Geschwiegen wurde sowohl in Familien von Opfern des nationalsozialistischen Regimes als auch von Tätern und Täterinnen. Ohne die Verantwortung für die Verbrechen zu relativieren, lassen sich Parallelen hinsichtlich der Auswirkungen feststellen. Der Historiker und Journalist Johannes Reitter rekonstruiert die Biografien von Vorfahren, über deren Involvierung in die Geschehnisse jener Zeit jahrzehntelang ein Mantel des Schweigens gebreitet war. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wer diese Vorfahren waren, wann und unter welchen Umständen das Schweigen durchbrochen wurde und welche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede erkennbar sind. 20 Einzelfälle werden mithilfe von Archivalien, Oral-History-Interviews und Dokumenten aus dem Besitz der Familien
aufgearbeitet. Auch die Biografie eines 1940 hingerichteten Vorfahren des Autors wird skizziert. Dabei werden Muster, Ursachen und Folgen der Geheimhaltung von NS-Verbrechen, Mitläufertum und Verfolgung beleuchtet. (Verlagstext)
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort ................................................................................................................ 7
Abkürzungsverzeichnis..................................................................................... 11
1. Einleitung ....................................................................................................... 13
2. Familien von Opfern..................................................................................... 18
2.1 Ernst Stimmer: »Das hat er mit ins Grab genommen«........................ 18
2.2 Klaus Stanjek: »Ich habe nichts von den Abgründen gespürt«............ 54
2.3 Lars Reichardt: »Ich kam nie auf die Idee, Fragen zu stellen«............ 88
2.4 Herbert Kaar: »Der Vater war nie ein Thema bei uns daheim« .... 93
2.5 Mi: »Ich habe meine Herkunft von den Eltern nie erfahren«............ 133
2.6 Roman Fristet: »Ich war froh zu leben«.................................................... 160
2.7 Wi: »Mir wird heute noch kalt, wenn ich daran denke«......................... 163
2.8 Harry Merl: »Wie ein darüber gebreitetes Tuch«.....................................202
2.9 Margit Eidenberger: »Was heißt das jetzt für mich?« ............................237
2.10 Ursula Aistleitner: »Sie wollten mich damit nicht belasten«...................259
2.11 ExkursJohann Reiter: »Das war ein Tabuthema«.....................................272
3. Täter-und Täterinnen-Familien................................................................ 285
3.1 W4: »Am Anfang war es schon sehr heftig für mich«...............................285
3.2 Jennifer Teege: »War mein ganzes Leben eine Lüge?«............................318
3.3 Claudia Brunner: »Die Stille in unserer Gesellschaft«............................321
3.4 Mireille Horsinga-Renno: »In den Nächten lag ich schlaflos«............ 325
3.5 Uwe von Seltmann: »Die Vergangenheit wirkt in uns weiter«............ 329
3.6 Richard Danzmayr: »Es ist halt sehr viel Stillschweigen« ......................333
3.7 Martin Wähler: »Zwei Versionen einer Geschichte«...............................360
3.8 M2: »Da hat es mir einen Stich gegeben«.................................................363
3.9 Dietmar Weixler: »Für mich war das ein großes Erschrecken« .... 370
3.10 Sacha Batthyany: »DasSchweigen hat bis heute gehalten«.....................384
4. Gründe und Folgendes Schweigens........................................................... 389
5. Nachwort..............................................................................................................395
Dank............................................................................................................................ 401
Quellen- und Literaturverzeichnis................................................................ 402
Abbildungsnachweis............................................................................................411