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Die vorliegende Untersuchung stellt sich die zentrale Frage nach dem Zusammenwirken von ökonomischer, politischer und gesellschaftlicher Krise und der jeweils vorherrschenden Wohlfahrtspolitik der Gemeinde Wien. Aus dieser Absicht ergibt sich eine bislang ungewohnte Forschungsperspektive, die nicht an politischen „Zäsuren“ orientiert, sondern an sozial- und wirtschaftsgesellschaftlich relevanten Dimensionen. Der Untersuchungszeitraum spannt sich von den späten 1920er Jahren bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme im Jahr 1938.

Die Vorgangsweise der Autoren berücksichtigt die gesamtstaatlichen Rahmenbedingungen der Wiener Wohlfahrtspolitik genauso wie die von unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Überlegungen geleiteten Fürsorgekonzepte der sozialdemokratischen und

christlich-„ständestaatlichen“ Gemeindeverwaltung. Auf Basis von umfangreichen, erstmals herangezogenen Archivquellen und einer quantitativen Budgetanalyse wird ein gleichermaßen empirisch abgesichertes wie buntscheckiges Bild der Wiener Wohlfahrtspolitik zwischen sozialdemokratischer „Aufbauarbeit“, Wirtschaftskrise und „christlicher“ Fürsorge des „Ständestaats“ entfaltet. (Klappentext)