In der Diagnose und Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf hat das Selbstkonzept in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Für seine Entwicklung sind verschiedene Faktoren von Bedeutung, so z.B. (Schul-)Leistungen, soziale Anerkennung, Beziehungsgestaltung(en) u.v.m. Individuelle (alltägliche) Verhaltensweisen von Kindern sind bedeutend besser zu verstehen, wenn versucht wird, das Verhalten aus dem Blickwinkel des Kindes zu betrachten und das Kind direkt mit einzubeziehen, in der Form, dass nicht allein über das Kind, sondern mit dem Kind gesprochen und gehandelt wird.Das Buch richtet sich an interessierte Praktiker, die mit einem theoretischen Interesse fundiert förderdiagnostisch arbeiten möchten. Es geht in der Arbeit mit dem SKI darum, verschiedene Aspekte des Selbstkonzepts (z.B. bzgl. Körper, Fähigkeiten, Selbstwert, Selbsteinschätzungen) zu beobachten, zu beschreiben und besser einschätzen bzw. beurteilen zu können. Nach einem allgemeinen Theorieteil zur „Systemischen Diagnostik“ folgt ein spezieller Theorieteil zum „Selbstkonzept“, auf den sich ein ausführlicher Praxisteil gründet. Theorie- und Praxisteil können unabhängig voneinander gelesen werden.Im Praxisteil werden Aspekte zur Selbstkonzeptdiagnostik und -förderung und deren Ziele, sowie die Bedeutung und Möglichkeiten psychomotorischer Förderung zu dieser Thematik verdeutlicht. Die Materialsammlung zeichnet sich dadurch aus, dass sie direkt auf verschiedene Schwierigkeitsgrade und Variationsmöglichkeiten für Kinder mit verschiedenen individuellen Bedürfnissen innerhalb unterschiedlicher Entwicklungsstufen eingeht bzw. diese berücksichtigt. Der Rolle des Kindes und dem Dialog zwischen Bezugspersonen kommt jeweils eine besondere Bedeutung zu.Am Ende des Praxisteils finden sich Beispiele (zur Dokumentation) für ein Entwicklungsprotokoll zum Selbstkonzept auf Grundlage eines Individuellen Entwicklungsplans (I-E-P) sowie verschiedene diagnostische Menüs als Anregung für die Erstellung eigener förderdiagnostischer Sequenzen.
AUS DEM INHALT
Vorwort zum Buch 9
Kapitel 1 11
Theorie des Selbstkonzeptes:
Elemente und Vernetzung 11
1.1 Die Konstruktion der Identität der Person aus dem sich
entwickelnden Selbstkonzept 11
1.2 Theorie des Selbstkonzeptes 12
1.2.1 Wie gewinnt man einen Zugang zum Selbstkonzept? 13
1.2.2 Definition des Selbstkonzeptes 14
1.2.3 Ist Selbstkonzept gleich Identität? 16
1.2.4 EPSTEIN´s Überlegungen zur Theorie des Selbsts
und der Welt 18
1.2.5 Theorie der Selbstwirksamkeit von BANDURA (1982) 18
1.2.6 Aufbau des Selbstkonzeptes 19
1.2.7 Elemente des Selbstkonzeptes 19
1.2.8 Quellen selbstbezogener Informationen 21
1.3 Aufgaben des Selbstkonzeptes 25
1.3.1 Hierarchischer Aufbau des Selbstkonzeptes 27
1.4 Elemente des Selbstkonzeptes 28
1.4.1 Selbsteinschätzung 29
1.4.2 Körperkonzept 32
1.4.3 Fähigkeitskonzept 35
1.4.4 Selbstbild und Selbstbewertung 37
1.5 Das Selbstkonzept als lebendiges System 40
1.5.1 Erfolgserwartung 41
1.5.2 Selbstkonzept und Kausalattribution 42
1.5.3 Zielorientierung 44
1.5.4 Beziehungsmuster 45
1.6 Messung des Selbstkonzeptes 46
1.6.1 Beobachtung und Einschätzung des Selbstkonzeptes 47
1.6.2 Verfahren zur Erfassung des Selbstkonzeptes 48
1.7 Generelle Überlegungen zur Veränderung des Selbstkonzeptes 49
Kapitel 2 53
Selbstkonzept und Schule 53
2.1 Auswirkungen der Schule auf das Selbstkonzept 54
2.1.1 Das Selbstkonzept und die Schülerpersönlichkeit 54
2.1.2 Schule als System und Selbstkonzept 55
2.1.3 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf zukünftiges
Verhalten 56
2.1.4 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf den Umgang
mit Kritik 57
2.1.5 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf die Auswahl und
den Umgang mit Situationen 57
2.1.6 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf die Bereitschaft,
sich anzustrengen und ein Risiko einzugehen 58
2.1.7 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf die
Leistungsmotivation 58
2.1.8 "Die sich selbst erfüllende Prophezeiung" 59
2.1.9 "Erlernte Hilflosigkeit" 59
2.2 Lehrerverhalten und das Selbstkonzept von Schülern 60
2.2.1 Der Zusammenhang zwischen Erwartungen und
Bewertungen des Lehrers und dem Selbstkonzept
des Schülers 61
2.2.2 Selbstkonzept und Bezugsnorm 62
2.2.3 Auswirkungen des Selbstkonzeptes auf Interaktionen
in der Schulklasse 64
2.2.4 Klassenklima und Selbstkonzept 64
2.3 Selbstkonzept und Schulleistung 66
2.3.1 Aufbau des Fähigkeitskonzeptes und Schulleistung 67
2.3.2 Wie gestaltet man einen selbstkonzeptförderlichen
Unterricht? 69
2.4 Das Selbstkonzept von Schülern mit besonderem
Förderbedarf 74
2.4.1 Das Selbstkonzept von Schülern mit Lernproblemen 74
2.4.2 Das Selbstkonzept von Schülern der Schule für
Lernbehinderte 76
2.4.3 Das Selbstkonzept von Schülern mit kognitiven
Problemen 79
2.4.4 Das Selbstkonzept von Menschen mit
Körperbehinderungen 80
2.4.5 Das Selbstkonzept von Menschen mit Sehschädigungen 81
2.4.6 Das Selbstkonzept von Menschen mit Hörschädigungen 83
2.5 Wie entsteht ein positives oder negatives Selbstkonzept? 84
2.6 Psychomotorik als Methode der Förderung des Selbstkonzeptes 87
2.6.1 Erfahrung von Selbst - Wirksamkeit als Handlungsprinzip
in der psychomotorischen Förderung 89
2.6.2 Der psychomotorische Dialog als Prinzip
psychomotorischer Förderung 90
Kapitel 3 97
Veränderungen im diagnostischen Denken 97
3.1 Paradigmenwandel 97
3.2 Ökosystemisches Denken 98
3.2.1 Ganzheitlichkeit, Vernetztheit und Rekursivität als
zentrale Aspekte systemischen Denkens 98
3.2.2 Zum Menschenbild: das Kind als Human-Ökosystem 99
3.2.3 Zum Systembegriff 100
3.3 Zur Diagnostik im öko-systemischen Ansatz 101
3.3.1 "Störungen" 101
3.3.2 Zur Beobachterabhängigkeit von
Wirklichkeitskonstruktionen 102
3.3.3 Konsequenzen für die Diagnostik 102
3.3.4 Wege zu einer qualitativen Diagnostik 103
3.3.5 Praktisches Vorgehen einer individualisierten Diagnostik 105
3.3.6 Welche Qualität hat eine individualisierte Diagnostik? 106
3.3.7 Mehrperspektivische Beobachtungsweise 107
3.3.8 Rolle des Diagnostikers 108
3.4 Grundzüge öko-systemischer Förderung aus praktischer Sicht 111
3.4.1 Prinzipien einer öko-systemischen Förderung 111
3.4.2 Ziele und Wege einer öko-systemischen Förderung 112
3.5 Was könnte man an Veränderungen in der Praxis umsetzen? 115
Kapitel 4 119
Praxis der Diagnostik mit dem
Selbstkonzeptinventar (SKI) 119
4.1 Vorbemerkungen 119
4.2 Arbeit mit Diagnostischen Inventaren 119
4.3 Grundgedanken und Ursprünge Diagnostischer Inventare 120
4.4 Konstruktion bzw. Aufbau von Diagnostischen
Inventaren 121
4.5 Anwender und Einsatzort des Selbstkonzeptinventars (SKI) 122
4.6 Ziele der Diagnostik mit dem SKI 123
4.7 Diagnostische Wege und Methoden zur Erfassung des Selbstkonzeptes 123
4.7.1 Beobachtung 124
4.7.2 Mündliche und schriftliche Befragung 125
4.7.2.1 Mündliche Befragung 126
a) Gespräch 126
b) Befragung 126
c) Interview 127
4.7.2.2 Schriftliche Befragung 128
a) Fragebogen 128
b) (Adjektiv-)Checkliste 128
c) Semantisches Differential 129
d) Rating-Verfahren 129
e) Q-Sorts (Sortierverfahren) 130
4.7.3 Arbeitsprodukte 130
4.7.4 Vor- und Nachteile der Verfahren und Methoden zur
Erfassung des Selbstkonzeptes 131
4.8 Mittel/Zugangswege 133
4.9 Dimensionen des Selbstkonzeptes 134
4.10 "Bedienungsanleitung" - Aufgabenglossar 138
4.10.1 Beobachtungsbogen 139
4.10.2 Diagnostische Menüs 142
4.10.3 Aufgabenblatt 144
4.10.4 Die Zone der nächsten Entwicklung 146
4.10.5 Praktisches Vorgehen 149
4.10.5.1 Vorgehensweisen 149
4.10.5.2 Aufgabensammlung 150
4.10.5.3 Kernaufgaben 150
4.10.5.4 Übergang zur Förderung 151
4.11 Qualitative Beobachtung, Hypothesenbildung & Förderung:
Auswertung als ein Prozess unterschiedlicher Aufgaben 151
4.12 Arbeit mit einem Individuellen Entwicklungsplan zum
Selbstkonzept 155
4.13 Umsetzung der Prinzipien Diagnostischer Inventare 157
Praxisteil 165
Kernaufgaben 171
Arbeitsprodukte 175
Mündliche Befragungen 205
Schriftliche Befragungen 223
Beobachtungssituationen 257
Anhang 297
Beobachtungsbogen zum Selbstkonzept 298
Diagnostische Menüs 325
Literatur 359