoretischer Teil 13
2 Übersicht der rechtlichen Grundlagen
zur Gewaltdelinquenz 15
2.1 Grundsätzliches 15
2.2 Verwaltungsrechtliche Bestimmungen 18
2.2.1 Betretungsverbot 18
2.2.1.1 Die Exekutive
und das Organbefugnis Betretungsverbot 18
2.2.1.2 Die sicherheitsbehördliche Überprüfung 21
2.2.1.3 Besondere Regelung für unmündige Gefährdete 22
2.2.2 Gewaltschutzzentren/ Interventionsstelle Wien 23
2.2.3 Einstweilige Verfügung 25
2.2.3.1 "Schutz vor Gewalt in Wohnungen" §382b EO 25
2.2.3.2 „Allgemeiner Schutz vor Gewalt" §382e EO 26
2.3 Strafrechtliche Bestimmungen und Maßnahmen 27
2.3.1 Gefährliche Drohung 28
2.3.2 Beharrliche Verfolgung,
fortgesetzte Gewaltausübung 29
3 Soziologische und kulturelle Dimensionen
häuslicher Gewalt 31
3.1 Gewaltverständnis im Lauf der Geschichte 31
3.1.1 Feministische Strömungen und Kinderschutz 35
3.2 Soziologie der Gewalt 37
3.2.1 Beschreibung von Gewalt 38
3.2.2 Physische Gewalt 42
3.2.3 Sexuelle Gewalt 43
3.2.4 Psychische Gewalt 45
3.2.5 Armut und Gewalt 46
3.2.5.1 Zusammenhang von Armut und Gewalt 48
3.2.5.2 Einkommensungleichheit und Armut 49
3.2.6 Ursachen von Gewalt im familiären Zusammenhang 51
3.2.6.1 Personenzentrierte Theorien
(Intraindividueller Ansatz) 51
3.2.6.2 Sozial-psychologische Theorien 52
3.2.6.3 Soziostrukturelle und soziokulturelle Theorien 52
3.2.6.4 Risikofaktoren für Beziehungsgewalt 54
3.3 Psychologie und Dynamik häuslicher Gewalt 56
3.3.1 Auslöser häuslicher Gewalt 57
3.3.2 Psychologische und dynamische Aspekte 58
3.3.2.1 Psychopathologische Ansätze 58
3.3.2.2 Stresstheorien 58
3.3.2.3 "Heiße" und "kalte" Agression (Gewalt) 59
3.3.2.4 Gewaltdynamiken in Erwachsenenbeziehungen 60
3.3.3 Tätertypologien bei häuslicher Gewalt 63
3.4 Gewalt gegen Frauen (und Männer) 65
3.5 Exkurs: Kosten häuslicher Gewalt 68
4 Gewaltbelastung von Migrantinnen 71
4.1 Migrationsfamilien -
übermäßige Gewaltbelastung? 71
4.1.1 Mögliche Gründe (zur Wahrnehmung)
migrantischer Gewalt 75
5 Gefährdungseinschätzung
bei häuslicher Gewalt 81
5.1 Die Gefahrdungseinschätzung 84
5.2 Instrumente zur Gefährdungseinschätzung 84
5.2.1 Unterschiede zwischen den Instrumenten 86
5.3 Multi-Agency-Risk-Assessment-Conference
(MARAC) 88
5.3.1 Die Funktionsweise von MARAC in der Praxis 89
5.3.2 Die Anwendung von MARAC in Österreich 90
Empirischer Teil 95
6 Empirische Untersuchung 97
6.1 Vorstellung der Forschung und MARAC Tirol 97
6.1.1 Forschungsfragen und Methoden 97
6.1.2 MARAC Tirol 98
6.1.3 Sicherheitsmonitor 100
6.2 Methoden 103
6.2.1 Methode 1: Fallblatt 104
6.2.1.1 Profil der Fallauswertungen 107
6.2.2 Methode 2: Interviews 110
6.2.3 Interviewpartner 111
6.3 Ermittlung von Auswirkungen (Ergebnisse) 114
6.3.1 Situation und Interesse vor MARAC 114
6.3.2 Informationsstand über MARAC 115
6.3.3 Gewaltursachen aus der Sicht der Teilnehmer 116
6.3.4 Wirkung von MARAC für das Opfer,
den Täter sowie die MARAC-Teilnehmer 117
6.3.5 Output und Monitoring von MARAC 118
6.3.6 Gewaltbelastung von Gewalttätern
mit Migrationshintergrund 120
6.3.7 Gesetzliche Grundlage, gesetzlicher Bedarf 121
7 Best Practice: Fallkonferenzen in Vorarlberg 123
7.1 Zentrale Bedeutung 123
7.2 Entstehung der Fallkonferenzen 123
7.3 Die praktische Umsetzung 124
8 Zusammenfassung (Ausblick) 127
Literaturverzeichnis 131
Abbildungsverzeichnis 141
Abkürzungsverzeichnis 142
Anhang 143
Anhang1:Fallblatt 145
Anhang 2: Interviewleitfaden 147
Anhang3:Gesprächstranskript vom 20.07.2015 149