Ausgabe II/2024: Einsamkeit
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Editorial: Wer alleine ist, muss nicht einsam sein, sondern kann das auch genießen, allerdings wird dieses selbstgewählte Alleinsein gerade Frauen oft verwehrt. Umgekehrt können Menschen Einsamkeit auch in Beziehungen erleben. In der Pandemie haben sich besonders viele einsam gefühlt, aktuell macht es die Teuerung von Armut Betroffenen schwerer, soziale Beziehungen zu pflegen, schließlich muss man sich den Besuch im Kaffeehaus leisten können.
Einsamkeit ist mit Scham und Stigma verbunden, nicht nur für alte Menschen, sondern auch für junge, die sich immer häufiger isoliert fühlen. Daraus lässt sich auch Profit schlagen: Rechte Parteien und Organisationen gehen auf Stimmenfang, indem sie Gemeinschaftsangebote machen, in Japan gibt es sogenannte Hostclubs, in denen Einsamen das Geld aus der Tasche gezogen wird.
Unser aktueller Schwerpunkt beschäftigt sich mit den vielen Spielarten von Einsamkeit und Alleinsein bis hin zu Extremformen wie Isolationshaft. Er geht der Frage nach, was Einsamkeit mit Ressentiment und neoliberaler Entsolidarisierung zu tun hat, was ein professioneller Kuschelservice bietet und wie queere Kollektivität aussieht.
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*** Wachsende Vereinsamung & glückliche Singles. So herrlich allein. Frauen, die ganz für sich alleine sind – und das auch noch genießen – stören die patriarchale Ordnung. Ihre Freude am Alleinsein sollten sie sich trotzdem nicht nehmen lassen. Von BRIGITTE THEISSL
*** Archiv der Einsamkeit. NATALIE ASSMANN inszeniert mit „Lonely For You!“ eine „Super Show!“ über Einsamkeit, in der alle gemeinsam einsam sein dürfen. Interview: LEA SUSEMICHEL
*** Der Preis von #MeToo. Wie teuer kommen uns Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe? Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens, hat JULIA PÜHRINGER herausgefunden.
*** Aus der Welt: „Des Teufels Bad“ widmet sich dem wenig beachteten Phänomen des „mittelbaren Suizids“, den Frauen in der Neuzeit begingen. Ein zutiefst bewegender Historienfilm über das bäuerliche Leben, Depression und Einsamkeit. Von CLEMENTINE ENGLER
*** Die Oma wird’s schon schaukeln! »Die halten mich auf Trab!«, stößt sie, freudig dem Nachnachwuchs hinterherhechelnd, hervor. Eh so vü liab, die Enkerln! Vielleicht widmet sie sich ihnen bald ganz, ganz und gar, mit Haut, Haar und allem andern, den Knochen und den Nerven, die jetzt leider manchmal so gegenwärtig sind.
*** Frauenfeindlichkeit im Netz. Als Alexandra Föderl-Schmid, die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ und ehemalige Chefredakteurin des „Standard“, Anfang Februar lebend unter einer Innbrücke in Braunau gefunden wird, ist die Erleichterung groß. Der Schock über das, was sich in den Tagen zuvor ereignet hatte, sitzt jedoch tief.
*** Feminist Superheroine: Toni Morrison: Als Jahrhundertautorin prägte Toni Morrison die Entwicklung afro-amerikanischer feministischer Literatur maßgeblich. Geboren 1931 in eine proletarische Familie in Ohio, USA, studierte sie später Anglistik und arbeitete nach ihrem Studium an der Howard University als Dozentin für englische Literatur.
*** Normalisierung von Unmenschlichkeit. Alle reden von „Remigration“. Doch die demokratische Öffentlichkeit darf nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen und solche Begriffe normalisieren. Von NATASCHA STROBL
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2024
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