Cordelia Schmidt-Hellerau unterzieht Freuds Modell der Psyche einer tiefgreifenden Revision. In einer chronologischen Sichtung seiner metapsychologischen Arbeiten klärt sie theoretische Widersprüche und logische Fehlschlüsse in der Entwicklung der psychoanalytischen Begriffe auf. Gleichzeitig entwickelt sie neue Konzepte:
das Konzept der biogenen Zonen als Triebquellen des Selbsterhaltungstriebs,
Lethe als Energiebegriff des Selbsterhaltungs- und des Todestriebs, oder das Vorunbewusste als prästruktureller Bereich des Unbewussten. So eröffnet Schmidt-Hellerau völlig neue Einsichten in unser Verständnis des psychischen Funktionierens. Mit tiefer Achtung vor dem reichen Erbe der Freudschen Theorie, mit der intellektuellen Freiheit ihres philosophisch geschulten Denkens und mit der klinischen Erfahrung einer passionierten Analytikerin erstellt sie für die Psychoanalyse ein solides Fundament, das ihre Weiterentwicklung im Dialog mit anderen Wissenschaften ermöglicht. Bereits jetzt gilt dieses bereits ins Französische, Amerikanische und Russische übersetzte Buch als ein Klassiker der Psychoanalyse.
"Das ist ein echtes intellektuelles Abenteuer ein Buch, dessen Gehalt viele Dekaden metapsychologischen Diskurses in sich aufnimmt und aufwiegt." Bernd Nitzschke
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort 1
Danksagung 5
Einleitung 9
Metapsychologie: Überbau oder Fundament der
Psychoanalyse? 9
Zur Metapsychologie und Metapsychologiedebatte . 13
Die Aufteilung der Theorieebenen 19
Naturwissenschaftlicher Reduktionismus und
Anthropomorphismus 28
Monismus oder Dualismus 32
Informations- und Systemtheorie 40
"Bottom-Up"- und "Top-Down"-Strategien der
Forschung 45
Zum Aufbau dieses Buches 54
Teil I: Die Grundlagen des Modells (1895-1905) 59
Entwurf einer Psychologie (1895) 62
Das allgemeine Funktionsprinzip und der quantitative
Aspekt 66
Die Einführung des "Ich" und der qualitative Aspekt 77
Das Problem der Verdrängung 91
Zusammenfassung 96
Die Traumdeutung (1900), VII. Kapitel 99
Die Konstruktion des psychischen Apparats 102
Trieb und Verdrängung, Wunsch und Zensur . . . . 112
Zusammenfassung (1905) 127
Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie 130
Das Triebkonzept 133
Das Konzept der Verdrängung 140
Zusammenfassung 146
Teil II: Die Entwicklung des Modells (1910-1915) 149
Die Aufsätze bis 1913 152
Triebdualismus 152
Realitätsprinzip 157
Die Entstehung des Ichs 168
Zusammenfassung 177
Die Einführung des Narzißmus (1914) 180
Trieb- und Strukturaspekt 180
Das Ichideal 188
Zusammenfassung 200
Das Trieb-Struktur-Verständnis um 1915 204
Die Definition des Triebbegriffs und die Einteilung
des Triebkonzepts 204
Triebschicksale 219
Das Unbewußte 243
Zusammenfassung 267
Teil III: Die Gestalt des Modells (1920-1925) 273
Die definitive Fassung der Triebtheorie (1920) 277
Lust und Unlust im Verhältnis zu Spannung und . .
Erregung 277
Der Wiederholungszwang und die neue Definition
und Einteilung der Triebe 287
Jenseits des Lustprinzips: ein Perspektivenwechsel . . 320
Zusammenfassung 332
Die definitive Fassung der Strukturtheorie (1923) . . . 337
Das Überich und die Identifizierung^ 339
Das Ich und die Wahrnehmung 377
Die Beziehungen zwischen Es, Überich und Ich . . . 404
Zusammenfassung 417
VI
Inhaltsverzeichnis
Ausblick 424
Metapsychologie: Eine Brückenkonzeption der
Psychophysiologie 424
Die Einheit zur Steuerung des Tonus, der Wachheit
und der psychischen Zustände 427
Die Einheit zur Aufnahme, Verarbeitung und
Speicherung von Information 433
Die Einheit für Programmierung, Steuerung und
Kontrolle von Tätigkeiten 438
Anmerkungen 445
Literatur 552
Verzeichnis der Abbildungen 580
Namensverzeichnis 582
Sachverzeichnis 587