Dieses Buch widmet sich Patricia Highsmiths bekanntester Figur, dem talentierten Mr. Ripley, der sich in fünf Romanen immer wieder seinen Verfolgern entzieht und lustvoll mit den Erwartungen seiner Leser spielt. Ripley ist ein spannender Fall für die Gender Studies, da Hochstapler von unhinterfragten Männlichkeitsbildern und unseren unausgesprochenen Normalitätsvorstellungen profitieren. Durch eine genaue Analyse seiner Abenteuer und der zahlreichen Filmadaptionen wird untersucht, wie sich Geschlecht in die Tiefenstruktur literarischer Texte einschreibt und geprüft, wie der Hochstapler den Leser auf seine Seite zieht und wie flexibel und subversiv Hochstapler in ihrer Gender-Performance sind. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT:
Danksagung
1. Einleitung
Die Rückkehr der Hochstapler
Leitfragen der Untersuchung
Der unbekannte Mr. Ripley: Forschungsstand
2. über Hochstapler
Begriffsgeschichte
Die besondere Rolle der Hochstaplererzählung in den USA
Hochstapler im Spiegel der Forschung
Psychologie
Recht und Soziologie
Zum Verhältnis von Hochstapelei und Erzählen
Das Hochstaplermotiv in der Literatur
3. Männlichkeit und Hochstapelei
Wichtige Erträge der Männlichkeitsforschung
Vom Rollenmodell zur Performativität
Hegemonialität und männlicher Habitus
Narrating Gender, Gendering Narratology: Männlichkeit und Erzählforschung
Erzählte Männlichkeit als Hochstapelei
4. überwindung des klassischen Hochstaplerparadigmas: The Talented Mr. Ripley (1955)
Auf der Flucht: Das sissy-Stigma und der Männlichkeitsdiskurs im Roman
Tom Ripley und Felix Krull
Das pikareske Erbe
In schwindelnder Höhe: Nietzsches Akrobat
Hochstapelei auf der Ebene des Erzähldiskurses
Das Ende des pikaresken Erzählens
Erzählerische Camouflage: Die unzuverlässige Fokalisierung
5. Kopie unter Kopien: Ripley Under Ground (1970)
Der Hochstapler in der Kunstwelt
Eine ästhetik der Fälschung (frei nach Derrida)
Die Anrufung der Signifikate: Kunstdebatte als Religionsfarce
Verbrechenskunst
Kopien ohne Originale: Männlichkeit im Roman
Künstl(er)i(s)che Männlichkeit
Vom Männermythos zum Mythenmann
Ein Roman der medialen Kopien
6. Vaterspiele: Ripley's Game (1974) und The Boy Who Followed Ripley (1980)
Vaterschaft, Ripley-Style
Die Demontage des Ernährers
Frank Pierson und das psychoanalytische Hochstaplerparadigma
Erziehung zur Homophilie
A man's gotta do what a man's gotta do: Maskuline Genrenarrationen
Westerntropen
Queere Topographie
Der Held in unvertrautem Gewand
Mission aborted: Abschied von den Vatererzählungen
7. Untertauchen: Ripley Under Water (1991)
Primitiver Endgegner: David Pritchard
Die Auseinandersetzung mit Weiblichkeit
Frauen in der Ripley-Reihe
Der Mann am Wasser: Abhärtung gegen das Feuchte
Die Solidarisierung mit der heteronormativen Geschlechterordnung
Ripleys Adaptabilität
"Will the real Tom Ripley please stand up?"
Männlichkeit und die Rhetorik der Adaption
8. Fazit
Abbildungsverzeichnis
Bibliographie
Register