Der aus einer assimilierten jüdischen Familie stammende Psychoanalytiker Otto Fenichel war ein Wanderer auf der Suche nach sich selbst und der Funktionsweise der menschlichen Seele. An seiner Biographie, die ihn von Wien über Berlin, Oslo und Prag bis nach Los Angeles führte, wird exemplarisch das Schicksal seiner Generation deutlich. Otto Fenichel (1897 bis 1946) war ein lebensfroher Melancholiker, ein Frauenfreund und ein grandioser Vermittler und Pädagoge. Mit Wilhelm Reich, seinem Freund und späteren Gegner, war er Exponent einer politisch engagierten Variante der Psychoanalyse. Er hatte wesentlichen Anteil daran, die Lehre von Sigmund Freud vor der Zersplitterung in rivalisierende Zirkel zu bewahren und später in den USA weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Psychoanalyse.
/ AUS DEM INHALT: / / /
Einleitung
i. "UND FRÜHLINGSGLÜCK,
LAG AUSGESPANNT"
Fenichels Listen 28
Flugrausch oder Das Streben nach Glück 31
Erstlingsflüge mit Pepa 36
Von Galizien westwärts 38
Reaktionärer Modernismus 40
Rechtsverdreher und höhere Tochter 42
Hans im Unglück 46
"Die tiefe Lust zur Wahrheit" 47
Eine jüdische Familie in Wien 50
Kinderspiele und musikalischer Hochgenuss 53
Das Geheimnis der Schule 56
"Durch die Jugend! Für die Jugend!" 58
Kriegsmatura und Medizinstudium 63
"Die Werdenden": Frühlingserwachen in Wien 64
"Was ist der Mensch? Was ist die Welt? Was Ich?"
Wissenschaftliche Fingerübungen 68
"Mut zu sich selbst" 74
"In mir drängen sich Gedanken und Affekte" 76
Neuordnungen nach dem Krieg 81
Psychoanalyse statt Politik 84
Generationswechsel 85
"Meine Sexuologie ist doch etwas wert" 91
Zwei ungleiche Freunde 95
"Der durch >Wirklichkeit< zur Wahrheit will ..." 98
Medizinstudium und "sexuologische Erlebnisse in Berlin" 102
"Neue Menschen": Wandervögel, Freideutsche, Zionisten,
Anarchisten 106
"Aber es ist ein Schicksal, in Wien zu leben ..." 110
"Über Sexualfragen in der Jugendbewegung" 112
Das letzte Jahr in Wien 116
11. "DIE UNENDLICHKEIT LÄSST
DICH NICHT FREI"
"Schroffer, deutscher, mehr >Bewegung