Fast jeder von uns kennt es: Anstatt wichtige Dinge anzupacken und zu erledigen, schieben wir unangenehme Tätigkeiten und Termine vor uns her, verzetteln uns in tausend Kleinigkeiten, wir zögern und zaudern.
Nimmt das Aufschieben und Zögern solche Ausmaße an, dass man darunter leidet oder schwerwiegende negative Folgen drohen, spricht der Psychologe von Prokrastination. Dabei handelt es sich jedoch weder um Faulheit noch um Willensschwäche, sondern um eine ernstzunehmende Arbeitsstörung und ein Problem der Selbststeuerung, das sowohl private Alltagsaktivitäten als auch schulische, akademische und berufliche Tätigkeiten betreffen kann.
Ruth Rustemeyer und Claudia Callies geben im vorliegenden Buch einen fachlich fundierten Überblick über die Ursachen, auf denen dieses selbstschädigende Verhalten gründet. Sie erklären welche theoretischen Erklärungsansätze vorliegen und welche Möglichkeiten zur Intervention und Therapie bestehen.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Statt einer Einführung 7
1. Die Vielfältigkeit und Bedeutsamkeit von Prokrastination 10
1.1. Aufschieben, Verzögern, Prokrastinieren:
Eine erste Begriffsbestimmung 10
1.2. Aufschieben im Alltag, in der Schule, im Studium und Beruf . 13
1.3. Übersicht über verschiedene Arten des Aufschiebens:
Eine Prokrastinations-Taxonomie 16
1.4. Zusammenfassung 22
2. Instrumente und Methoden zur Erfassung von Prokrastination... 24
2.1. Selbsteinschätzung anhand von Fragebögen 25
2.2. Messung von Prokrastination in experimentellen Settings ... 34
2.3. Fremdeinschätzung der prokrastinierenden Person 35
2.4. Abgrenzung von Aufschiebeverhalten und
Anstrengungsvermeidung 35
2.5. Zusammenfassung 37
3. Voraussetzungen und mögliche Auswirkungen
von Prokrastination 39
3.1. Prokrastination bei Frauen und Männern 39
3.2. Zusammenhänge zwischen Aufschiebeverhalten und
familiären und schulischen Voraussetzungen 40
3.3. Selbst berichtete Gründe und Motive von Schülerinnen,
Schülern und Studierenden für ihre Arbeitsstörungen 42
3.4. Rollenkonflikte zwischen verschiedenen Lebensbereichen und
Aufschiebeverhalten 43
3.5. Zusammenfassung 45
4. Personenmerkmale und Aufschiebeverhalten 46
4.1. Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl 47
4.2. Selbstbehinderung (self-handicapping) 49
4.3. Selbstregulation/Selbstkontrolle 50
4.4. Dysfiinktionale kognitive Verzerrungen und
irrationale Überzeugungen 54
6 Inhalt
4.5. Versagens-, Bewertungs- und Leistungsangst 58
4.6. Zusammenfassung 60
5. Aufgabenmerkmale und Aufschiebeverhalten 63
5.1. Zeitliche Nähe zum Abschlusstermin einer Aufgabe 64
5.2. Wichtigkeit und Bedeutsamkeit von Aufgaben und
Tätigkeiten 64
5.3. Langweilige Aufgaben, Interesse an Aufgaben und
Tätigkeiten 65
5.4. Aufgabenaversivität 68
5.5. Zusammenfassung 70
6. Theoretische Ansätze zur Erklärung des Aufschiebeverhaltens ... 71
6.1. Behaviorale und kognitiv-behaviorale Ansätze 73
6.2. Das Big-Five-Modell der Persönlichkeit
(Paul T. Costa & Robert R. McCrae) 80
6.3. Erwartung-mal-Wert-Modelle 89
6.4. Modelle der Handlungsphasen 93
6.5. Zusammenfassung 105
7. Interventionsansätze zur Überwindung des Aufschiebeverhaltens. 109
7.1. Trainings zum Zeitmanagement 109
7.2. Kognitiv-verhaltenstherapeutische Selbsthilfetrainings 110
7.3. Kognitiv-verhaltenstherapeutische Gruppentrainings
(Forschergruppe der Universität Münster) 113
7.4. Kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppentraining
von Joseph R. Ferrari und Mitarbeiterinnen 117
7.5. Zusammenfassung 119
8. Forschungsdesiderata und zukünftige Entwicklungen 122
Statt eines Nachworts: Ein kleiner literaturgeschichtlicher Exkurs 127
Literaturverzeichnis 130
Anhang 143
Personenregister 157