Moderne genetische Methoden erlauben eine zuverlässige Bestandsschätzung für Tierarten im Natur- und Kulturraum, wenn andere Nachweisverfahren fehleranfällig, unpraktikabel oder zu teuer sind. Die Einführung erläutert den praktischen Einsatz im Naturschutz und in der Landschaftsplanung.
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Naturschutz-Genetik ist eine verhältnismäßig neue Teildisziplin der Ökologie, die schnell an Bedeutung für den Natur- und Artenschutz gewonnen hat. Mit ihrer Hilfe werden die genetischen Strukturen innerhalb von Populationen und ihre Veränderungen im Laufe der Populationsgeschichte untersucht.
Die Autoren und Autorinnen präsentieren die häufigsten Naturschutzprobleme, bei denen genetische Methoden eine entscheidende Hilfe bieten können, und illustrieren anhand zahlreicher Fallbeispiele konkrete Lösungsmöglichkeiten für Naturschutzorganisationen, Behörden und Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft. Wer sich überlegt, ob die Anwendung genetischer Ansätze in seinen eigenen Schutzprojekten Sinn macht, findet hier nötige Hintergrundinformationen für die Planung eines solchen Projekts.
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Vorwort 11
1 Warum Genetik im Naturschutz 13
1.1 Genetikim Naturschutz 15
1.2 Themen der Naturschutzgenetik 16
1.3 Vielfalt und Ablauf naturschutzgenetischer Untersuchungen 21
1.4. Zukunft des Naturschutzgenetik 23
2 Genetische V?e?sa?t 25
2.1 Biologische Vielfalt 27
2.2 Bedeutung genetischer^^ 27
2.3 Das Problem kleines Populationen 30
2.4 Wie bestimmt man Allele? 33
2.4.1 Neutrale genetische Marker: Mikrosatelliten 34
2.4.2 Adaptive genetische Marker: DNA-Sequenzen von Genen und SNPs 35
2.5 Kennwerte genetisches Vielfalt 36
2.5.1 Anzahl Allele und allelische Vielfalt 37
2.5.2 Heterozygotia 38
2.5.3 Genetische Differenzierung 39
2.6 Hstorische genetische Vielfal 39
2.7 WiF! vifil gfìnfìtì.qnhfì Vielfalt i.q? nÉ fìnrlig? 40
2.8 Genetische Vielfalt ist w ¡c h _ 41
Kasten 2.1 Bedeutung genetischerVielfalt 29
Kasten 2.2 Genetische Drift am Beispiel des Gründereffekts 32
Kasten 2.3 Verwendung historischer Proben ?n der Naturschutzgenetik 40
3 Anpassung und Anpassungsfähigkeit 43
3.1 Anpassung und Anpassungsvermögen als zentrale Ziele im Naturschutz 45
3.2 Wie lässt sich Anpassung untersuchen? Die traditionelle Methode 47
3.3 Wie lasst sich Anpassung untersuchen? Genetische Methoden 50
3.3.1 Untersuchung bekannter Gene 50
3.3.2 Suche nach anpassungsrelevanten stellen im Genom 51
3.4 Wie bestimmt man adaptive genetische Vielfalt in der Naturschutzgenetik? 54
3.5 Erhaltung der Anpassungsfähigkeit 56
Kasten 3.1 Anpassung durch natürliche Selektion 46
Kasten 3.2 Kreuzweise Verpflanzungsexperimente 48
Kasten 3.3 Anpassungsgene bei einer Alpepflanze 53
Kasten 3.4 Adaptive und neutrale genetische Vielfalt beim Drachenkopf 55
4 PopuiationsgroBe und Raumnu?ung 59
4.1 Wie viele Individuen 61
4.2 Wie bestimmt man die Populationsgröße? 61
4.3 Effektive Populationsgröße 68
4.4 Wer war es? 69
Kasten 4.1 Erfassung der Populationsgröße beim Auerhuhn 62
Kasten 4.2 Pilotstudien 64
5 Inzucht 71
5.1 Wie entsteht Inzucht? 73
5.2 Warum wird die Berücksichtigung von Inzucht im Naturschutz wichtig? 74
5.3 Wie wird Inzucht und Inzuchtdepression erfasst? 77
5.4 Welche Resultate sind von der Erfassung des Inzucht und Inzuchtdepression zu erwarten? 84
5.5 Maßnahmen zur Reduzierung der Inzucht 86
Kasten 5.1 Wiedereinführung des Steinbocks in den Alpen 78
Kasten 5.2 Rückkehr des Bartgeiers 82
6 Geografische Strukturen 89
6.1 Waum gibt es geografische Strukturen 91
6.2 Bedeutung von Ausbreitungsfähigkeit und Distanz 94
6.3 Bedeutung von Barrieren 95
6.4 Masse der genetischen Differenzierung und Herkunftsbestimmung 97
6.5 Management-Einheiten 103
Kasten 6.1 Der komplizierte Fall der Mauereidechse und die naturschutzrechtlichen Folgen 98
Kasten 6.2 Der Waschbar-genetische Struktur eines Einwanderers 100
7 Genfluss und Landschaftszerschneidung 107
7.1 Genfluss 109
7.2 Methoden zur Erfassung von Genfluss 111
7.2.1 Indirekte Bestimmung von Genfluss 112
7.2.2 Direkte Bestimmung von Genfluss 113
7.3 Ausbreitung und Genfluss in der Landschaft 117
7.4 Bedarfsanalysen und Erfolgskontrollen 124
Kasten 7.1 Einfluss derLandschaft auf Genfluss und Ausbreitung 114
Kasten 7.2 Erfassung von Genfluss bei zerstreut vorkommenden Gehölzarten 116
Kasten 7.3 Analyse des Landschaftswiderstands für das Auerhuhn im Schwarzwald 121
Kasten 7.4 Erfolgskontrolle Trittsteine am Beispiel des Laubfroschs 126
8 Hybridisierung 129 ?
8.1 Was sind Hybride? 131
8.2 Folgen der Hybridisierung 132
8.3 Natürliche Hybridzonen 133
8.4 Hybridisierung zwischen einheimischen und nicht einheimischen Arten 135
8.5 Hybridisierung zwischen wilden Arten und Haus- oder Nutztieren und Kulturpflanzen 138
8.6 Hybridisierung in menschlicher Obhut 139
8.7 Einfluss des Menschen auf natürliche Hybridzonen 142
8.8 "Hybsidrettung" alsNaturschutzstrategie 142
Kasten 8.1 Wie der Mensch die Entstehung einer neuen Art bewirkt - das Salz-Schlickgras 133
Kasten 8.2 Wie Arten aufgrund von Hybridisierung aussterben können -genetische Überflutung (genetic swampjng) 136
Kasten 8.3 Hybridisierung mit domestizierten Arten - der Fall von Wild- und Hauskatze
Kasten 8.4 Wie erkennt man Hybride?
9 Taxonomie und Artbestimmung
9.1 Arten) Natuschutzeinheiten und Barcoding-ein Überblick
9.2 Taxonomie und
9.3 Genetische Artbestimmung: Barcoding
9.4 Metagenomik und Umwelt-DNA
9.5 Grenzen und Schwierigkeiten des Barcoding
9.6 Zuordnung von einzelnen Individuen
Kasten 9-1 Taxonomie und Naturschutz am Beispiel des Rothirsches
Kasten 9.2 Barcoding zur Aufdeckung von Wilderei
10 Genetisches Monitoring
10.1 Genetische Vielfalt in Biodiversitätsstrategien
10.2 Welche Ziele verfolgt genetisches Monitoring
10.3 Leitlinien für ein genetisches Monitoring
10.3.1 Aufbau
10.3.2 Lagerung des Proben
10.3.3 Genetische Marker
10.3.4 Indikatoren
10.4 Genetisches Monitoring jetzt!
Kasten 10.1 Genetische Vielfalt in Biodivesitätsstrategien und Aktionsplänen
Kasten 10.2 Checkliste zum genetischen Monitoring
11 Genetische Methoden
11.1 Vom Feld ins Labor
1 1 9 Von der DNA zu den genetischen Markern
11.2.1 Aufbereitung der DNA
11.2.2 Vervielfältigung der DNA und genetische Masker
11.2.3 Eigenschaften und Einsatz häufig verwendeter genetischer Masker
11.3 Von Einzeldaten zu Kennwerten
11.4 Von der Fragestellung zu den Kosten
Kasten 11.1 Polymerase Kettenreaktion (PCR) 186
Kasten 11.2 Zuordnungstests 197
12 Überblick 203
12.1 Naturschutzgenetik als Werkzeug im Naturschutz 205
12.2 Schutz der genetischen Vielfalt 212
Kasten 12.1 Umsiedlung, Ansiedlung, Wiederansiedlung und Translokationen 205
Kasten 12.2 Häufige Fragestellungen und wie sie die Naturschutzgenetik beantwortet 208
Anhang
Literatur 214
Glossar 223
Dank 233
Bildnachweis 234
Adressen der Autorinnen und Autoren 236
Stichwortverzeichnis 239