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Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

175 Jahre Eisenbahn in Österreich
Herausgeber: Gerhard Artl, Gerhard H. Gürtlich, Hubert Zenz
Wien, Fassbaender
Bände

Inhalt

 
 
Jubiläen geben stets einen willkommenen Anlass für verschiedene Betrachtungen, vor allem reprospektiver Art, doch auch die Aufbereitung der Gegenwart und Schlüsse auf die Zukunft liefern wertvolle Erkenntnisse. Mit der Errichtung der ersten Teilstrecke der Kaiser Ferdinands-Nordbahn „schlug die eigentliche Geburtsstunde“ des Eisenbahnwesens in Öster­reich. Die Wieder­kehr dieser Geburtsstunde im Jahre 2012 ist willkommener Anlass, um die 175-jährige und wechselvolle Geschichte der Eisenbahn in Österreich in einer möglichst großen Bandbreite zu beleuchten.
 
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging die Entwicklung der Wirtschaft durch das Fehlen leistungsfähiger Verkehrs­verbindungen (Verkehrs-infrastrukturen) nur schleppend voran. Obwohl es schon eine entwickelte Schifffahrt gab, durch die der preisgünstige Transport von Waren über weitere Strecken möglich war, musste eine zweckdienliche Lösung für die überwiegende Anzahl der Regionen, in denen keine geeigneten Wasserstraßen bzw. -flächen vorhanden waren, gefunden werden.
 
Zum Glück gab es damals schon Visionäre, z.B. Prof. Franz Xaver Riepl. Die zu dieser Zeit schon bestehenden Eisenbahnen in England dienten ihm als Vorbild für die Lösung von Verkehrs- und Transportproblemen. Im Grunde ist es ein „untypisches österreichisches Schicksal“, denn die Visionen des Professors am Wiener Polytechnikum wurden gut zehn Jahre nach der ersten skizzenhaften Darstellung Wirklichkeit. Nicht anders als heute musste er Standfestigkeit beweisen, um die aus den Visionen resultierenden Widerstände zu überwinden. Die Zeit des „Vormärz“, die Jahre vor der einzigen großen Revolution auf dem Gebiete der Habsburgermonarchie, wird des Öfteren als innovationsfeindlich beschrieben. Auch die Geschichtswissenschaft vermittelt oftmals den Eindruck, die Ära eines Wenzel Lothar Metternich hätte mehr verhindert als gefördert. Dass dem doch nicht so war zeigen die Regierungsjahre Kaiser Ferdinands I. (1835 –1848), in denen es zu zahlreichen Eisenbahngründungen kam.
 
„Durch die Eisenbahnen schwinden die Distanzen, die materiellen Interessen werden gefördert, die Kultur gehoben und verbreitet.“ Dieser Wahlspruch des bekannten Eisenbahningenieurs Carl Ritter von Ghega bringt treffend zum Ausdruck, welch enorme Bedeutung die Eisenbahn für Wirtschaft und Gesellschaft aufweist. Obwohl aus dem 19. Jahrhundert, hat diese Feststellung bis heute seine Gültigkeit.
 
Die Eisenbahn ist in den letzten Jahrzehnten unter Konkurrenzdruck geraten. Auto, Bus und Lastkraftwagen „punkten mit ihrer Flexibilität“, insbesondere auf kürzere Distanzen. Im Fernverkehr konkurriert das Flugzeug mit der Bahn. Ob die Eisenbahn – also der schienengebundene Verkehr – Zukunft hat, hängt neben vielen anderen Bedingungen davon ab, welchen Stellenwert künftig dem Umweltschutz und dem rationalen Umgang mit knappen Energiequellen beigemessen wird.
 
Die Herausgeber waren bemüht, Autoren für verschiedene Themen und Sachbereiche zu finden und übergreifende Schwerpunkte zu setzen, welche geeignet sind, die Entwicklung des Systems Eisenbahn darzustellen und auch „Ausflüge“ in die Zukunft und benachbarte Fachgebiete zu tätigen. Durch eine bewusst in Kauf genommene Überschneidung bei der Bearbeitung der gestellten Themen konnten viele Detailinformationen aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen gewonnen werden. Damit ist auch jeder Beitrag in sich geschlossen.
 
Die nunmehr vorliegenden beiden Bände sind die Fortsetzung einer Publikationsreihe, die mit der Festschrift „Vom Teufelswerk zum Weltkulturerbe. 150 Jahre Semmeringbahn“ im Jahre 2004 begann und entstanden wiederum in der engen und bewährten Zusammenarbeit zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie mit dem Österreichischen Staatsarchiv.
 
 
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Verfasser*innenangabe: Herausgeber: Gerhard Artl, Gerhard H. Gürtlich, Hubert Zenz
Verlag: Wien, Fassbaender
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Schlagwörter: Eisenbahn, Österreich, Austria (eng), Autriche, Bundesstaat Österreich, Cisleithanien, Deutschösterreich, Die im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder <Österreich>, Eisenbahnen, Eisenbahnwesen, Habsburgermonarchie, Habsburgerreich, Land Österreich, Ostmark, Republik Österreich, Zisleithanien, Österreich (Erste Republik), Österreich (Zweite Republik), Österreichische Monarchie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Artl, Gerhard [Hrsg.]; Gürtlich, Gerhard H.; Zenz, Hubert
Fußnote: in zwei Bänden