Anne Dippel hat auf der Basis von zweieinhalb Jahren Feldforschung und Archivrecherche ein ungewöhnliches Spektrum österreichischer Identität erschlossen. Dazu gehört wesentlich der Bereich der Kulturproduktion, insbesondere der Literatur die, so wie der Film und andere Künste, in Österreich eine unverwechselbare Signatur aufweist. Sprache, Nation und Kultur sind gemacht, nicht gegeben. Am Beispiel Österreichs lässt sich wie bei kaum einem anderen Land des heutigen Europa der komplexe Prozesscharakter kollektiver Identität veranschaulichen. Dieser Sachverhalt gewinnt durch den ethnographischen Blick einer in Österreich lebenden »Ausländerin« aus Deutschland neue Plastizität. Vor dem Hintergrund der österreichischen Geschichte bis hinein in die Gegenwart der weltweiten Verflechtungen und kulturellen Differenzkriege, anhand von vielen Gesprächen mit Akteuren und Akteurinnen der österreichischen Kulturszene, wird die Besonderheit des österreichischen Verhältnisses zur deutschen Sprache, das Dichten und Denken in Österreich, sichtbar. (Verlagstext)
AUS DEM INHALT:
INHALT
1 IM ITZT DER NACHT
2 DIE SUCHE
A Erster Erlebnisstrom: Lautpoeten und Erzähler
B Zweiter Erlebnisstrom: Vom Moment der Erkenntnis
C Ernst Jandl: Geschichte in Dichtung
C Über den Sprachzweifel nach dem Zweiten Weltkrieg
3 DER ORT IM WORT
A Dritter Erlebnisstrom: Über die Zeit in Wien
B Ingeborg Bachmann: Ausflug ins Ungargassenland
C Vierter Erlebnisstrom: In Wien fängt der Balkan an
D Und Böhmen liegt am Meer
E Schreiben und Geschlechtlichkeit
F Grenze zwischen Dichten und Denken: Das Wort
4 VOKALPATRIOTISMUS
A Zur Geschichte des Verhältnis von "deutsch" und "österreichisch"
B Fünfter Erlebnisstrom: Österklein
C Die Beschädigung der deutschen Sprache
D Leiblichkeit des Deutschen
E "Die" Österreicher, "das" Deutsche
F Das Offene und das Geschlossene
G Sechster Erlebnisstrom: Das Gespür für Sprache
H Sprache als Distinktionsmerkmal
5 CAUSA NOSTRA
A Siebter Erlebnisstrom: Tod, Glaube und Geld
B Das Buch in der Zeit von Transmemorialität
C Im Zeichen des Marktes
D Aufmerksamkeit und Anerkennung
E Metamorphose des Literaturbetriebs
F Österreichische Spezifika am Beispiel des Residenz-Verlags
G Wanderbewegungen
6 AUSNAHMEN REGELN
A Zum Konzept der Kulturnation
B Vom Umgang mit der Vergangenheit
C Achter Erlebnisstrom: Woher ich komme
7 IRDISCHE EWIGKEITEN
A Neunter Erlebnisstrom: Vom Flug der Eule
B Sprechen schreiben
C Dichten denken
ANHANG
1 Glossar
2 Schrifttum, Bildnachweis, Quellen
Dank
Index