Kaum zwei andere Länder haben über viele Jahrhunderte hinweg die Weltgeschichte parallel gelenkt und geprägt wie Spanien und Österreich - Spanien in Gestalt der "alten" Habsburgerlinie, Österreich in jener der "neuen". Trotz anhaltender gegenseitiger Sympathie beider Länder füreinander ist das Wissen über die gemeinsame Geschichte in der Bevölkerung heute in vielen Details nicht mehr präsent.
Dem will der Autor mit dem vorliegenden Band Abhilfe verschaffen, in dem er den zahlreichen Spuren und Berührungslinien der Spanier in Österreich und speziell in Wien nachgeht: Von den Begegnungen zwischen Österreichern und Spaniern auf dem Jakobsweg, der ersten Türkenbelagerung Wiens in der spanischen Literatur, der Bedeutung Spaniens im Werdegang des Kunsthistorischen Museums und der Galerie Harrach, über das Spanische Hofzeremoniell, die Spanische Hofreitschule, spanische Gründungen von Kirchen und Spitälern, die sefardische Kultur und ihren Höhepunkt in Wien, die Erinnerung an 5000 Rotspanier als Naziopfer in Mauthausen, bis hin zu spanischen Komponisten, Instrumenten, Virtuosen und Sängern in Österreich reicht der Bogen. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
I / Begegnungen zwischen Österreichern und Spaniern auf dem Jakobsweg 9 / Die erste iberische Kriegsfahrt des / "Dux Austrie et Stirie" in das "Land des heiligen Jakob" 9 / Die Bedeutung des "Jakobphänomens" / für Kirche, Universität und Zivilverwaltung 13 / Santiago, Rom, Jerusalem 16 / Die weitere Verbreitung der Jakobsverehrung in Österreich 20 / Der Pilgerweg als Ort der Begegnung und Anlass des Dialogs 23 / Der spanische Maurentöter Jakobus wird zum österreichischen Türkentöter 26 / Über alte Legenden und die Zeit der Aufklärung, als Maria Theresia die Pilgerfahrt / nach Compostela verbot 29 / Das "Liber Sancti Jacobi" als erster Reiseführer / des "Ersten Kulturweges Europas" 32 / Kaiser Karl V., sein Bruder Ferdinand und die / Erste Türkenbelagerung Wiens in der spanischen Literatur 37 / Die türkische Offensive im XVund XVIJahrhundert 37 / 750 spanische Soldaten verteidigen 1529 Wien/ Die Version der Belagerten und der Belagerer 39 / 1532 sind die Türken wieder vor Wien/ Karl Vkommt mit 100.000 Mann und bleibt elf Tage 42 / Der Lyriker Garcilaso de la Vega und / die Dramaturgen Lope de Vega und Rojas Zorilla 47 / Die Exponate im Historischen Museum der Stadt Wien 52 / Die Spanische Hofreitschule 55 / Der Zauber der weißen HengsteEine kurze Einführung in die Geschichte 55 / Die über 400 Jahre alte Hofreitschule meisterte alle Krisen/ Etwas über Geburt und Brände der Fohlen 57 / Lipizzaner auf dem SprungDie berühmte Morgenarbeit 63 / Das königlich und kaiserliche "Spanisch pferdt" 73 / Die ungeheure Anzahl von Pferden zur Zeit der zwei großen Barockkaiser / Leopold Iund Karl VIDie Lipizzaner als eine "arth" für sich 82 / Gefahren für die Hofreitschule unter Josef IIReitlehren und Zucht des / Lipizzaners bis Ende des XVIIIJahrhunderts 87 / Die Zeit nach NapoleonDie fünf Lipizzaner "Stammpferde" 90 / Vorführungen in der Winterreitschule; laut Programm die Dressurkrönung / in sieben Kapiteln dargebotenDas neue Lipizzaner Museum 92 / IV / Die Bedeutung Spaniens im Werdegang / der Gemäldegalerie im Kunsthistorischen Museum. / Die private Galerie Harrach entstand in Madrid 97 / Wege der Malerei von den spanischen Niederlanden nach Wien 98 / Karl Vliebte die venezianische Malerei: Tizian und Seisenegger 99 / Rudolf und Ernst bleiben sieben Jahre bei ihrem Onkel Philipp II/ Der Kauf von Bildern Dürers und Brueghels des Älteren 100 / Albrecht und lsabel Clara Eugenia erwerben van Dycks und Rubens'/ Die Porträtkunst einiger spanischer Hofmaler in Wien 102 / Gemälde sammeln als vornehme Leidenschaft 103 / Wien erhält über 2.300 Kunstwerke von Erzherzog Leopold Wilhelm, / dem Statthalter der spanischen NiederlandeSie bilden den Kern der / Wiener Gemäldegalerie 107 / Velazquez porträtiert mehrmals die Infantin Margarita Maria Teresa für / Leopold Iund Karl VIerwirbt Bilder von Rembrandt, Hals und Murillo/ Umorientierung seit Maria Theresia 108 / Die schöne Kunst des Webens in den Tapisserien von Madrid und Wien 112 / Bedeutung und Höhepunkt der Webkunst in Flandern 117 / Zweck und Thematik der Tapisserien von Madrid und Wien/ Die 108 Kartons Goyas 121 / Die "Real Armei'a" und die Wiener Hofjagd- und Rüstkammer 125 / Der spanische Ursprung der Sammlung Harrach 129 / v / Das spanische Hofzeremoniell 135 / Interpretationen und AnalysenBurgundischer Ursprung 135 / Der "Aposento de Su Majestad" in Madrid und die Beamten der Hofhaltung 140 / Der Oberstkämmerer und das berühmte Tischzeremoniell 145 / Die Person des Königs untersteht dem leiblichen Schutz / einer dreifachen WacheDie Funktionen des Oberstallmeisters 149 / Die erstaunlichen Zeremonien der Damenhofhaltung unter den / spanischen Habsburgern 152 / Die Zeremonien der Herrenhofhaltung konnten / religiöser oder weltlicher Natur sein 160 / Hofzeremoniell einem "Auto de Fe"Die Beisetzung königlicher / Personen im El Escorial 162 / Spanische Könige werden nicht gekröntAnerkennung des designierten / Thronfolgers (Principe Heredero) in feierlichen Zeremonien 167 / Empfang fremder Souveräne/ Der Besuch Charles Stuarts als Paradebeispiel in Europa 169 / Das äußerst komplizierte diplomatische und / Kanzleizeremoniell brachte einige Rangschwierigkeiten mit sich 172 / Vom Privatleben und Orden vom Goldenen Vlies, von Santiago, / Alcantara und Calatrava 176 / Die Comedias, Corridas deToros, Tierjagden und -hetzen mit / Etikettevorschriften 179 / 150 Jahre Spanische Männer- und Frauenmode 180 / Zusammenfassung: Das Hofzeremoniell am Kaiserhof in Wien 185 / Die Beisetzung Kaiserin Zitas in der Kapuzinergruft 191 / VI / Drei Kaiser und zwei Könige: Das spanisch-österreichische Phänomen193 / Heiratspolitik und Ahnenverlust in der Casa de Austria 193 / Die Politik der spanischen und österreichischen / Habsburger im XVIJahrhundert 203 / Ihre fürstliche Durchlaucht Ferdinand, der vertriebene Bruder, und / seine Meisterleistungen 209 / "Spanische Wiener" seit Ferdinand 1 215 / Die Bauten um die Hofburg: Ballhaus und Stallburg 2.17 / "Don Fernando, Infante de Espana" als kampferprobter wie kunstsinniger / Landesvater und Wegbereiter der österreichischen Gesamtstaatsidee 220 / Das menschliche und politische Bild des "Philipus prudens" und die / Folgen seiner "Leyenda negra" 224 / Madrid wird neue HauptstadtIn seine Nähe baut Philipp IIJagdschlösser, / Gartenanlagen und PalaisDer Alcazar und El Escorial 232 / Ein österreichischer "Kunstkrimi" in Aranjuez- Zeichnungen aller spanischen / Städte und Bücher in spanischer Sprache in der Nationalbibliothek 237 / Die Bedeutung der Entdeckungen in / Amerika und Ozeanien für Österreich 240 / Eine Reihe glücklicher Zufälle macht Spanien unter Habsburg zur / WeltmachtWirtschaftlich aber beginnt bald der Niedergang/ Eine Silbermünze treibt den Welthandel voran 248 / Unter Philipp IIpräsentiert sich Amerika im XVIJahrhundert in Europa / und bringt seine Schätze den Habsburgern 254 / Exotische Pflanzen und Früchte, die seit Philipp IIin Europa eine / Erneuerung der Essgewohnheiten brachten: Amerika auf der Tafel 262 / Leopold Ibekommt Bilder der zukünftigen Kaiserin Margarita Maria Teresa / von Velazquez gemalt- Die barocken Festlichkeiten und der Einfluss / des spanischen Theaters"Hetzen und Jagden" in Wien- / Die Spanischen Säle 269 / Das Testament Carlos' II., des letzten männlichen Habsburgers in Spanien, / zu Gunsten der Bourbonen- In acht Generationen 70 Prozent / Ahnenverlust- Die Rotte der Zwerge und Hofnarren 280 / Die politische und zeitgeschichtliche Aussage des Vermähungsbrunnens am / Wiener Hohen Markt unter Karl VI 288 / Die Folgen des verlorenen Erbfolgekrieges/ Das Los vieler tausender Exilierter und SoldatenDie Gründung der Stadt / "Nova Barcelona" im Banat und die Bildung der Spanischen Partei in Wien 293 / VII / Spanische Gründungen von Kirchen und Spitälern 305 / Die Dominikaner 305 / Die Barmherzigen Brüder 309 / Die Jesuiten 312 / Die Karmeliter 324 / Die Trinitarier oder Weißspanier und die Schwarzspanier aus Montserrat 332 / Die Piaristen 340 / Zwei spanische Spitäler in zwei Jahrhunderten 343 / Der Gründer des Opus Dei in Österreich 350 / VII / Wien als Mittelpunkt sephardischer Kultur im XXJahrhundert 355 / Der Sepharde Elias Canetti 355 / Eine kurze Geschichte der Juden in Spanien, genannt Sepharad 357 / Simon Wiesenthal und sein Buch über Kolumbus: "Segel der Hoffnung" 360 / Waren die Vorfahren Bruno Kreiskys spanische Juden? - / Sepharden in der Türkei, am Balkan und in Wien 362 / Die Legende um Diego de Aguilar, der als erster Jude einen Adelsbrief / in Wien besaß und das Leben der Sepharden organisierte 365 / Sigmund Freud lernt "Spagnuolisch und Kastilisch"Die Verteidigung / der sephardischen Eigenständigkeit 367 / Wien als Mittelpunkt sephardischer Kultur im ersten Drittel des / xxJahrhundertsDie Auswanderung 371 / Wertschätzung der Sepharden und Versuche einer spanischen / Wiedergutmachung 375 / Die Rolle der sephardischen Juden in Sarajevo: "La Benevolencija" als / Wiener Institution 377 / IX / Die Rolle der 8.000 "Rotspanier" im Konzentrationslager Mauthausen 379 / Das Ende der Spanischen Republik im Exil 380 / Hinein mit Gewalt - überlebt nur dank der solidarischen Hilfe - / heraus nur als Rauch aus den Krematoriumskaminen/ Einige "spanische Geschichten" 384 / Der zweite Tod des Schriftstellers Joaquim Amat-Piniella 393 / Casimir Climent und Mitarbeiter in der politischen Abteilung/ Die Arbeitsstellen einiger Spanier"Der Tote hatte meinen Namen." 398 / Die Befreiung und die "großen spanischen Plakate"/ Die Festnahme des Lagerkommandanten Ziereis 408 / Francesc Boix und die 20.000 im Erkennungsdienst gestohlenen Gestapofilme/ Das Nürnberger Tribunal wurde mit Fotos spanischer Herkunft versorgt 414 / Die Spanier, die als einzige nicht in die Heimat zurückkehren konnten 420 / Schlussbemerkungen 423 / X / Spanische Instrumente, Komponisten, / Virtuosen und Sänger in Österreich 427 / Die Nachahmung der mittelalterlichen Instrumente / vom "Portico de la Gloria" in Santiago 427 / Musikalischer Austausch über Jahrhunderten / Das Wirken spanischer Musiker an den Höfen in Prag und Wien 430 / Ein Wiener Musiker namens Carlos Ordonez 433 / Das große Musiktalent der "kleinen Spanierin" namens Maria Anna Martinez 435 / Die Opern von Vincente Martin y Soler in Wien / und seine Beziehung zu Mozart 441 / Die vielen Opern mit spanischem Ambiente und die weltberühmten / spanischen Opernsänger452 / Alfrede Kraus, ein Altösterreicher mit einer frischen, jugendlichen Stimme 455 / Teresa Berganza ist die Grande Dame 456 / Die große Diva Montserrat Caballe 457 / Jose Carreras, Lieblingstenor der Wienerinnen und Karajans 458 / Placido Domingo bricht die Rekorde aller Zeiten 462 / Spanische Instrumente und weltbekannte Interpreten- Die Gitarre ist / für immer mit Andres Segovia verbunden, aber auch mit Paco de Lucia 467 / Die Viola da gambaJose Väzquez und sein "Orpheon Consort" - / Jordi Savall und seine "Capella Reial de Catalunya" 468 / Die Viola da braccio und die Violine/ Pablo Sarasate als Violinvirtuose und Komponist 472 / Der legendäre Cellist Pablo Casals 473 / Der Baske Nicanor Zabaleta als bester Harfensolist- / Die Konzerte junger spanischer Talente in Wien 475 / Nachwort 476 / Literaturhinweise 477 / Personenregister 492
Verfasser*innenangabe:
Xavier Sellés-Ferrando
Jahr:
2004
Verlag:
Wien ; Köln ; Weimar, Böhlau
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ISBN:
3-205-77153-2
2. ISBN:
978-3-205-77153-1
Beschreibung:
505 S. : Ill.
Schlagwörter:
Geschichte, Spanien, Österreich, Austria (eng), Autriche, Bundesstaat Österreich, Cisleithanien, Deutschösterreich, Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder <Österreich>, Espagne, España, Estado Español, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Isbaniya, Land Österreich, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Ostmark, Regionalgeschichte, Republik Österreich, Spain, Zeitgeschichte, Zisleithanien, Österreich (Erste Republik), Österreich (Zweite Republik), Österreichische Monarchie
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Fußnote:
Literaturverz. S. 477 - 491
Mediengruppe:
Buch