Nur zum Nutzen und nicht zum Schaden des Kranken soll jeder Arzt handeln, heißt es im Eid des Hippokrates. Doch der NS-Staat kannte eine Medizin ohne Menschlichkeit. Mord, Folter, Zwangssterilisationen, Menschenversuche - das Grauen, das Ärzte über ihre Opfer brachten, ist unvorstellbar.
Wie konnte es dazu kommen? Das fragt der Medizinjournalist Michel Cymes, der selbst Arzt ist und der seine beiden Großväter in Auschwitz verlor. Er folgt den Lebenswegen von bekannten und weniger bekannten NS-Ärzten wie Aribert Heim, Herta Oberheuser oder Josef Mengele.
Cymes berichtet von Motiven und Taten, von Geltungssucht und Habgier, von Skrupellosigkeit und Lügen. Sein Buch, das in Frankreich zum Bestseller wurde, ist mehr als eine persönliche Abrechnung, es enthüllt, wie Ärzte alle Moral über Bord werfen konnten. Und es löste einen Skandal aus. Aufgrund seiner Hinweise wurden im Juli 2015 Leichenteile aus den Experimenten des Rasseforschers Hirt an der Universität Straßburg gefunden.
Inhalt
Prolog 7
1 "Wir, der Staat, Hitler und Himmler,
tragen die Verantwortung.
Ihr Ärzte seid nur die Werkzeuge." 11
Der Nürnberger Kodex
2 "Menschenmaterial" 23
Sigmund Rascher
3 "Ich experimentiere an Menschen,
nicht an Meerschweinchen
oder Mäusen." 31
Sigmund Rascher
4 "Ihr werdet wahnsinnig werden." 41
Wilhelm Beiglböck
5 "Nur zu, experimentieren Sie!
Irgendetwas wird schon dabei
herauskommen." 51
Wissenschaft aus der Sicht Himmlers
6 Der "Schlächter von Mauthausen" 61
Aribert Heim
197
7 "Ob freiwillig oder nicht,
die Versuche finden statt!" 71
August Hirt
8 "Die Schädel von jüdisch-bolschewistischen
Kommissaren" 85
Die Straßburger Skelettsammlung
9 Rückkehr nach Straßburg 93
10 "Er wirkte nicht wie ein Mörder." 103
Josef Mengele
11 "Ich habe mir nichts vorzuwerfen." 117
Auf den Spuren Josef Mengeies
12 "Negative Demografie" 129
Carl Clauberg
13 "Sie war nicht böse." 143
Herta Oberheuser
14 Erfolg oder Tod 155
Erwin Ding-Schuler
15 "Operation Paperclip" 173
Fazit 185
Anmerkungen 187
Bibliographie 191
Danksagung 193
Bildnachweis 195
198