Das Buch ist die erste umfassende Studie in deutscher Sprache, die sich kritisch mit der Mikrofinanz-Industrie auseinandersetzt. Der Autor räumt mit den sich um sie rankenden Mythen auf und unterzieht die durch den Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus populär gewordenen und zum neuen Paradigma der Entwicklungspolitik erhobenen Mikrokredite einer grundlegenden Kritik. Für ihn steht fest: Die Mikrofinanz ist – gemessen an ihren proklamierten Zielen – eine Geschichte des Scheiterns. Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / / Inhalt
Prolog: Kleine Kredite, große Probleme 9
Eine kurze Geschichte des (Mikro-) Kredits 17
Mikrofinanz - eine Definition 20
"Geld verdienen und Gutes tun" 23
Neue Allianzen: Investoren, Banken und NGO 23
Entwicklungspolitik: Vom Kalten Krieg zur Mikrofinanz 26
Zinsen: 20 Prozent plus X 28
Akteure der Mikrofinanz 30
Gute MFI, schlechte MFI 32
Die bösen Kredithaie 35
Im Finanzparadies 36
Knechten für den Profit 38
Deutsche Akteure: "Weltweit größter Investor der Mikrofinanz" 40
Eine Micro-Suprime-Krise 48
Fazit 51
Von der NGO zur MFI 52
Barcik: Gutes tun ohne Rendite 54
Fazit 58
Bangladesch 59'
Herzkammer der Mikrofinanz 59
ASA, der Mikrokredit-Discounter aus Bangladesch 60
Das Grameen Konglomerat 66
Grameen: Frühe Kritik 68
Schulden: Ein Erbe aus kolonialer Vorzeit 70
Grameen II - Alles neu? 71
Arbeiten für die Grameen Bank 73
Ein Mythos: Kredite ohne Sicherheiten 76
Tangail: Mikrokredite zähmen Guerillas 80
Geldeintreiber: "Nennen wir es einfach motivieren" 82
Zahnlose Aufsichtsbehörde 87
Die Weltbank regiert 91
Bibliografische Informationen
http://d-nb.info/1009765604
digitalisiert durch
Heißer Klimawandel, kalte MFIs 94
Gestiegene Todesfälle durch Shrimpfarmen 94
Endstation Mikrokredit 98
Mit Minikrediten gegen Klimawandel? 103
Fazit 104
Muhammad Yunus Superstar 105
Grameen: Veruntreuung von Steuergeldern? 111
Yunus, der Politiker 114
Eine Partei für Yunus 116
Yunus, Freund der Reichen und Mächtigen 119
Ein Propagandadorf: Hillary Village 119
Burson-Marsteller: Grameen in bester Gesellschaft 123
Ein Grameen-Top-Manager packt aus - Interview 128
Fazit 131
Kredite = Frauenpower? 132
System der Beschämung 131
Anti-Mikrokredit-Lied 133
Jahanara, die Geldverleiherin 139
"Yunus war mein Lehrer" - Interview 140
Fazit 145
Die Mikrofinanz-ein Mediencoup 146
Kritik unerwünscht 146
In eigener Sache 147
Geschichte einer enttäuschten Liebe 149
Im Westen unbekannt: Selbstmorde in Bangladesch 154
Vom Tod einer Hausfrau 157
Causa Heinemann - Ein Dokumentarfilmer im Fadenkreuz 157
Fazit 161
Landwirtschaft: Enteignung durch Mikrokredite 162
Fazit 165
Von Afrika bis Europa - eine Tour d'Horizon 167
Der Siegeszug der Mikrofinanz 167
Yunus: Die Armut ins Museum 168
Billiger Arbeiten im Westen 170
Grameen America 171
London: 48 Prozent Zinsen 175
Mikrokredite per Mausklick 177
Ägypten: "Statt Beschäftigung gaben sie uns Schulden" 179
Bolivien: Versuch gescheitert 182
"No pago" in Nikaragua 183
Mexiko: Der erste Börsengang 185
Fazit 186
Indien 188
Die erste Blase platzt 188
Selbstmorde wegen Überschuldung in Indien 193
2010: Subprime Krise in Indien 194
Zwangsmittel gegen Kreditnehmerinnen 198
Die Geldquellen der MFIs in Indien 200
Selbsthilfegruppe oder Mikrofinanzinstitution? 205
Nichts hören, nichts sehen:
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein 208
Profitcenter der Mikrofinanz 211
Fazit 212
Oikocredit - oder wie misst man "soziale Wirksamkeit"? 213
Mikrofinanz statt Genossenschaft 214
Klientenschutz: Heiße Luft 215
Fazit 223
Blinde Wissenschaft 225
Ökonomen in Erklärungsnot 225
Apologeten und Kritiker - eine Typologie 227
"Kritische Studien sind nicht gefragt" - Interview 234
Fazit 243
"Social Business" -
die Konzernagenda des Muhammad Yunus 24s
Joghurt, Turnschuhe und Insektizide gegen Armut 245
Indien: Die neuen Einzelhändler 254
Wiesbaden: Social Business City 255
Fazit 260
Die Ideologie der Mikrofinanz 261
"Marktwirtschaft befreit das Individuum" 261
Schein und Sein: Die Rhetorik des Dr. Yunus 266
Die Neoliberalisierung der Entwicklungspolitik 267
Christliche Mikrofinanz? 272
"Jeder ist ein Unternehmer" 275
Disziplin, Unterwerfung und Ausbeutung 276
Frauenversammlung - ein paramilitärisches Ritual 297
Indoktrination durch "Finanzielle Bildung" 280
Fazit 282
Scheinlösungen 284
"Financial Inclusion" 284
Börsengang - Wo ist das Problem? 285
Sparen, sparen über alles 285
Der versicherte Tod 289
Gonoshasthaya Rendra (GK):
Subventionierte Gesundheitsversorgung 292
"Social Exclusion" durch Kreditbüros 293
Fazit 294
Alternativen 295
Die Reichen sollen zahlen 295
Grundeinkommen in Namibia 296
Blick zurück und nach vorn 300
Ernährungssouveränität statt Mikrokredite 303
Entwicklungsmodell Kerala 305
Epilog: Kredite sind Schulden 311