Freiheit ist ein Phänomen der Grenze. Sie existiert nur an den äußersten Rändern der psychobiologisch erschlossenen Welt. Freiheit gebiert Transzendenz und braucht Struktur. Kultur und Religion sind Beispiele solcher Strukturen, die den kognitiven Raum erschließen und damit zur freien Welt machen. Sie haben Bedeutung für die Ökologie dieser Welt.
Transzendente Triebe sind die wirkmächtigsten Bewegkräfte menschlichen Verhaltens. In Unkenntnis der Natur und Psychodynamik transzendenter Motivation kann der Spielraum freien Verhaltens schwinden. Eine Selbstaufklärung über das Wesen der transzendenten Triebe ist Voraussetzung dafür, dass eigenes Verhalten möglichst frei, vernünftig, human, tolerant und für Mensch wie Natur wohlbringend entwickelt werden kann.
Dies sind die Kerngedanken, die in dem vorliegenden Werk systematisch entwickelt werden. Das Buch soll zeigen, wie Freiheit im Spannungsfeld zwischen persönlichkeitsstruktureller und gesellschaftlicher Unfreiheit psychobiologisch funktioniert und welche Bewegkräfte unser Verhalten - bewusst oder unbewusst - antreiben.
Inhalt
Vorwort ............................................................................................................. 9
Einleitung .......................................................................................................... 13
1 Leben, Verhalten und Motivation .................................................... 17
1.1 Was ist Leben?............................................................................. 17
1.2 Die Bewegkräfte von Leben und Verhalten............................. 19
1.2.1 Was das Leben bewegt - über die Seele ...................... 20
1.2.2 Der Triebbegriff der biologischen Psychologie........... 21
1.2.3 Die Triebtheorie nach Freud............................................. 23
1.2.4 Die Bedürfnishierarchie nach Maslow............................. 28
1.3 Systematik der Bewegkräfte des Lebens ................................... 30
1.3.1 Kräfte sind Konstrukte .................................................. 30
1.3.2 Vom Trieb zum Ziel - was meinen motivationale
Begriffe?........................................................................... 31
1.3.3 Vom kosmischen zum transzendenten Trieb - die
Dynamik und hierarchische Struktur triebhafter
Kräfte ............................................................................... 40
1.3.4 Warum Triebe nicht kausal denken? ............................ 51
1.3.5 Endogenität und Freiheit............................................... 54
1.3.6 Bewusstsein und Freiheit als psychobiologische
Errungenschaften ........................................................... 56
2 Diesseits der Grenze - die Psychobiologie der Freiheit................ 58
2.1 Handlungsfreiheit zwischen Struktur, Problem und Zustand 59
2.1.1 Persönlichkeit: Strukturelle Besonderheiten
handelnder Subjekte ...................................................... 60
2.1.2 Intelligenz als körperliche Struktur.............................. 65
2.1.3 Weltanschauungen als erworbene Strukturen............. 66
2.1.4 Die Situation: Problematisches Handeln im Alltag ... 70
2.1.5 Wahn und Wirklichkeit: Zustandshafte Verzerrungen
des Handlungsraums...................................................... 75
2.1.6 Grenzen und Fundamente des freien Raums.............. 82
2.1.7 Das Orchester des Lebens............................................... 85
3 Jenseits der Grenze - die Ökologie der Freiheit............................. 87
3.1 Gesellschaft und Kultur - die Ökologie der Freiheit............. 88
3.2 Der Diskurs - die problematische Situation der Gesellschaft 90
3.3 Krieg und Frieden - die Zustände der Gesellschaft.............. 94
3.4 Grenzen und Fundamente des inkulturierten freien Raums 97
4 Das transzendente Verhalten............................................................. 104
4.1 Der transzendente Trieb........................................................... 104
4.2 Religiöses Verhalten und Transzendenz.................................. 109
4.3 Das Opfer: Kriterien transzendenten Verhaltens.................... 111
4.4 Transzendenter Trieb oder Sublimierung............................... 113
4.5 Phänomenologie der transzendenten Ethologie .................... 116
4.6 Transzendente Motivationen im postmodernen
Selbstverständnis........................................................................ 124
4.7 Transzendenz des Alltags ......................................................... 124
4.7.1 Pragmatik der Motivation............................................. 125
4.7.2 Transzendenz und Sinn................................................ 126
4.7.3 Transzendenz und Identität ......................................... 127
4.7.4 Von postmoderner Transzendenz................................ 129
4.7.5 Verzweiflung im Paradies............................................. 130
4.8 Zur Psychodynamik des transzendenten Triebs...................... 136
5 Die Ökologie der Transzendenz........................................................ 144
5.1 Das Diesseits und Jenseits transzendenten Verhaltens........... 145
5.2 Die Warnzeichen der transzendenten Übertreibung............. 148
5.3 Die transzendente Immunisierung........................................... 151
Literatur............................................................................................................. 154
Glossar............................................................................................................... 157
Sach- und Namensregister............................................ 165