Berlin war in der Zwischenkriegszeit die kulturelle Metropole der deutschsprachigen Welt: Nirgendwo gab es mehr Theater, Opern- und Operettenhäuser, Filmstudios, Zeitungsredaktionen und Verlage wie in der Stadt an der Spree. Hier gab es zahllose Anregungen, hier eröffneten sich ungeheure Möglichkeiten, hier konnte man die große Karriere machen. Die Stadt sprühte vor Energie. Das kreative Leben jener aufregenden Zeit wurde stark von den zahlreichen Zuwanderern beeinflusst. Sie waren der Anziehungskraft der modernen Stadt verfallen und sie erfüllten die Anforderungen der aufgeschlossenen und Unterhaltung suchenden Stadt. Viele von ihnen kamen aus Wien. Hermann Schlösser vermittelt einen sensiblen Einblick in die euphorische wie melancholische Stimmung der Zeit und ihr Künstlermilieu, das im Jahr 1933 ein jähes Ende fand. (Verlagstext)
Inhalt:
1. Ein Berliner Lied zum Auftakt oder: "Überall steht ein Tenor und singt Wiener Lieder vor".
2. Schauplatz: Die Weltstadt Berlin. Akteure: Zugereiste aus Wien (und anderswoher)
Zwei Stars treten in Erscheinung: Fritz Kortner, der "gewaltige Schauspieler". "Die Bergner" - Liebling des Berliner Publikums.
3. Zwischen Fin de Siede und Aufbruchsstimmung: Stadtentwicklungen und Stadtansichten. Stefan Zweig, Stefan Großmann und einige Blicke
in die Vorgeschichte.
4. Wiener Lust - Berliner Laster: Nochmals Zweig und Großmann, dazu Gina Kaus,
Arthur Schnitzler als Gast und Alfred Polgar.
5. Ost-West-Passage oder: Ein Jude auf Wanderschaft: Joseph Roth.
6. "Immer auf dem Laufenden ..." Die Stadt, die Medien und die Intellektuellen
Egon Erwin Kisch, Billie Wilder, Vicki Baum.
7. Ein Gedenkblatt für Lili Grün.
8. Berlin im Licht und im Dunkeln: Vom Song zur Kampfmusik. Lotte Lenja, Hanns Eisler, Helene Weigel und Ensemble.