Eintracht Frankfurt galt früher als »Judenclub«. Daher war die Eintracht von der Machtübernahme der Nazis stärker betroffen als andere prominente Fußballvereine. Matthias Thoma, der bereits mehrfach zur Geschichte der Eintracht publizierte und derzeit das Vereinsmuseum mit aufbaut, beleuchtet diese Phase in seinem Buch intensiv. Er verfolgt die Schicksale insbesondere jüdischer Mitglieder und untersucht die Methoden, wie die NS-Machthaber einen traditionell weltoffenen Verein unter ihre Kontrolle brachten. (Verlagstext)
Inhalt
Vorwort
1: Von Hanselmann und Schlappeschneider 10
FSV oder lieber Eintracht? 12
Von der Hundswiese zum Riederwald 13
Platzanleihen für einen Warmwasseranschluss 16
„Der Glaube war kein Thema" 18
Sponsoring mit Hausschuhen 21
Treffpunkt Cafe Hanselmann 25
„Ohne Rücksicht auf die Nationalität" 28
Die Nummer eins am Main 29
2: Der Juddeclub und die Machtübernahme 34
Das Aus für die politische Neutralität 36
„Deutsche Tennisbälle für deutsche Spieler" 44
„Es hat keinen Zweck mehr" 53
Spiele für das „bedrängte Grenzland" 55
Der Aufbau des „neuen Deutschland" 57
3: Bewegende Zeiten am Riederwald 62
Vier Wochen Vereinstrauer 64
Ein Dietwart bei der Eintracht 70
Sportliche Jungen sind Hitlerjungen 72
Ein Eintrachtler bei der Weltmeisterschaft 74
„In den Ruf einer Judenstadt" 76
„Niemand fehlt am 19. August" 79
„Grundsätzlich für Juden nicht mehr zugänglich zu machen" 82
4: Höchsteistungen für den NS-Sport 84
„Der nordische Mensch ist Kämpfer, weil er Sieger sein will" 86
„Im Geiste des nationalsozialistischen Volksstaates" 87
Ausbildung bei Pelz-Heinrich 90
„Die Fahne geht nicht mit rüber" 91
Sportlicher Aufschwung mit unglücklichem Ende 96
Im Mutterland des Fußballs 97
5: Eine Katastrophe und ein großer Triumph 100
„Wir sind aus einem Fenster geklettert" 102
Eine Eintrachtlerin gewinnt Gold 104
„Berlin war vollkommen weltoffen" 108
Zu Besuch beim Führer 109
Jugend unter Kontrolle 111
„Ihre Vaterstadt aufs beste vertreten" 117
Das schlechtere Torverhältnis 118
Auf der Flucht 119
6: Im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges 122
„Sind Sie arischer Abstammung?" 124
„Der kommt nicht mehr" 126
Gaumeister 130
Der Abgang des Vereinsführers 132
„Der übernimmt hier einiges" 138
Damnatio memoriae 140
In Sicherheit 142
7: Das Vereinsleben bricht zusammen 148
„Es geht weiter" 150
„Ran an den Feind" 151
Propaganda unter dem Namen der Eintracht 153
Der „Arier-Paragraph" in der Satzung 155
Willi Balles hält das Team zusammen - und rettet Leben 157
Sie starben für Führer, Volk und Vaterland 159
Flakturm, Soldaten und Zwangsarbeiter 162
Auf dem Weg in den Tod 165
Das Ende des Riederwaids 176
Zusammenbruch 179
8: Ein Neuanfang an einem neuen Ort 182
Vereinsauflösung und Neugründung 184
Erfahrung vs. politisch unbelastet 188
Der Riederwald wird „Bauplatz für Frankfurt" 194
„Und grüßt mir mein schönes Frankfurt und meine Eintracht" 196
Die Rückkehr der Erinnerung 201
Ein schwieriger sportlicher Anfang 203
Resümee 208
Dank 215
Anmerkungen zu den Kapiteln 216
Literatur und Quellen 227
Bildnachweis 234
Abkürzungen 235
Personenregister 236
Der Autor 240