(I-18/18-C3) (G ZWs / FP)
Das Sachbuch betrachtet das hohe Alter aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: der Verletzlichkeits- und der Reifeperspektive. Es untersucht wissenschaftlich fundiert, zugleich anschaulich und gut verständlich, welche seelisch-geistigen Entwicklungsprozesse im hohen Alter möglich sind, die für das Selbstverständnis alter Menschen jenseits verschiedener Formen der Verletzlichkeit große Bedeutung besitzen. Entscheidendes Gewicht haben dabei die Sorgestrukturen, das heißt Beziehungen, in denen alte Menschen Unterstützung anbieten wie sie auch Unterstützung empfangen. Weiterhin sind die Lebensbedingungen des Menschen (einschließlich der rechtlichen Bedingungen) für dessen körperliche, seelisch-geistige und soziale Situation sowie für die Möglichkeiten, diese zu gestalten, wichtig. Das Buch integriert Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen. Es wendet sich an alte Menschen und ihre Angehörigen, an alle in der Altenarbeit beschäftigten Personen, an Wissenschaftler, an Mitarbeiter von Bildungs- und kirchlichen Einrichtungen, an politische Entscheidungsträger wie auch an Studenten der Gerontologie und ihrer Nachbardisziplinen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung 1
Literatur 17
2 Was ist Alter (n)? 19
2.1 Altern und Alter 19
2.2 Gewinne und Verluste im Alter 21
2.3 "Außensicht" und "Innensicht" auf Gewinne und
Verluste im Alter 24
2.4 Differenzierung zwischen dem dritten und vierten
Lebensalter 29
2.5 Genetische Einflüsse auf die Lebenserwartung 32
2.6 Notwendige Differenzierung zwischen Alter
und Krankheit 38
2.7 Ich-Integrität und Gerotranszendenz als psychische
Entwicklungsgewinne des Alters 46
2.8 Generation, Kohorte und Altersschichtung 50
2.9 Altersbilder, Rollenerwartungen und Gestaltung des
eigenen Alterns 57
Literatur 60
3 Potenziale des hohen Alters bei der Verarbeitung und
Bewältigung von Verletzlichkeit: Introversion mit
Introspektion, Offenheit, Sorge, Wissensweitergabe 65
3.1 Warum ist es sinnvoll, von einer Verbindung dieser
vier Konstrukte auszugehen? 65
3.2 Introversion mit Introspektion 70
3.3 Offenheit 78
3.4 Sorge 86
3.5 Weitergabe von Wissen 93
Literatur 100
4 Weltgestaltung im hohen Alter als Ausdruck von Sorge
um und Sorge für Andere 105
4.1 Empirische Befunde zum freiwilligen, bürgerschaftlichen
Engagement im Alter 107
4.2 Bezogenheit im hohen Alter und Schaffung von
Gelegenheitsstrukturen 118
4.3 Verantwortung und Vertrauen - in sich selbst,
in andere 128
4.4 Generativität: Zusammenwirken individueller
Motive mit gesellschaftlichen Erwartungen 133
4.5 Generatives Potenzial alter Menschen
in intergenerationellen Beziehungen 137
4.6 Glück und Wertverwirklichung 154
Literatur 163
5 Selbst- und Weltgestaltung bei erhöhter Vulnerabilität -
Verletzlichkeit, Resilienz, Reifimgsmöglichkeiten,
Reifungsgrenzen 167
5.1 Zum Begriff der Verletzlichkeit - eine multidisziplinäre
Annäherung 169
5.2 Konzepte und Ergebnisse der Resilienzforschung 174
5.3 Positive Psychologie 187
5.4 Erstes Fazit 191
5.5 Körperliche Verletzlichkeit - präventive und
rehabilitative Potenziale 194
5.6 Frailty: Ausdruck erhöhter körperlicher Verletzlichkeit 201
5.7 Kognitive Leistungsfähigkeit als Beispiel für die
Integration von Verletzlichkeits- und Reifeperspektive 208
5.8 Soziale Isolation und Einsamkeit als sozial bedingte
Verletzlichkeit 221
5.9 Emotionale Verletzlichkeit - depressive Störungen 229
5.10 Selbsttötung (Suizid) 245
Literatur 257
6 Rahmenbedingungen der gelingenden Verarbeitung
und Bewältigung von Verletzlichkeit 273
6.1 Fördernde, anregende, unterstützende und
entlastende Umwelt 273
6.2 Präventive, rehabilitative und pflegerische Angebote 277
6.3 Individuelle Verletzlichkeits-Potenzial-Konstellationen
in der medizinisch-pflegerischen Versorgung 283
6.4 Soziale Ungleichheiten 290
6.5 Soziale Ungleichheit in der medizinisch-pflegerischen
Versorgung und sozialen Unterstützung 304
Literatur 309
7 Demenz 317
7.1 Einige Aspekte des Themas "Demenz" 317
7.2 Idealtypischer Verlauf der Erkrankung und
Möglichkeiten der Intervention 321
7.3 Nicht-kognitive Symptome bei Demenz 329
7.4 Deutlich erhöhte Verletzlichkeit in der Demenz 331
7.5 Ein gutes Leben bei Demenz? Ethische Überlegungen 334
7.6 Inseln des Selbst und Selbstaktualisierung bei weit
fortgeschrittener Demenz 336
7.7 Kritische Reflexion unseres Menschenbildes und
Verwirklichung von Menschenwürde 341
7.8 Sorgende Gemeinschaften: "Geteilte Verantwortung" 343
Literatur 348
8 Verletzlichkeit im hohen Alter - die Sicht der Angehörigen 355
8.1 Herausforderungen der Pflege aus Sicht der
betreuenden Angehörigen 356
8.2 Filiale Krise, filiale Reife 365
8.3 Lebenssituation pflegender Angehöriger:
drei Perspektiven 368
Literatur 403
9 Die Würde im Alter erkennen, anerkennen, lebendig
werden lassen - eine Aufgabe von Individuum,
Gesellschaft und Kultur 411
9.1 Integration von Verletzlichkeits- und
Potenzialperspektive 411
9.2 Das hohe Alter als gesellschaftlicher, politischer und
kultureller Handlungsauftrag 413
9.3 Letzte Grenzen als individuelle und gesellschaftliche
Aufgabe 415
9.4 Vermeidung von Degradierung und Demütigung 416
9.5 Reife im Kontext von Verletzlichkeit 418
9.6 Persönlich bedeutsame Aufgaben als Grundlage
schöpferischen Lebens 423
9.7 Hohes Alter und öffentlicher Raum 426
9.8 Würde im hohen Alter 427
9.9 Würde im Kontext von Grundbefähigungen und
Verwirklichungschancen 428
9.10 Würde im Alter - das letzte Selbstbildnis Rembrandts 434
Literatur 438
Literatur 445
Sachverzeichnis 489