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Vorbestellen	Zweigstelle: 07., Urban-Loritz-Pl. 2a	Standorte: CD.03 Viva / College 5a - Szene	Status: Verfügbar	Frist:	Vorbestellungen: 0

Es ist schon unglaublich, was da immer wieder für Opernschätze Jahrhunderte lang schlummern. Im Falle von Antonio Vivaldis ‚Atenaide’, die im Rahmen der Vivaldi-Edition bei Naive erschienen ist, gar 280 Jahre. Denn Vivaldis dreiaktiges Dramma per musica, 1728 für die Karnevalssaison in Florenz entstanden, war kein Erfolg beschieden. Und das trotz einer Uraufführungsbesetzung mit den ersten Sängern der Zeit und einer grandiosen Musik. Das Libretto zu ‚Atenaide’ stammt von einem der wichtigsten Textdichter der Zeit, dem Venezianer Apostolo Zeno (1668-1750). Die Handlung entspinnt sich darin um die Byzantinische Herrscherin Atenaide, die im 5. Jahrhundert zum Christentum konvertierte. Sie sieht sich den Werbungen ihres ehemaligen Liebhabers, des Persischen Thronerbens Verane, und, aus Gründen einer politischen Allianz, denen des Kaisers des Oströmischen Reiches, Teodosio, ausgesetzt. Diese Ausgangskonstruktion ist Anlass für eine politische Dreiecksgeschichte, die ganz nach dem Geschmack und den Konventionen der Zeit, mit den Leidenschaften der Nebenhandlungen bereichert wird.Vivaldi entfacht daraus ein musikalisches Feuerwerk an Stimmungen, Affekten und Situationen: leidenschaftliches Heldentum, jubelnder Liebestaumel, Herrscherzorn, Liebesbekenntnisse und der gleichen mehr wechseln in rascher Folge. Der Einfallsreichtum und die Variabilität, mit der Vivaldi das gestaltet ist in diesem Dramma, ein Jahr nach seinem bekannten ‚Orlando furioso’, trotz aller Situationskonventionen, auf dem Höhepunkt. Die dreieinhalb Stunden Spielzeit vergehen wie im Fluge. Kritik von Uwe Schneider, 22.08.2008 (Auszüge)