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Der Dollfuß-Mythos

eine Biographie des Posthumen
Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dreidemy, Lucile
Verfasser*innenangabe: Lucile Dreidemy
Jahr: 2014
Verlag: Wien ; Köln ; Weimar, Böhlau
Mediengruppe: Buch
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Inhalt

„Möge sein Bildnis bleiben heute und immerdar im Herzen Österreichs!“ erhoffte sich Kurt Schuschnigg nach dem gewaltsamen Tod seines Vorgängers Engelbert Dollfuß im Juli 1934. 80 Jahre später nimmt Dollfuß in der Tat weiterhin einen besonderen, wenngleich stets umstrittenen Platz in Österreichs kulturellem Gedächtnis ein. Lucile Dreidemy begibt sich auf eine Spurensuche nach dem mythischen Nachleben jenes Mannes, der 1933/34 schrittweise die österreichische Demokratie beseitigte und seitdem das österreichische Geschichtsbewusstsein spaltet. Gestützt auf Theorien und Methoden der Mythen- und Biographieforschung sowie der Diskursanalyse untersucht die Autorin die Entstehung und Entwicklung des Dollfuß-Mythos im Laufe der letzten 80 Jahre, analysiert dessen verschiedene mediale Ausdrucksformen und fragt nach den Akteuren der Mythenbildung sowie deren politischen Interessen. (Verlagstext)
 
 
 
 
 
 
/ AUS DEM INHALT: / / /
 
 
Einleitung 13
 
Dollfuß, Zankapfel des österreichischen Geschichtsbewusstseins 13
 
Positionierung und Begriffsklärung 15
 
Theoretische Grundlagen 17
 
Mechanismen der Mythisierung und Funktionalität des Mythos 17
 
Zum Konzept einer Biographie des Posthumen 21
 
Methodische Vorgehensweise 24
 
Der Mythos als diskursives Phänomen 24
 
Die vielen Medien des Mythos 26
 
Gliederung und Korpus 28
 
IVom Ableben zum Nachleben 35
 
Der Tod 35
 
Putsch und Mord im Auftrag Hitlers? 36
 
Das Rätsel um den zweiten Schuss 39
 
Die Exhumierung 41
 
Von Seipel zu Dollfuß: Beschwörung einer politischen Genealogie 43
 
Die "Dollfuß-Straße": Aushängeschild und Scheideweg der
 
österreichischen Innenpolitik 45
 
"Du bist für uns nicht tot" 50
 
IIDer Staatskult zwischen Politik und Religion 61
 
Die Assoziierung mit Christus 61
 
Dollfuß und der Marienkult 66
 
Dollfuß und der HlEngelbert 67
 
Die Dollfuß-Kirche auf der Hohen Wand -
 
das religiöse Nationaldenkmal der VF 72
 
Der Weg zur Seligsprechung 74
 
Der Gedenkakt als patriotischer Bekenntnisakt 77
 
Der "Volkstrauertag" als propagandistisches Konstrukt 77
 
Ein Kult für die Jugend 84
 
Die Reaktionen der jüdischen und evangelischen Glaubensgemeinschaften:
 
Zwischen Zustimmung und Kritik 87
 
Sakralisierung im Dienste der Politik 89
 
IIIDie Dollfuß-Hagiographik: Schriftliche Kanonisierung 91
 
Ideologische und stilistische Merkmale dieser "Hymnenliteratur" 92
 
Von Dollfuß' Selbstinszenierung zu seiner posthumen Repräsentation -
 
Die Topoi der Hagiographik 97
 
Der Sohn der Scholle 98
 
Der Mensch und Held 100
 
Der Soldat und Kämpfer 102
 
Ein Führer mit menschlichem Antlitz 107
 
Der Retter des Vaterlandes 114
 
Der "bessere" deutsche Bruder 115
 
Der Ritter Gottes 118
 
Rezeption, Wirksamkeit und Forschungsrelevanz
 
der Dollfuß-Hagiographik 121
 
IVDer Denkmalboom - Dollfuß' steinernes Nachleben 123
 
Die Beteiligung der Bevölkerung 124
 
Der lange Weg zum "Nationaldenkmal" der VF 127
 
Monumental oder karitativ? 129
 
Vom Forum zur Führerschule 132
 
Das zweite Teilprojekt: Das Dollfuß-Denkmal am Ballhausplatz 140
 
Die Einweihung des "doppelten Nationaldenkmals" 143
 
Das Haus der Vaterländischen Front 144
 
Die Höhenstraßen als Materialisierung der ideologischen Dollfuß-Straße 146
 
Lokale und skurrile Beispiele eines ausufernden Denkmalwahns 148
 
Gedenkpolitik im Feuer der Kritik 151
 
VDer Dollfuß-Kult im Spannungsfeld der
 
deutsch-österreichischen Konkurrenzpolitik 155
 
Der strategische Versöhnungskurs der nationalsozialistischen Diplomatie..157
 
Das Juliabkommen als Höhepunkt der "Dollfuß-Straße"
 
der Versöhnung 160
 
Die internationale Rezeption des Juliabkommens 163
 
Der "Volkstrauertag" 1936 zwischen Versöhnung und Widerstand 166
 
Vom Juliabkommen bis zum "Anschluss": Mit Dollfuß in die Defensive 169
 
Vom Staatskult zum "Anschluss" 177
 
VIDollfuß' Nachleben im Nationalsozialismus
 
und im Zweiten Weltkrieg 179
 
Zwiespältiger Umgang der Nationalsozialisten mit
 
Juliputsch und Dollfuß-Kult 179
 
Ansätze eines Gegenkults vor 1938 179
 
Die offizielle Umdeutung des Juliputsches 1938: Symbole und Praktiken .184
 
Künstler und Intellektuelle des Staatskults im Dienste des neuen Regimes 193
 
Rehabilitierung der Juliputschisten und Schauprozess gegen Schuschnigg -
 
zwei kontroverse Fragen 196
 
Fasching 1939: "Großkampftage im Vergnügen" 199
 
Sondervorkehrungen gegenüber Alwine Dollfuß 201
 
Der Dollfuß-Kult in Widerstand und Exil 1938-1945 207
 
Subversive Formen des Gedenkens 208
 
Der Platz Dollfuß' im konservativen Exildiskurs 209
 
Vom konservativen Dollfuß-Mythos zur Moskauer Deklaration:
 
Der Sieg des "ersten Opfers" 213
 
VIIDollfuß im politischen Diskurs der Zweiten Republik:
 
Zwischen Tabuisierung, Konfrontation und Kompromissen 217
 
Die Zeit der Großkoalition: Zwischen offizieller Versöhnungspolitik
 
und antagonistischer Lageridentität 218
 
Großkoalitionäre Tabus und Kompromisse 218
 
Die ÖVP zwischen Dollfuß-Kurs und Dollfuß-Kult 223
 
Das Dollfuß-Bild der SPO: Zwischen Distanz und Dämonisierung 229
 
Das Gedenkjahr 1964 im Zeichen des großkoalitionären Motivs
 
der geteilten Schuld 233
 
Die "Reform" des Kults unter Josef Klaus 236
 
"Vergeben, aber nicht vergessen!" - Dollfuß-Kompromiss und
 
Dollfuß-Dilemma der Regierungen Kreisky 238
 
Das Gedenkjahr 1984 - Letzter Höhepunkt der Auseinandersetzung
 
mit dem Dollfuß/Schuschnigg-Regime 243
 
Die Ära Schüssel und die neue Blüte des Kults 245
 
Rückkehr der Großkoalition, Bruch und Kontinuität des
 
Dollfuß-Kompromisses 248
 
Der langsame Abschied von Dollfuß aus dem Bundeskanzleramt 248
 
Die Grünen: Störenfried der großkoalitionären Dollfuß-Geschichtspolitik 250
 
Das Dollfuß-Bild im Parlament: Letzte geschichtspolitische Kampflinie?252
 
Ein Mythos zwischen den politischen Fronten 255
 
VIIIVon der ursprünglichen Hagiographik
 
zur modernen Apologetik 257
 
Die österreichische Dollfuß-Biographik im Schatten der
 
Koalitionsgeschichtsschreibung 258
 
Hagiographische Kontinuität aus dem Ausland 264
 
Verehrung à la française 264
 
Gordon Brook-Shepherd: "Neutrales" Sprachrohr der Dollfuß-Verehrung 266
 
Moderner Revisionismus unter dem Vorwand der Wissenschaftlichkeit 270
 
Durchbruch einer "Entdämonisierungswissenschaft" 276
 
Jüngste apologetische Offensive aus dem
 
katholisch-traditionalistischen Lager 285
 
Techniken der modernen Apologetik 288
 
IXDollfuß' Platz in der österreichischen
 
Erinnerungslandschaft seit 1945 291
 
Altes und Neues aus dem Bereich der Dollfuß-Denkmalpolitik 291
 
Die Wiederbelebung der Dollfuß-Kirche auf der Hohen Wand 291
 
Die Gestaltung neuer Erinnerungszeichen 293
 
Der Umgang mit weiterbestehenden Denkmälern:
 
Umgestalten, ergänzen oder entfernen? 296
 
Das Dollfuß-Museum in Texing 303
 
Entstehungsgeschichte des Museums 304
 
Eine Gedenkstätte über den Umweg eines Museums 307
 
Dollfuß im Museum: Ansprüche, Realität, Vision 310
 
Conclusio 313
 
Quellen- und Literaturverzeichnis 321
 
Abbildungsverzeichnis 349
 
Dank 353
 
Anhang 355
 
Abkürzungsverzeichnis 355
 
Orts- und Namensverzeichnis 357
 
 
 
 
 
 

Details

Verfasser*in: Suche nach Verfasser*in Dreidemy, Lucile
Verfasser*innenangabe: Lucile Dreidemy
Jahr: 2014
Verlag: Wien ; Köln ; Weimar, Böhlau
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Systematik: Suche nach dieser Systematik GE.OZ
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ISBN: 978-3-205-79597-1
2. ISBN: 3-205-79597-0
Beschreibung: 364 S. : Ill.
Schlagwörter: Dollfuß, Engelbert, Geschichte, Mythos, Landesgeschichte, Ortsgeschichte, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte
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Mediengruppe: Buch