Welche Beweggründe motivierten Deutsche, in die NSDAP einzutreten? Und welche Strategien wählten genau diese Parteimitglieder nach 1945, um sich in ihren Entnazifizierungsprozessen zu entlasten? Anhand zahlreicher zeitgenössischer Quellen gibt dieser Band – erstmals überhaupt – Antworten auf beide Fragen, indem er die Entnazifizierungsakten und die darin enthaltenen Aussagen von Mitgliedern der NSPAP mit ihren während des Dritten Reichs verfassten Lebensgeschichten vergleicht. Er bietet damit hochinteressante Einblicke in die Sozialisationserfahrungen und die persönlichen Einstellungen der untersuchten Personen, analysiert die Rolle ihrer Fronterlebnisse, ihre Erfahrungen als Kriegskinder und die bedeutende Funktion nationalistischer und antisemitischer Organisationen als Übergangsstationen auf dem Weg in die NSDAP. Ein umfangreiches Kapitel beschäftigt sich darüber hinaus mit den über diese Männer und Frauen gefällten Spruchkammerentscheidungen. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort .............................................................................................. 9
Jürgen W. Falter
Einleitend
1. »Mein Lebenslauf oder richtiger: Wie ich Nationalsozialist
wurde«. Viele verschiedene Wege führten zu Hitler............... 23
Jürgen W Falter
2. »Er ist dann aus irgendwelchen Gründen Mitglied
der NSDAP geworden«. Ein allgemeines Erklärungsmodell
und seine Anwendung aufdie NSDAP................................... 57
Jonas Meßner
Vorläufer und Zwischenwirte
3. »Für den Nationalsozialismus reifgemacht«.
Politische Einflüsse in der Sozialisationsphase früher
Nationalsozialisten...................................................................... 83
Jan Rosensprung
4. »Gegen eine Welt von Feinden«. Der Einfluss
des Ersten Weltkriegs auf die frühen Mitglieder
der NSDAP................................................................................. 95
Jan Rosensprung
5. »So musste der Stahlhelm als Notnagel hinhalten«.
Vorläufer und Zwischenwirte auf dem Weg zur NSDAP .... 125
Jan Rosensprung
Ein- und Austrittsmotive
6. »Weil ich national und sozial eingestellt war«.
Beitrittsgründe zur NSDAP....................................................... 159
Jürgen W. Falter
7. »Meine Frau war gleich Feuer und Flamme«.
Die Beitrittsmotive von Männern und Frauen:
unterschiedlich oder gleich?....................................................... 193
Kristine Khachatryan undJürgen W Falter
8. »Was mich erst zum Antisemiten und dann zum Nationalsozialisten machte«. Antisemitismus als Beitrittsmotiv
zur NSDAP................................................................................. 213
Hannah Weber
9. »Da stand ich dann ganz allein«. Gründe für den Austritt
aus der NSDAP............................................................................ 249
Jonas Meßner
Entnazifizierung
10. »Wenn ich ausgetreten wäre, wäre mir der Strick sicher
gewesen«. Erklärungs- und Entschuldigungsversuche
im Entnazifizierungsprozess.........................................................267
Jürgen W Falter
11. »Der Partei trat ich aus Idealismus bei«.
Entlastungsstrategien im Entnazifizierungsprozess.................. 311
Kristine Khachatryan undJürgen W. Falter
12. »Ich gebe zu, bereits im September 1922 der NSDAP
beigetreten zu sein«. Widersprüche zwischen Abel- bzw.
Gimbel-Berichten und den Spruchkammerakten .................. 331
Jan Rosensprung
13. »Ich bitte heute nicht um Gnade«. Zur Entnazifizierung
der Alten Garde im Gau Hessen-Nassau................................. 361
Lisa Klagges
Empirische Grundlagen
14. Beschreibung des Datensatzes .................................................. 411
Jonas Meßner
15. Das Kategorienschema zur Erfassung von Motiven
des NSDAP-Parteibeitritts...........................................................437
Lisa Klagges und Hannah Weber
16. Die demographische und sozialstrukturelle
Zusammensetzung der Untersuchungsgruppen................ 499
Jürgen W. Falter undJonas Meßner
17. Resümee ..................................................................................... 519
Jürgen W. Falter
Literatur................................................................................................ 541
Autorinnen und Autoren.................................................................... 553