Akteure sind in sozialen Beziehungen eingebettet und erzeugen mit ihrem Handeln soziale Ordnungsmuster.
Die Netzwerkanalyse ist ein interdisziplinärer Forschungsansatz, der soziale, wirtschaftliche, politische und kommunikative Verflechtungen beschreibt und erklärt. An verschiedenen ethnographischen Beispielen und in Auseinandersetzung mit älteren und neueren ethnologischen Richtungen erläutert diese Buch Theorie und Methode der aktuellen Netzwerkanalyse. Es begründet damit eine Neuorientierung der ethnologischen Forschung über soziale Organisationen in traditionellen und modernen Zusammenhängen. (Verlagstext)
/ AUS DEM INHALT: / / /
Vorwort | 9
1Netzwerkanalyse als Grundlage der Sozialethnologie | 13
Die Entwicklung des Netzwerkdenkens | 13
Themenübersicht | 21
Die Entdeckung der Netzwerkanalyse: eine selbstreflexive Notiz | 24
2Die Sozialstruktur als Problem der ethnologischen Forschung | 29
Einleitung | 29
Die Sozialstruktur als klassisches Problem | 31
Die heutige Sicht: Soziale Netzwerke und Rational Choice | 36
Netzwerkmodelle der Sozialstruktur | 37
Die Theorie des rationalen Handelns und die Mikro/Makro- sowie Wandelsproblematik | 38
Ein Anwendungsfall: Der Machtkampf in einer chinesischen Gemeinde | 42
Ausblick auf die Forschungsschwerpunkte | 53
Kultur als Text? Das vernachlässigte Problem der sozialen Ordnung | 55
Einleitung | 56
Kultur als Text | 59
Kultur als homogener Text: Clifford Geertz | 60
Kultur als polyphoner Text: die postmoderne Kritik | 61
Diskussion der Standpunkte | 64
Kritik der Theorie von Kultur-als-Text | 64
Eine Theorieskizze als Syntheseversuch | 69
Fallbeispiel I: Der reziproke Gabentausch der !Kung | 71
Rahmenbedingungen | 72
Die Situation der Akteure und der Gabentausch | 73
Eine Netzwerkanalyse des hxaro-Gabentauschs | 75
Fallbeispiel II: Rituale in einem javanischen Dorf | 83
Rahmenbedingungen | 83
Die Situation der Akteure | 85
Die Rituale | 86
Eine Netzwerkanalyse der slametan-Ordnungsmuster | 92
Zusammenfassung der Fallstudie | 106
Was kommt nach der Postmoderne | 108
4Struktur und Handeln: Die theoretischen Aussagen der Netzwerkanalyse | 111
Einleitung | 111
Kohäsion und Handeln | 114
Schwache Beziehungen, strukturelle Löcher und lachende Dritte | 117
Identität und Kontrolle als Grundmotive des sozialen Lebens | 131
Netzstruktur, Kognitionen und Handlungsfreiheit | 135
Synthese und offene Probleme: Netzwerkdynamik | 147
5Eine Einführung in die formalen Grundlagen der Netzwerkanalyse | 157
Einleitung | 158
Relationale Daten | 161
Der Kularing als regionales Tauschnetz | 162
Damen der Gesellschaft und soziale Ereignisse in Old City/Deep South | 165
Klassifikation relationaler Daten | 168
Formale Analyseverfahren | 177
Graphentheoretische Kennwerte | 179
Dichte und Vollständigkeit | 179
Komponente | 181
Cutpoint, Brücke, Block und Lambda-Set | 182
Zentralität und Zentralisiertheit | 182
Grad-Zentralität und -Zentralisiertheit | 185
Closeness-Zentralität und -Zentralisiertheit | 188
Betweeness-Zentralität und -Zentralisiertheit | 190
Relationsanalyse | 193
Positionsanalyse | 196
Strukturelle Äquivalenz, Blockmodell und Bildstruktur | 198
Ein Blockmodell des Kularings | 199
Diskussion und Ausblick | 204
6Spezielle Verfahren und Sozialstrukturanalyse | 209
Einleitung | 210
Vergleich von Netzwerken (QAP-Korrelationsanalyse) | 214
Grundlagen | 214
Beispiel: Heiratsbeziehungen zwischen indianischen Sprachgemeinschaften | 217
Verwandtschaftsanalyse (Pgraph) | 220
Grundlagen | 220
Beispiel: Das Verwandtschaftsnetz in einem javanischen Weiler | 227
Konsensusanalyse | 235
Grundlagen | 235
Beispiel: Kultureller Konsens unter Anonymen Alkoholikern | 238
Die Untersuchung persönlicher Netzwerke | 243
Grundlagen | 243
Beispiel: Soziale Beziehungen in Costa Mesa, Kalifornien | 252
7Fazit: Das Forschungsprogramm der Netzwerkanalyse | 255
Anhang: Weiterführende Informationen | 265
Literaturverzeichnis | 269
Register | 309