Donald Meltzer unternimmt eine eingehende Klärung der Auffassungen Freuds über Sexualität. Auf der Grundlage einer sorgfältigen Untersuchung von Spaltungsvorgängen und projektiven Identifizierungen nimmt er eine Revision der psychoanalytischen Theorie der Sexualität vor und gelangt zu wichtigen Neueinschätzungen von frühkindlicher, erwachsener und perverser Sexualität. Ausgehend von den ökonomischen Prinzipien der von Melanie Klein beschriebenen paranoid-schizoiden und depressiven Position zeigt er, daß die infantile Sexualität auf Spaltung und projektiver Identifizierung beruht, wohingegen die erwachsene Sexualität das Ergebnis von Integration und introjektiver Identifizierung ist. Daran anschließend entwirft er eine Theorie der Perversion, die eine klinische Anwendung ermöglicht und zugleich einen theoretischen Bezugsrahmen liefert, in dem psychoanalytische Beobachtungen auf die Arbeit in angrenzenden Bereichen der Ästhetik, Pädagogik, Justiz und Politik angewandt werden können. Donald Meltzer (1923-2004) zählt zu den Klassikern der postkleinianischen Psychoanalyse. Enge Zusammenarbeit mit Wilfred R. Bion, Roger Money-Kyrle und Esther Bick. Er unterrichtete an der Tavistock-Klinik und war Lehranalytiker der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft.
Inhalt
Vorwort 7
Dank 10
Einfuhrung 11
Teil I: Geschichte
Abschnitt A
Die Theorie der psychosexuellen Entwicklung
1 Die psychoanalytische Methode und ihre Theorien 19
2 Kindheitssexualität und Ödipuskomplex 29
3 Entwicklungsstadien und Organisationsstufen 40
4 Von Schmerz und Angst zu Liebe und Schmerz 50
Abschnitt B
Über Freuds Theorie der sexuellen Psychopathologie
5 Die klinische Phänomenologie des Narzißmus 61
6 Klinische Untersuchung der Perversionen 67
Teil II: Strukturelle Revision der Sexualtheorie
Abschnitt A
Psychosexuelle Entwicklung
7 Identifizierung und Sozialisation in der Adoleszenz 75
8 Das Auftauchen aus der Adoleszenz 85
9 Die introjektive Grundlage polymorpher Tendenzen
in der erwachsenen Sexualität 93
10 Die Genese des Über-Ich-Ideals 107
Abschnitt B
Klinische sexuelle Psychopathologie
n Adulte polymorphe Sexualität 117
12 Infantile polymorphe Sexualität 121
13 Infantile perverse Sexualität 126
14 Panik, Verfolgungsangst und Furcht 139
15 Die Ursprünge des fetischistischen Spielzeugs
der sexuellen Perversionen 150
16 Zur Unterscheidung von ambisexuell und bisexuell 160
17 Arbeit, Spiel und Sublimierung 172
18 Strukturelle Revision der Theorie
der Perversionen und Süchte 185
19 Perversion der Übertragung 191
Teil III: Anwendungen der Theorie
20 Tyrannei 199
21 »Permanente Revolution« der Generationen 210
22 Die Strukturtheorie der Psychosexualität und
ihre pädagogischen Implikationen 218
23 Ungeborene Kinder als psychische Realität 231
24 Die Architektur der Pornographie 236
Literatur 249